Neue Uni in Nürnberg braucht eine U-Bahn vor der Tür

4.5.2017, 12:35 Uhr
Neue Uni in Nürnberg braucht eine U-Bahn vor der Tür

© NN-Infografik

Herr Ulrich, sind die schönen Pläne vom neuen Stadtviertel an der Brunecker Straße durch die neuen Hochschul-Pläne Makulatur?

Ulrich: Nicht alle. Es bleibt dabei, in einem Teilareal so bald wie möglich 1000 Wohnungen zu bauen. Dort, wo Gewerbe und Wohnen vorgesehen waren, hat die Uni ganz viel Platz. Man wird aber einen neuen städtebaulichen Wettbewerb brauchen, um die beste Lösung zu finden.


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Die Hochschul-Pläne neu zu diskutieren, neu zu planen, das dauert. Wie sieht der Zeitplan für die Brunecker Straße aus?

Daniel Ulrich, 44, ist seit 2014 Nürnberger Baureferent.

Daniel Ulrich, 44, ist seit 2014 Nürnberger Baureferent.

Ulrich: Wir sind halbfertig mit der Planung, haben Grundsatzfragen wie Artenschutz und Entwässerung geklärt. Entscheidend ist: Wie schnell kann sich der Freistaat entscheiden, was genau er dort will? Mit einem groben Raumprogramm kann man schnell an den Wettbewerb gehen, das könnte schon 2018 passieren. Die Uni-Pläne werden den Wohnungsbau nicht verzögern.

Waren denn Alternativen zur Brunecker Straße in der Diskussion? Das Knoblauchsland etwa liegt näher an Erlangen und bekommt irgendwann die Stadt-Umlandbahn.

Ulrich: Wir haben diesen und viele andere Standorte geprüft. Alle waren zu klein und zu problematisch. Wenn Sie mehr als zwei Eigentümer haben, brauchen Sie eigentlich gar nicht anzufangen. Mit dem Immobilienentwickler Aurelis haben wir einen Eigentümer, der will, und ein Gelände, das passt. Und wir haben die Chance, einen U-Bahnanschluss zu bauen.

Eigentlich sollte die Straßenbahnlinie 8 vom Hauptbahnhof kommend dorthin verlängert werden. Ist der Plan jetzt beerdigt?

Ulrich: Eine Uni ohne U-Bahn ist meiner Ansicht nach nicht sinnvoll. Es braucht eine wirklich schnelle Verbindung, etwa zum Energiecampus Fürther Straße im Stadtwesten, und eine Top-Verbindung zur Uni Erlangen. Das geht über den Knoten Hauptbahnhof. Durch einen Uni-Standort wird sich ein neuer U-Bahnhof wohl rechnen, er müsste zwischen den bestehenden Haltepunkten Hasenbuck und Bauernfeindstraße liegen. Die Straßenbahn wird trotzdem verlängert werden müssen, um gut in die Südstadt zu kommen. Sie soll außerdem laut Nahverkehrsentwicklungsplan eines fernen Tages zum Klinikum Süd und bis nach Fischbach fahren.

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