Vorsicht an Silvester: So gefährlich sind illegale Böller
25.12.2019, 06:00 UhrAnlässlich des "Tages des brandverletzten Kindes" des Vereins "Paulinchen" wird eine Schweinepfote durch die Explosion eines illegalen Böllers zerfetzt. "Das wäre ein Komplettverlust der Hand. Da sind Knochensplitter von der Pfote des Schweins meterweit durch die Gegend geflogen. Da könnten Sie nichts mehr rekonstruieren oder retten", warnt Dr. Karl Bodenschatz, Chefarzt der Klinik für Kinderchirurgie und Kinderurologie am Klinikum Nürnberg-Süd. Auch Christian Puppa von der Berufsfeuerwehr, zuständig für Brandschutzerziehung und Ausbildung, sagt: "Die Unfallfolgen von illegalem Feuerwerk können, wie gezeigt wurde, dramatisch sein. Da kann aus einer Mutprobe eine Verletzung werden, bei der man ein Leben lang irreversible Schäden davonträgt."
Auch legale Böller sind gefährlich
Er rät, beim Kauf auf das legale Prüfkennzeichen "F2" zu schauen. Illegale Böller haben oft eine deutlich kürzere Zündschnur, so dass die Nutzer weniger Zeit haben, nach dem Anzünden den Böller wegzuwerfen.
Bei einer weiteren kontrollierten Böller-Explosion – mit einem legal im Handel mit Prüfzeichen erhältlichen Feuerwerkskörper – zeigt sich, dass in diesem Fall die Schweinepfote nicht zerfetzt wurde; es traten jedoch auch bei dem legalen Böller erhebliche Verbrennungen auf.
Das Ziel der Aktion war es, auf Verletzungen, vor allem bei Kindern, durch Böller und Feuerwerk hinzuweisen und Vorsicht anzumahnen. Vor allem die Tage nach Silvester seien laut Bodenschatz gefährlich, weil dann Kinder oft draußen nach nicht explodierten Knallern suchten, die sie dann anzünden. Auch hier sei bei den Eltern Achtsamkeit wichtig.
Böllern an Silvester? Immer mehr Verbote in Bayern erlassen
Der "Tag des brandverletzten Kindes" fand heuer bereits zum zehnten Mal statt. In diesem Jahr lautete das Motto "Verknallt an Silvester". Vor allem Unfallgefahren ausgehend von Feuerwerkskörpern sollten in diesem Jahr in den Fokus gerückt werden und gerade Eltern für die Gefahren sensibilisieren. Ins Leben gerufen hat diesen Tag die bundesweit tätige Initiative für brandverletzte Kinder, der Verein "Paulinchen".
Weitere Infos: https://www.tag-des-brandverletzten-kindes.de
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