Weniger CO2: Mit diesem Plan will Nürnberg klimaneutral werden

Hartmut Voigt

Lokalredaktion Nürnberg

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18.6.2020, 11:36 Uhr

Die Stadt Nürnberg will ihre CO2-Emissionen bis 2030 um 60 Prozent im Vergleich zu 1990 verringern. Das geht aus dem neuen Klimaschutzfahrplan des Umweltreferats hervor. Bis 2050 sollen sogar 95 Prozent weniger Kohlendioxid-Ausstoß erreicht werden.


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Ein sehr ambitioniertes Vorhaben, gesteht Oberbürgermeister Marcus König. Der CSU-Politiker begründet: "Corona wird hoffentlich irgendwann vorbei sein, aber die Klimaprobleme bleiben." Daher müsse auch die Kommune überlegen, wie sie der weltweiten Entwicklung entgegentreten kann. Ihm ist wichtig, dass die Bürger bei dieser Entwicklung mitgenommen werden. Denn auch sie müssen ihren Beitrag leisten.

Klimafonds mit 120 Millionen Euro

Die Stadt richtet einen Klimafonds für die Bündelung von Nachhaltigkeits- und Klimaschutzprojekten in Höhe von 120 Millionen Euro ein. Die Summe gilt für die gesamte Stadtratsperiode bis 2026. Dabei geht es nicht nur um die Auflistung bestehender Vorhaben, unterstreicht König: "Da kommt auch frisches, neues Geld dazu."


Erneuerbare Energien: Region nutzt ihr Potenzial noch nicht


Bei den selbstgesteckten Klimazielen liege man für 2020 knapp im Plan, teilt Nürnbergs Umweltreferentin Britta Walthelm mit: "Aber wir müssen unsere Reduktionsziele verschärfen, denn das Klima spielt schneller verrückt als gedacht."

Sie benennt mehrere Schwerpunkte: So setzt sie sich für den Ausbau der Fernwärme und der Kraft-Wärme-Koppelung ein. Rund 4000 Ölheizungen sollen an das Fernwärmenetz angeschlossen werden. Die Fernwärme soll stärker auf erneuerbare Energien umgestellt werden. Außerdem plädiert die Referentin für mehr Solarenergie-Anlagen auf Dächern, Parkplätzen oder Lärmschutzwänden. Parallel zu dieser Entwicklung soll der Verbrauch von Öl und Kohle deutlich heruntergefahren werden.


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Der Klimaschutzfahrplan listet auch auf, woran es bei der Solarenergie hakt: Entscheidende Hemmnisse zur Umsetzung solarer Potenziale lägen in der Fördergrenze des Erneuerbaren-Energie-Gesetzes (EEG), in bürokratischen Hürden bei Mieterstrommodellen oder in der EEG-Abgabe bei selbstgenutztem Strom. Der kommunale Fahrplan enthält auch die kontinuierliche Fortschreibung der Entwicklung der Treibhausgase.

Damit kann man genau feststellen, inwieweit die Kommune ihre Ziele - etwa 40 Prozent CO2-Verringerung im Jahr 2020 gegenüber vor 30 Jahren - erreicht hat. Außerdem hat das Umweltreferat die Reduktion des Energieverbrauchs bei Gebäuden im Blick: Dies sei dringend notwendig, denn zur Deckung des aktuellen Bedarfs reichen die Potenziale der erneuerbaren Energie nicht aus, heißt es in dem Papier. Bei Neubau und Sanierung will die Stadt höchste Energiestandards einhalten. Außerdem peilt die Verwaltung Klimaneutralität bis zum Jahr 2035 an.

Von Autos auf ÖPNV und Rad umsteigen

Auch der Lebenszyklus von Gebäuden soll ins Bewusstsein rücken: Wie viel Energie wurde beim Bau verbraucht, wie lange steht es? Und natürlich spielt der Verkehr eine Rolle: Hier sind die Emissionen seit 1990 kaum gefallen.


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Künftig geht es um eine stärkere Verlagerung von motorisiertem Individualverkehr auf den Umweltverbund aus Öffentlichem Nahverkehr, Rad- und Fußverkehr, so Referentin Walthelm. Mehr Geld für die Infrastruktur für Fußgänger und Radler, ein attraktiverer ÖPNV bei gleichzeitigem Wegfall der kostenlosen Parkplätze in der Altstadt und darüber hinaus sind die Ziele.


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