Soldaten in der Sana-Klinik: Bundeswehr unterstützt Pflegekräfte

02.02.2021, 08:55 Uhr
Soldaten in der Sana-Klinik: Bundeswehr unterstützt Pflegekräfte

© Foto: Ralf Münch

Acht Soldaten begrüßten die Geschäftsführerin der Sana Klinik, Petra-Marié Rinsche-Förstel, und Landrat Florian Wiedemann am Montag in Pegnitz. "Das ist eine Hilfe, die Pegnitz noch nicht erlebt hat", sagte Rinsche-Förstel. Gerade einmal eine Woche habe es gedauert, mit Hilfe des Landratsamts Unterstützung durch die Bundeswehr anzufordern.

"Ausfall von Bayreuth"

"Den Ausfall in Bayreuth bekommen wir deutlich bei Unfällen und in der Notfallversorgung zu spüren." Das habe sich vor allem am vergangenen Wochenende einmal mehr gezeigt.

Die Schließung des Klinikums Bayreuth sei aber nur der Tropfen gewesen, der das Fass zum Überlaufen gebracht habe, sagte die Geschäftsführerin. Wegen fehlendem Personal hätten jetzt schon 40 Betten eingesetzt werden können. Bislang habe man versucht, alles was geht, mit eigener Kraft zu stemmen: "Wir schätzen jede Hand, die für unsere Patienten und die Menschen in der Region in der Grund- und Regelversorgung gebraucht werden." Für Landrat Florian Wiedemann sei es selbstverständlich gewesen, der Sana Klinik "aus der Patsche zu helfen", nachdem das Klinikum Bayreuth nicht mehr so in die Versorgung hätte eingebunden werden können. Diese übernehmen nun in Teilen Pegnitz und Kulmbach.

"Bei der Bundeswehr wurde deshalb ein Antrag durch die Führungsgruppe Katastrophenschutz Bayreuth-Land gestellt", sagte er. Soldaten aus dem Sanitätsbereich sollten bei der Pflege in der Sana Klinik unterstützen. "Der gute und kurze Draht zum Kreisverbindungskommando der Bundeswehr hat bei der Anforderung der Hilfeleistung entscheidend mitgeholfen."

Die Soldaten kommen aus Kümmersbruck (Landkreis Amberg-Sulzbach) und aus Mitterharthausen bei Feldkirchen. Vier der acht Unterstützungskräfte kommen aus dem Sanitätsbereich, vier aus anderen Bereichen. Pflegedienstleiter Dominic Weufen wird die Unterstützungskräfte am Dienstag mit ihren Aufgaben vertraut machen. Am Montag haben sie bereits eine erste Einweisung in die Hygienemaßnahmen erhalten.

Die Bundeswehrsoldaten aus dem Sanitätsdienst werden in der patientennahen Versorgung, in der Grundpflege, eingesetzt, sagte Weufen. Die vier übrigen Unterstützungskräfte arbeiten in sogenannten patientenfernen Diensten: "Bei der Essensversorgung und bei Hol- und Bringdiensten."


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Bis zum 28. Februar werden die acht Unterstützungskräfte in Pegnitz bleiben. Die schnelle Hilfe habe nur durch das effektive Zusammenwirken der Kräfte im Katastrophenschutz ermöglicht werden können, sagte Landrat Wiedemann. "Es ist ein wichtiger Beitrag zur Versorgungssicherheit von medizinischen Notfällen in Stadt und Landkreis Bayreuth." Im Nachbarlandkreis Kulmbach ist indes ein Großteil der Bundeswehrsoldaten wieder abgerückt. 60 Soldaten waren dort während der besonders heißen Zeit tätig. Sie waren die Retter in der Not, als die drei von Corona-Ausbrüchen betroffenen Seniorenheime im Landkreis zum Jahreswechsel nicht mehr ein und aus wussten. Zahlreiche Bewohner waren damals infiziert und teils schwer krank. Das Personal war ebenfalls durch Corona massiv dezimiert.

Ende absehbar

Von den 27 Fachkräften der Bundeswehr sind seit vergangenen Freitag nur noch 15 in den Heimen in Kulmbach und Wirsberg im Einsatz. Aber auch deren Zeit werde in absehbarer Zeit zu Ende gehen, sagte Yves Wächter vom Krisenstab im Landratsamt. Sollte es die Lage dann noch erfordern, stellte Generalarzt Dr. Bruno Most eine mögliche Verlängerung in Aussicht.


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Die Verantwortlichen im Landratsamt Kulmbach zogen eine durchweg positive Bilanz. Die Laune unter den Soldaten sei auch nach 12 bis 14 Stunden im Schutzanzug immer noch gut gewesen, berichtet Wächter. Inzwischen habe man aber mit dem Abklingen des Ausbruchsgeschehens und der Rückkehr der eigentlichen Beschäftigten die Stunden wieder auf ein normales Maß herunterfahren können. "Die Lage hat sich stabilisiert", sagte Yves Wächter über die beiden Awo-Heime in Kulmbach und Pro Seniore in Wirsberg.

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