Valentinstag: So schlecht sind Schnittblumen für die Umwelt

oha

13.2.2020, 16:04 Uhr

Das Geschäft mit Schnittblumen hierzulande floriert buchstäblich und das nicht nur am Valentinstag. Deutschland liegt beim Kauf vom bunten Gestrüpps im europäischen Vergleich weit vorne. Der Umsatz im Jahr 2018 lag bei knapp drei Milliarden Euro, was in etwa pro Kopf Ausgaben von rund 36 Euro entspricht.

Ein Großteil der in Deutschland verkauften Blumen wird dabei importiert. Neben den Niederlanden kommen die Schnittblumen vor allem aus südamerikanischen Ländern wie Kolumbien oder Ecuador aber auch aus afrikanischen Ländern wie Kenia und Tansania. Vor allem wenn das mitteleuropäische Klima in den kalten Wintermonaten nicht zum Anbau unter freiem Himmel geeignet ist, stammen die Blumen dann entweder aus Übersee oder aus der energieaufwändigen Gewächshaus-Zucht in den Niederlanden.

Ironie der Rose

Diverse Studien kommen diesbezüglich allerdings zu einem interessanten Ergebnis. Die beispielsweise häufig aus Kenia stammenden und um die halbe Welt gereisten Rosen, verursachen im Winter weniger CO2 in der Produktion, als jene aus den Niederländischen Gewächshäusern. Das liegt vor allem an den günstigen klimatischen Anbaubedingungen in den warmen Regionen. Gewächshäuser müssen hingegen stark beheizt werden. Aus diesem Grund sollen die Gewächshäuser in den Niederlanden bis 2050 energieneutral sein. Dieses Ergebnis ist jedoch nur ein schwacher Trost für Blumenliebhaber, da die Umweltbilanz der Import-Blumen unterm Strich zwar besser ist, der CO2-Ausstoß jedoch nach wie vor nicht ignoriert werden kann.

Die langen Transportwege und der Energieaufwand sind jedoch nur ein Teil der Problematik um die geliebten Blumensträuße. Auch der hohe Einsatz von Pestiziden spielt eine Rolle für die schlechte Ökobilanz. Hinzu kommt der hohe Wasserverbrauch beispielsweise in der Rosenzucht. Nicht zuletzt sind auch die Arbeitsbedingungen für Farmarbeiter und Erntehelfer nicht immer rosig. Um diesen Missständen entgegenzuwirken, wird auch im Blumengeschäft mit Fair Trade Siegeln gearbeitet, die einen geringere Verwendung von Pestiziden sowie bessere Arbeitsbedingungen in den jeweiligen Anbauländern garantieren sollen.

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