Kampf gegen Corona

So will Nürnberg gegen die Impfmüdigkeit angehen

Franziska Holzschuh

Leitung Lokalredaktion Nürnberg und Stadtanzeiger

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6.7.2021, 17:25 Uhr
Auch im Impfzentrum Nürnberg werden nicht alle Impftermine nachgefragt.

© Stefan Hippel, NN Auch im Impfzentrum Nürnberg werden nicht alle Impftermine nachgefragt.

Impfmüdigkeit allerorten, auch in Nürnberg: "Das Phänomen merken wir seit letzter Woche", sagt Ulrike Goeken-Haidl vom Impfzentrum. "Es läuft nach der vierwöchigen Erstimpf-Pause etwas schleppend wieder an. Viele wissen wahrscheinlich noch nicht, dass wir nun endlich aus dem Vollen schöpfen können."

Denn bis vor Kurzem stagnierten die Erstimpfungen, stattdessen wurden die notwendigen Zweitimpfungen durchgeführt. Das zeigt sich auch ganz deutlich an den Zahlen: Im Juni führte das Nürnberger Impfzentrum lediglich 1173 Erstimpfungen durch - darunter 500 mit Johnson & Johnson. Im Juli können nach eigenen Angaben 35.000 Erstimpfungen durchgeführt werden.

Viele sind schon im Urlaub

Goeken-Haidl sieht aber noch einen anderen Grund für die Impfmüdigkeit: "Wir erklären uns die schleppende Buchungstätigkeit auch damit, dass viele Impfinteressierte, die nicht an die Schulferien gebunden sind, bereits jetzt in der Vorsaison ihren Urlaub angetreten haben und deshalb die Einladungen zur Terminbuchung erst einmal schieben, bis sie aus dem Urlaub zurückgekehrt sind." Und es gibt wohl noch ein kommunikatives Problem, glaubt sie: "Manche sind wahrscheinlich auch durch das Hin und Her mit den Vakzinen verunsichert." So gab es vergangene Woche wieder Neuerungen in den Impfempfehlungen - auf eine Erstimpfung mit Astrazeneca soll nun ein mRNA-Impfstoff wie Biontech folgen. Zudem wurden die Impfabstände angepasst.