0:4 statt Tabellenführung! Doppel-Dursun knickt Fürth

Fürth - "Wir haben die eine oder andere Idee, welche Möglichkeiten es gibt, Darmstadt unter Druck zu setzen", hatte Kleeblatt-Coach Stefan Leitl vor dem Heimspiel gegen die Südhessen angekündigt. Ein Sieg hätte Fürth zurück an die Zweitliga-Spitze gehievt. Dass der weiß-grüne Plan floppte, es am Laubenweg letztlich völlig anders lief, hatte dann aber vor allem mit starken Lilien zu tun.

Dreier- oder Viererkette, mit oder ohne Kapitän Branimir Hrgota im Angriff. So richtig wollte sich Stefan Leitl vor dem Duell mit dem SV Darmstadt 98 nicht in die Karten schauen lassen. Zum Anpfiff entschieden hatte sich der Trainer der SpVgg Greuther Fürth für eine Viererkette in der Abwehr mit Abdourahmane Barry statt Paul Jaeckel und für Jamie Leweling statt Hrgota. Vermutlich, weil dessen Adduktorenprobleme einen Einsatz noch nicht zu ließen. Beim Schlusspfiff stand ein 0:4 (0:2) auf der Anzeigetafel im Ronhof.

Raum probiert's früh

Initiativ wie gewohnt hatte Fürth die Partie begonnen, setzte den Gegner früh unter Druck und kam so auch zu den ersten Chancen der Begegnung. David Raum schoss von der linken Seite drüber (4.). Havard Nielsen spielte mit Leweling Doppelpass, konnte dann aber nicht mehr gefährlich genug abschließen (7.). Als Marco Meyerhöfer über rechts Paul Seguin einsetzte, wurde dessen Schuss von Darmstadts Keeper Marcel Schuhen gehalten (10.). Insgesamt hatten die Fürther also mehr von der Anfangsphase. Darmstadt agierte sehr variabel, verschob seine Ketten immer wieder. Mal in ein 3-3-3-1, mal in ein 5-4-1, mal in ein 3-4-3. Sich darauf einzustellen war nicht ganz so einfach. Doch zunächst stifteten die Hessen damit noch nicht die ganz große Verwirrung.

In Führung gingen die Darmstädter trotzdem. Tim Skarke hatte zu viel Zeit und Platz, was er dazu nutzte, um aus ungefähr 25 Metern mit dem linken Fuß abzuziehen. Sascha Burchert im Kleeblatt-Kasten hatte keine Chance, das 0:1 zu verhindern. Der Ball landete im linken Eck (17.). Konsequenz daraus war auch, dass die Spielanteile der Gäste nun anwuchsen. Tobias Kempe hatte schon in der 23. Minute die Möglichkeit, die Führung auszubauen. Die Lilien in den orangenen Trikots waren nun in der Partie. Und diese war nun abwechslungsreicher. Den nächsten Versuch zu treffen, startete Meyerhöfer, setzte den Ball aber links vorbei (27.), auf der anderen Seite zielte Seungho Paik nur knapp neben den kurzen Pfosten der Gastgeber. Ein Ballverlust von Hans Nunoo Sarpei hätte Darmstadt dann beinahe den Weg zum 2:0 geebnet. Marvin Mehlem wartete klug, legte dann quer zu Kempe, der zu lange zögerte. Dann entschloss er sich statt zu schießen erneut Mehlem anzuspielen, der kläglich verzog (39.).

Sport

15.12.2020, 20:19 Uhr

Abreibung im Ronhof: 0:4 - Darmstadt watscht das Kleeblatt ab

Einmal Dursun, zweimal Dursun

Doch Fürths Rückstand stieg noch vor der Pause weiter an. Paik flankte von der linken Seite, der Ex-Fürther Serdar Dursun hatte aus kurzer Distanz keine Mühe mehr, den Ball im Netz zu versenken (45.). Das 2:0 war mittlerweile auch verdient, Darmstadt verstand es, Fürth unter Druck zu setzen, sich dem Pressing der Franken auch mal zu entziehen.

Zum zweiten Durchgang begegnete Leitl diesem Umstand mit zwei neuen Spielern. Anton Stach übernahm das defensive Mittelfeld von Sarpei, Emil Berggreen kam für den wirkungslosen Julian Green. Dessen Mittelfeldrolle links in der Raute übernahm nun Sebastian Ernst, Nielsen rückte hinter die Spitzen Leweling und Berggreen. Trotzdem kassierte das Kleeblatt das nächste Tor. Paik entwischte Barry, Dursun stahl sich gegen Mavraj davon und erzielte das 0:3 aus Sicht der Spielvereinigung (49.).

Die erste Niederlage gegen Darmstadt nach zuletzt zwei Siegen und einem Remis gegen die Hessen nahm ihren Lauf. Leitl versuchte seiner Offensive mit Dickson Abiama neue Impulse zu geben. Doch die Versuche seiner Elf, der Begegnung nochmal eine andere Richtung zu geben, blieben ohne Erfolg. Immanuel Höhn erhöhten viel mehr zum 4:0-Endstand für starke Lilien (76.), die den Sieg in Unterzahl einfahren mussten.

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15.12.2020, 21:10 Uhr

Schlappe für die Spielvereinigung: Die Kleeblatt-Kritik - Noten her!

+++ 0:4 gegen Darmstadt! Der Live-Ticker zum Nachleiden +++

SpVgg Greuther Fürth: Burchert - Meyerhöfer, Barry, Mavraj, Raum - Sarpei (46. Stach) - Seguin, Green (46. Berggreen, 74. Tillman) - Ernst - Leweling (80. Kehr), Nielsen (65. Abiama)

SV Darmstadt 98: Schuhen - Pfeiffer, Höhn, Mai - Skarke (82. Stanilewicz), Schnellhardt (74. Rapp), Holland - Kempe (74. Berko), Mehlem, Paik (82. Seydel) - Dursun (66. Platte)

Tore: 0:1 Skarke (17.), 0:2 Dursun (45.), 0:3 Dursun (49.), 0:4 Höhn (76.) | Gelbe Karten: Sarpei - Schnellhardt, Rapp | Gelb-Rote Karte: Mai (83.) | Schiedsrichter: Dingert (Gries).