1:1 gegen Osnabrück: Fürth nutzt starke erste Hälfte nicht

Sebastian Gloser

Sportredakteur

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20.9.2020, 15:52 Uhr
Paul Seguins Treffer zum 1:0 reichte nicht für den ersten Dreier der Saison.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Paul Seguins Treffer zum 1:0 reichte nicht für den ersten Dreier der Saison.

Zurück im Spielbetrieb sind Fürths beste Fußballer schon seit einer Woche. Weil die Mannschaft von Stefan Leitl beim Pokalsieg gegen Meinerzhagen aber erst in der Verlängerung überzeugte, versuchte der Trainer auch vor dem ersten Ligaspiel noch einmal Aufbruchsstimmung zu verbreiten. Mit Vertrauen in die eigenen Stärken sollten seine Spieler in die Partie gehen, forderte Leitl vor dem Aufeinandertreffen mit dem VfL Osnabrück, mit "Spaß und Freude".

Tatsächlich war die neue Zweitligasaison für das Kleeblatt noch keine zwei Minuten alt, da hätte es im Ronhof schon 1:0 stehen können. Marco Meyerhöfer hatte den Ball flach in den Strafraum der Gäste gespielt, wo Fürths neuer Kapitän Branimir Hrgota aber an Philipp Kühn scheiterte.

Fürth dominiert die erste Hälfte

Alleine Hrgota hätte in der ersten Halbzeit mindestens einen Treffer erzielen müssen, war mit seiner mangelhaften Ausbeute aber nicht alleine. Sechs richtig gute Chancen durften die Statistiker für die Spielvereinigung bis zur Pause zählen, Osnabrück konnte sich bei seinem Schlussmann bedanken, dass es bei nur einem Gegentreffer blieb.

Das Team von Stefan Leitl, der auf Jamie Leweling verzichtete und seine Mannschaft im 4-4-2 auf den Platz schickte, dominierte das Spiel. Nach einer Viertelstunde war dann auch Kühn chancenlos. Wieder gab Meyerhöfer den Antreiber, Sebastian Ernst leitete direkt auf Paul Seguin weiter, der keine Mühe mehr hatte Fürths erstes Saisontor zu erzielen.

1:0? 2:0? 3:0? Nein. 1:1

Hrgota, Ernst, Meyerhöfer, Green - sie alle hatten gute bis sehr gute Möglichkeiten, die Führung in dieser zunächst sehr einseitigen Begegnung auszubauen, doch es waren die Niedersachen, die den nächsten Treffer erzielten. David Blacha und Sebastian Kerk kombinierten sich in der 26. Minute mit etwas Glück auf der linken Fürther Abwehrseite nach vorne, in der Mitte hatte Christian Santos zu viel Platz. Sascha Burchert konnte erst hinter der Torlinie klären.

Das Spiel war damit auf den Kopf gestellt, das Kleeblatt beeindruckt - allerdings nur kurz. In die Kabine gingen die Gastgeber mit dem Gefühl, jederzeit wieder in Führung gehen zu können, aus der Kabine kamen sie mit dem ebenfalls mit dem dazugehörigen Selbstbewusstsein.

3000 Zuschauer machen Lärm

Dass neuerdings wieder Zuschauer zugelassen sind in Fußballstadien schien den VfL Osnabrück zu beeindrucken. Genau 3000 Dauerkartenbesitzer hatten von ihrem Recht Gebrauch gemacht, anwesend zu sein, und machten ordentlich Lärm - von Normalität ist der Betrieb aber natürlich immer noch weit entfernt.

Nach dem Seitenwechsel durfte das Fürther Publikum zunächst wieder angriffslustige Gastgeber anfeuern, nach 63 Minuten und einem Kopfbällchen von Havard Nielsen verflachte aber zuerst die Partie und dann auch etwas die Stimmung auf den Rängen. Osnabrück war nun etwas mehr um Entlastung bemüht, später resultierten daraus sogar zwei, drei Chancen. Den Schuss des eingewechselten Marc Heider konnte Burchert über das Tor lenken, Maximilian Bauer klärte einen Kerk-Freistoß in höchster Not auf der Linie.

Auch wenn Mergim Mavraj in der Nachspielzeit noch einen Kopfball knapp über die Latte des Osnabrücker Tors setzen durfte, ging das 1:1 am Ende sogar irgendwie in Ordnung, allerdings musste sich die Spielvereinigung natürlich über die mangelnde Chancenauswertung in der ersten Halbzeit ärgern. Spaß und Freude hatten Fürths Fußballer dennoch vermittelt, das ließ sich am warmen Applaus auf den Tribünen ablesen.

SpVgg Greuther Fürth: Burchert - Meyerhöfer, Bauer, Mavraj, Raum - Ernst (80. Leweling), Sarpei, Seguin (75. Stach), Green - Hrgota (89. Abiama), Nielsen

VfL Osnabrück: Kühl - Ajdini, Beermann, Trapp, Reichel - Blacha (68. Henning), Gugganig, Schmidt (46. Heider) - Ihorst (46. Taffertshofer), Santos (60. Amenyidu), Kerk

Tore: 1:0 Seguin (15.), 1:1 Santos (26.) | Gelbe Karten: Mavraj, Seguin, Bauer, Co-Trainer Mijatovic, Abiama - Santos, Taffertshofer, Heider | Schiedsrichter: Kampka (Mainz) | Zuschauer: 3000.

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