Der FCN im DFB-Pokal

Bayern-Besieger-Besieger? Club zu Gast beim Pokalschreck - das wird in Saarbrücken wichtig

Sara Denndorf

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18.8.2024, 05:00 Uhr
In der vergangenen Saison kegelte der 1. FC Saarbrücken unter anderem den FC Bayern aus dem Pokal.

© Uwe Anspach/dpa In der vergangenen Saison kegelte der 1. FC Saarbrücken unter anderem den FC Bayern aus dem Pokal.

"Der Pokal hat seine eigenen Gesetze", hört man dieser Tage, in denen Fußballdeutschland auf die erste Runde des DFB-Pokals hinsteuert, zuhauf. Die Realität sieht bis dato anders aus: In den 15 Partien vom Freitag und Samstag gelang lediglich Arminia Bielefeld (2:0 gegen Zweitligist Hannover 96) die Überraschung gegen einen höherklassiges Gegner.

Deutlich mehr die eigenen Gesetze des Pokals unter Beweis stellend agierte in der vergangenen Saison der 1. FC Saarbrücken, der heutige Gegner des 1. FC Nürnberg: Die Mannschaft von Cheftrainer Rüdiger Ziehl ließ mit einem 2:1-Sieg über den Karlsruher SC in der ersten Runde aufhorchen und sorgte im Anschluss mit Siegen über den FC Bayern München (2:1), Eintracht Frankfurt (2:0) und Borussia Mönchengladbach (2:1) für einen Dreierpack der Pokal-Sensationen. Erst im Halbfinale war der – vor diesem Hintergrund fast schon kleine – 1. FC Kaiserslautern dann der Endgegner für die Saarländer.

Dennoch: Der 1. FC Nürnberg bekommt es in der ersten Runde mit einem Pokalschreck zu tun, der zwar seit Jahren "nur" in der 3. Liga an den Start geht, bei seinen letzten beiden Teilnahmen am DFB-Pokal aber jeweils das Halbfinale erreichte.

Der Gegner

Der 1. FC Saarbrücken spielt seit der Saison 2020/21 in der 3. Liga und landete in den vergangenen Jahren stets auf dem fünften Platz – mit Ausnahme der Saison 2021/22, in der es nur für Rang sieben reichte. In der laufenden Spielzeit feierte die Truppe von Coach Ziehl einen 1:0-Auftaktsieg beim TSV 1860 München, musste sich zu Hause dann aber dem SV Sandhausen knapp geschlagen geben.

Die Bilanz

Die Wege der Saarländer und der Franken kreuzten sich in der deutschen Meisterschaft beziehungsweise in der deutschen Bundesliga mehrfach, seit der Jahrtausendwende aber nur zweimal: In der Saison 2000/01 ergatterte der Club auswärts ein 2:2-Remis, zu Hause verlor die Mannschaft des damaligen FCN-Trainers Klaus Augenthaler nach einer desolaten Leistung mit 0:1. Auch die Pokalbilanz ist ebenso dünn und aus Nürnberger Sicht unerfreulich: Als die beiden Kontrahenten im November 1984 im Rahmen der zweiten Pokalrunde aufeinandertrafen, kassierte der Club eine satte 4:1-Niederlage im Saarland.

Das Personal

Bei dem Unterfangen, sämtliche saarländischen Hoffnungen auf eine weitere Pokal-Sensation im Keim zu ersticken, steht nicht Neu-Stammkeeper Jan Reichert, sondern Routinier Christian Mathenia im Nürnberger Kasten - wie auch bei allen möglichen weiteren Pokal-Partien, wie Trainer Klose erklärte. Die Einsatzzeiten seien als Belohnung für Mathenias Engagement im Training und nicht als Degradierung des jungen Reicherts zu betrachten, versicherte der Club-Coach.

Außenverteidiger Jannik Hofmann verpasst die Partie hingegen voraussichtlich wegen muskulärer Probleme. Als potenzieller Ersatz für ihn kommt Neuzugang Oliver Villadsen infrage: Der Däne trainierte am Dienstag erstmals mit seiner neuen Mannschaft.

Sicher nicht mit dabei ist Jens Castrop: Der Mittelfeldmann fällt mit einem Infekt aus, bestätigte Klose auf der Pressekonferenz vor der Partie. Ein möglicher Kandidat als Ersatz auf der Sechser-Position wäre Finn Jeltsch, der dort in der Jugend spielte. Nicht aber für Klose: Er sehe dort nur Florian Flick, Jeltsch brauche man in der Innenverteidigung. Stattdessen könnte Neuzugang Michal Sevcik für Castrop in die Startelf rücken.

Danilo Soares (Verstauchung) und Caspar Jander (Fußprellung) waren zuletzt ebenfalls angeschlagen, sind laut Trainer Klose aber zurück im Mannschaftstraining und fit für die heutige Partie.

Weiterhin fehlen außerdem Mahir Emreli, Benjamin Goller und Tim Handwerker, die allesamt nach langwierigen Verletzungen an der Reha arbeiten.

Übertragung und Stadion

Die Partie wird im Ludwigsparkstadion, der angestammten Heimspielstätte des 1. FC Saarbrücken, ausgetragen. Der Pay-TV-Sender "Sky" überträgt das Einzelspiel sowie die Konferenz, in welcher ansonsten nur das Duell zwischen dem FC Viktoria Berlin und dem FC Augsburg läuft. Ansonsten bietet das "Club Fanradio" einen Audio-Kommentar zum Spiel an.

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