Weltmeister zwischen Ultras

"Warum denn nicht?": Klose, "Joti" und Knoche besuchen umstrittenen FCN-Fanclub

Lukas Schlapp

Volontär

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15.8.2024, 05:00 Uhr
Am Dienstagabend besuchte Club-Coach Miroslav Klose (Zweiter von rechts) die FCN-Ultras der Gruppe "Banda di Amici".

© Lukas G. Schlapp Am Dienstagabend besuchte Club-Coach Miroslav Klose (Zweiter von rechts) die FCN-Ultras der Gruppe "Banda di Amici".

Dem zufälligen Passanten bot sich am Dienstagabend in der Nürnberger Südstadt ein ungewöhnlicher Anblick. Vor dem Mitglieder-Treffpunkt der Nürnberger Ultra-Gruppierung "Banda di Amici" war auch ein Fußball-Weltmeister zugegen. Zwischen den jungen Männern mit mehrheitlich kurzgeschorenen Haaren und FCN-Tattoos stand überraschenderweise auch Club-Trainer Miroslav Klose.

Der 1. FC Nürnberg möchte sich Fan-nah geben. Deshalb sucht der Club - vor allem seit Sportvorstand Joti Chatzialexiou im Amt ist - proaktiv den Kontakt zur Fanszene. An der Allersberger Straße treffen sich regelmäßig die Anhänger der Ultra-Absplitterung "Banda di Amici" (kurz BDA). Die BDA-Gruppierung gilt in Teilen als problematisch. Sie soll radikaler sein als die größte organisierte Fangruppe "Ultras Nürnberg 94". Die BDA zeigt sich regelmäßig Polizei-feindlich und Presse-skeptisch. Im Gespräch mit nordbayern.de wollten die BDA-Mitglieder vor Ort keine Fragen zum Treffen mit dem Club-Coach beantworten. "Presse ist für uns eher schwierig", verriet einer der Anhänger vor dem Fan-Treffpunkt.

Unbeantwortet blieb auch, wie lange das Treffen dauerte. Gegen 19.20 Uhr verabschiedete sich Miroslav Klose von den FCN-Fans. Der 46-Jährige machte Fotos mit den allerjüngsten Anwesenden und verabschiedete sich mit Handschlag von einigen BDA-Männern. Begleitet wurde Klose vom Kapitän des 1. FC Nürnberg, Robin Knoche, und Sportvorstand Joti Chatzialexiou.

Joti Chatzialexiou zum BDA-Besuch: "Warum denn nicht?"

Auf die Frage unserer Redaktion, was die Motivation für das besondere Fanclub-Treffen gewesen sei, antwortete Chatzialexiou: "Warum denn nicht? Wir besuchen unsere Fans - also sind wir auch hier." Auf weitere Fragen gab sich der FCN-Sportvorstand wortkarg. In der Vergangenheit fiel die "Banda di Amici" auch mit Platzstürmen, dem Gebrauch von Pyrotechnik und Schlägereien auf.

Auf Nachfrage, ob sich Chatzialexiou auch dieser Seiten von "Banda di Amici" bewusst sei, antwortete er lediglich: "Weitere Fragen bitte schriftlich."

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