Comeback einer Legende des 1. FC Nürnberg: Javier Pinola kickt künftig für Amateur-Verein in Franken

Nürnberg - Er spielt nicht, er kämpft: Javier Pinola grätschte sich in seinen zehn Jahren beim 1. FC Nürnberg zur Vereinslegende und arbeitet nun als Co-Trainer für seinen Herzensklub. Zur Rückrunde kehrt er wieder auf den Fußballplatz zurück.

30 Gegentore kassierte der 1. FC Nürnberg in der Hinrunde - das ist der fünftschlechteste Wert der 2. Bundesliga. Angesichts der phasenweise eklatanten Schwächen in der Defensive forderten so manche Fans in den sozialen Medien sowie in diversen Foren, der einstige Abräumer und derzeitiger Co-Trainer Javier Pinola solle doch einspringen und abgesehen von seiner Zweikampfstärke auch ein gewisses Temperament in das Nürnberger Spiel bringen. Tatsächlich schnürt der 41-Jährige künftig wieder selbst seine Fußballschuhe - allerdings nicht für den ruhmreichen Altmeister, sondern für einen Bezirksligisten aus dem Landkreis Bamberg.

Pinola, der zuletzt für River Plate in Argentinien spielte und mit dem Verein aus Buenos Aires die Südamerikameisterschaft Copa Libertadores gewann, heuert zur Rückrunde beim 1. FC Oberhaid an.

Dass dieses Engagement zustande kommt, ist insbesondere auf Dominik Schmitt zurückzuführen: Der Spieler des FC Oberhaid arbeitet beim 1. FC Nürnberg als "Koordinator Talentförderung" und freundete sich in dieser Rolle zuletzt mit Co-Trainer "Pino" an. Bei lockeren Gesprächen fand Schmitt, der in der Jugend selbst für den Club, aber auch für das Kleeblatt spielte, heraus, dass der 41-Jährige gerne wieder kicken würde. In der Folge konnte Schmitt den einst beinharten FCN-Verteidiger vom FC Oberhaid überzeugen und den Spielern, Fans und Verantwortlichen den Bezirksligisten damit eine ganz besondere Weihnachtsüberraschung machen.

1. FC Nürnberg

3.9.2024, 14:09 Uhr "Willkommen zurück, Amigo Pino"

Gänsehaut bei „Pinos“ Heimpremiere: So emotional war die Rückkehr der Nürnberger Vereinsikone

Von Jonas Volkert

Oliver Dotterweich, der sportliche Leiter des Bamberger Amateurklubs, sieht mehrere Vorteile durch den prominenten Neuzugang: Zum Einen sei es für die Spieler eine tolle Sache, mit ihm auf dem Platz zu stehen. Zum Anderen sei es für den Verein "eine riesige Werbegeschichte", wie Dotterweich vom "kicker" zitiert wird. Kurz: "Es erfüllt uns mit Stolz, dass er sich das FCO-Trikot überstreifen wird", freut sich Dotterweich auf das Comeback der Nürnberger Vereinsikone. Einzig eine Tatsache hemmt die schier grenzenlose Euphorie im Bamberger Land: "So oft wird er nicht spielen", stellte Dotterweich angesichts Pinolas Verpflichtungen in seiner Haupttätigkeit beim 1. FC Nürnberg klar.

Aber: Wann der 41-Jährige erstmals für den FC Oberhaid auflaufen, kämpfen und grätschen wird, ist bereits bekannt. Am 23. März 2025, also in der Länderspielpause, soll Pinola sein Debüt für den Amateurverein geben. Am Oberhaider Sportplatz gastiert dann der FC Stockheim.