Trainer äußern sich

„Das stelle ich mir ganz anders vor“: Kloses Reaktion auf die Pleite gegen Magdeburg

Johannes Lenz

Nordbayern-Redaktion

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31.8.2024, 20:06 Uhr
Gesichter, die Bände sprechen: Miroslav Klose und sein Trainerteam sind bedient.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Gesichter, die Bände sprechen: Miroslav Klose und sein Trainerteam sind bedient.

Der 1. FC Nürnberg unterlag dem 1. FC Magdeburg am Samstagnachmittag klar und deutlich mit 0:4, in der Schlussphase fiel der FCN regelrecht auseinander und kassierte eine schmerzhaft hohe Heimniederlage. Auf der Pressekonferenz nach der Partie äußerten sich beide Trainer zum Geschehen auf dem Spielfeld.

"Glückwunsch an Magdeburg, verdient gewonnen", begann Miroslav Klose seine Analyse des Spiels. "Wir wussten, dass Magdeburg eine spielstarke Mannschaft ist, die uns viel abverlangt, auch läuferisch. Trotzdem waren wir in den Umschaltphasen, wo wir die Bälle gewonnen haben, nicht intensiv genug, um mit dem Ball und ohne Ball am Fuß einen Sprint anzuziehen." Besonders auf den Außenbahnen sei es seiner Mannschaft nicht gelungen, sich durchzusetzen, insgesamt sei der Auftritt zu ungefährlich vor dem Tor gewesen. "Das stelle ich mir ganz anders vor", bemängelte der Coach.

Kloses Fehleranalyse: Falsche Entscheidungen, fehlende Intensität

Besonders mit der Entscheidungsfindung nach eigenen Ballgewinnen haderte Klose: "Entweder gehst du schnell zum gegnerischen Tor oder spielst auf Ballbesitz. Aber es können nicht drei nach vorne laufen und die anderen laufen nach hinten, um Ballbesitz zu spielen. Dementsprechend war der Ball nach zwei bis drei Pässen wieder weg."

Auch das Thema intensive Läufe bereitete Klose Kopfzerbrechen: Gegen den Ball habe seine Mannschaft diese zwar absolviert, aber Klose habe sich intensive Läufe vor allem auch in eigenem Ballbesitz gewünscht, um hinter die Kette des Gegners zu kommen. "Gegen den Ball haben wir viel laufen müssen, dementsprechend haben wir das Gefühl gehabt, wenn wir den Ball gewinnen, dass wir uns ausruhen müssen. Aber da darf man nicht abschalten und muss sich eine neue Positionierung suchen, damit man im Ballbesitz bleibt, genauso wie es der Gegner uns vorgemacht hat", erklärte Klose.

Zwischen Ärger und Zuversicht

Geärgert habe sich der Nürnberger Übungsleiter vor allem über die Leistung seiner Einwechselspieler, die im bisherigen Saisonverlauf oft den Unterschied gemacht hätten - "da war gar keine Intensität da, gar keine Zweikampfhärte." Die Spieler, die schon 70 Minuten auf dem Feld standen, seien mehr gelaufen als die Joker. "Das ist das, was mich total ärgert, weil wir es auch vor dem Spiel angesprochen haben", ließ Klose wissen.

Trotz der hohen Niederlage zeigte sich Klose zuversichtlich mit Blick auf die kommenden Wochen. "Wir haben (aufgrund der Länderspielpause, d. Red.) zwei Wochen Zeit, ich bin sehr optimistisch, dass wir das hinbekommen." Er und sein Team wüssten, dass die Mannschaft jung sei und es Zeit bedürfe, bis alles eingespielt sei. "Es ist eine neue Mannschaft, das sind manchmal noch Details und Abstimmungsprobleme. Aber das kriegen wir auch hin."

Titz freut sich - und lobt den FCN

Auch Kloses Trainerkollege auf der Magdeburger Bank, Christian Titz, äußerte sich zum Spielverlauf: "Es war ein Spiel, wo wir für uns wussten, heute brauchst du neben der Kontrolle auch gute, intensive Läufe und auch ein Stück weit Geduld." Nach dem Seitenwechsel habe seine Mannschaft noch zwei gute Chancen gehabt, doch dann sei ein Kipppunkt im Spiel gewesen, an dem Nürnberg gedrückt habe - konkret benannte er den Aluminium-Treffer durch Lukas Schleimer.

Diese Phase habe seine Mannschaft aber gut überstanden: "Das haben wir dann trotzdem bis auf die Aktion gut wegverteidigt und haben wieder die Kontrolle reingebracht. (…) Das war heute ein Spiel, wo es von meiner Mannschaft gut war, dass wir es wirklich konsequent zu Ende gespielt haben. Aber vor allen Dingen auch die Tore erzielt haben, was bei so einem Spielverlauf ja auch immer wichtig ist." Am Ende seiner Analyse fand Titz dann noch lobende und aufbauende Worte für den FCN: "Ich kann euch sagen, ich finde, ihr habt eine gute Mannschaft und darf euch wirklich für die Zukunft alles Gute wünschen. Ich weiß, da sind viele interessante, gute Jungs dabei."

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