Lobende Worte von Klose
Der Unterschiedspieler? Darum ist Justvan nicht nur Derbyheld, sondern extrem wichtig für den Club
17.03.2025, 05:00 Uhr
Über die Wahl des Matchwinners muss nach dem Derby gegen Fürth wohl niemand sehr lange nachdenken. Schon in der 4. Minute dürften viele Clubfans ihr Kreuz für Julian Justvan gesetzt haben. Der 26-Jährige brachte den FCN erst früh in Führung und legte dann in der 39. Minute nochmal nach. Trainer Miroslav Klose findet nach dem Spiel kein einziges negatives Wort zu Julian Justvan, nicht einmal auf Nachfrage. "Nein", sagt er einfach nur. Kurz und knapp. Klar und deutlich.
Julian Justvan hat nach dem Doppelpack auch wirklich wenig Anlass für Kritik gelassen. Dabei hat er nicht nur wegen seiner Tore eine entscheidende Rolle eingenommen. Er habe eine gute Kombination in seinem Spiel gehabt, zwischen zum Ball gehen und in die Tiefe laufen, Mitspieler einsetzen und Ruhe am Ball haben, sagt Klose. "Das hat er sehr gut gemacht. Wenn er Leistungen bringt wie heute, sind wir sehr glücklich."
Doch Julian Justvan hat nicht nur diverse Qualitäten auf dem Platz und mit dem Ball. Er ist auch eine Stütze für seine jüngeren Mitspieler. "Er hilft und coacht." Der 26-Jährige, der am Sonntag einen besonders guten Tag erwischt hat, trat im Derby nicht nur als Goalgetter, sondern auch als Führungsspieler auf.
"Wir sind froh, dass er bei uns ist", sagt Klose. Vor dem Spiel hat er Justvan unter anderem gesagt, er solle in manchen Situationen auch mal egoistischer denken, mal selbst abschließen. Nicht nur das hat er gegen Fürth perfekt umgesetzt. "Ich bin ein Spieler, der gern seine Mitspieler einsetzt", so Justvan selbst, "Miro hat mir gesagt, dass das meine Spiele sind. Ich bin froh, dass ich das zurückzahlen konnte."
"Deswegen war ich heute so entspannt"
Auch, weil in dieser Partie diesmal nicht nur Justvan seine Mitspieler in Szene gesetzt hat, sondern sie auch ihn. Beim ersten Tor legt Caspar Jander schön in die Mitte, Stefanos Tzimas lässt uneigennützig für Justvan durch - und Justvan schließt ab. Beim 2:0 verwandelt er dann die Flanke von Tim Drexler. Ein Verlauf, der zeigt, dass Justvan inzwischen beides kann: Auflegen und Tore schießen.
Seinem Trainer hat er zum Derby außerdem noch ein ruhiges Gemüt verschafft "Wenn Ju manche Dinge sagt, dann weiß ich, wie das Spiel ausgehen wird", sagt Klose. "Deswegen war ich heute so entspannt." Die beiden seien beide sehr früh in der Kabine gewesen und hätten sich lange und intensiv unterhalten. Offenbar mit Erfolg.
Mal schauen, was der Endspurt bringt
Einem Erfolg, der nun doch den Blick nach oben erlaubt? Zuletzt hatte Justvan davon gesprochen, dass die Mannschaft gerne oben ran schnuppern würde. Sein Trainer hatte ihm daraufhin "die Nase gestopft". Jetzt nach dem 3:0-Sieg im Derby hält er sich etwas mehr zurück. "Natürlich schaue ich jetzt gerne auf die Tabelle", sagt er und lacht. "Wenn wir die ganze Rückrunde betrachten, können wir sehr zufrieden sein, auch dass wir jetzt die Punkte mitnehmen." In den nächsten Spielen gegen die direkten Konkurrenten werde sich zeigen, ob es für oben reiche oder nicht. "Dann sehen wir, was der Endspurt bringt."
Auch Miroslav Klose gibt zu, dass der Abstand auf den Relegationsplatz immer kleiner wird. Jetzt sind es nur noch vier Punkte. "Das haben wir uns erarbeitet und das ist nur schön. Was letztendlich passiert, müssen wir von Spiel zu Spiel schauen." Die Frage nach dem Aufstiegskampf bleibt also offen. Offen teilnehmen will der Club erstmal nicht - und das ist vielleicht besser so. Der Klassenerhalt scheint zumindest erstmal gesichert.
"Und jetzt lassen wir das erstmal sacken", sagt Klose. Er sei auf das Spiel vorbereitet und auch auf den Abend. Einige Spieler müssten zwar los zur Nationalmannschaft, für die anderen werde es aber sicher noch ein langer Abend werden. "Ich bin immer Schlepptau und setz irgendwo meinen Anker. Und da bin ich dann dabei." Die Euphorie kann man erstmal so stehen lassen.
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