FCN braucht Punkte

Formstarke "Löwen" zu Gast in Nürnberg: Das wird für den Club gegen den BTSV wichtig

Johannes Lenz

Nordbayern-Redaktion

E-Mail zur Autorenseite

1.3.2024, 18:46 Uhr
Trotz zwischenzeitlicher Führung musste sich der Club im Hinspiel mit einem Remis gegen Braunschweig zufriedengeben.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr Trotz zwischenzeitlicher Führung musste sich der Club im Hinspiel mit einem Remis gegen Braunschweig zufriedengeben.

Die Stimmung beim 1. FC Nürnberg war schon einmal besser: Nach drei Unentschieden in Folge verlor der Club das prestigeträchtige Duell gegen den Dauerrivalen aus Fürth mit 1:2. Seit nunmehr fünf Partien wartet man am Valznerweiher auf einen Dreier - gegen Eintracht Braunschweig soll deshalb ein Heimsieg her. Eine schwere Aufgabe für die Mannschaft von Christian Fiél: Denn nachdem die Niedersachsen zum Ende der Hinrunde bereits wie ein sicherer Absteiger ausgesehen hatten, kämpften sich die "Löwen" mit einer beeindruckenden Serie Stück für Stück aus dem Keller.

Schon das Hinspiel in Braunschweig stellte den FCN vor Probleme. Einen 0:1-Rückstand durch Ujah drehten Goller und Okunuki binnen zwei Minuten zwar noch vor der Pause, doch im zweiten Durchgang musste der Club - erneut durch Ujah - den Ausgleich hinnehmen. Am Ende hatten die Braunschweiger sogar noch Chancen auf den Siegtreffer, doch der Club brachte das insgesamt leistungsgerechte 2:2 über die Zeit.

Die Ausgangslage

Nur zwei Siege gelangen dem 1. FC Nürnberg in den vergangenen zehn Partien, zuletzt konnte der Club zum Rückrundenauftakt gegen Hansa Rostock punkten. Noch steht der FCN mit 30 Punkten auf einem komfortablen 12. Rang, doch der Trend geht eindeutig nach unten. Aufgrund des schweren Restprogramms in der Rückrunde - gegen fünf Mannschaften, die derzeit um den Aufstieg mitspielen, muss der Club noch ran - sollte Fiéls Mannschaft gegen Braunschweig punkten, am besten dreifach.

Bei den Braunschweigern zeigt die Leistungskurve in den letzten Wochen steil nach oben. Fünf der letzten zehn Partien konnten die "Löwen" für sich entscheiden, eine beeindruckende Bilanz für eine Mannschaft, die sich nach 23 Spielen nach wie vor im Abstiegskampf wiederfindet. Mit einem Sieg in Nürnberg könnten die aktuell auf Platz 15 stehenden Braunschweiger nicht nur bis auf drei Zähler an den Club heranrücken, sondern einen weiteren großen Schritt in Richtung Ligaverbleib machen.

Das Personal:

Langsam verkommt die prekäre Personalsituation beim FCN zur Gewohnheit: Nach seiner gelb-roten Karte im Derby muss Jens Castrop aussetzen. Der erkrankte Jan Gyamerah und die verletzten Florian Hübner und Daichi Hayashi werden die Partie ebenso verpassen wie Felix Lohkemper und Jannik Hofmann. Lawrence, Schindler und Wenig fehlen dem Club weiterhin mit langfristigen Verletzungen. Youngster Finn Jeltsch, für den Christian Fiél vor der Partie nur lobende Worte übrig hatte, wird voraussichtlich wieder für Iván Márquez in der Innenverteidigung beginnen.

Die Braunschweiger sind derweil komplett frei von Verletzungssorgen, lediglich Abwehrspieler Hasan Kurucay wird die Partie gegen den 1. FC Nürnberg verpassen - aufgrund einer Rotsperre. Anthony Ujah, im Hinspiel noch als Doppeltorschütze erfolgreich, hat nach langer Verletzung seinen Stammplatz verloren und sitzt erst einmal nur auf der Bank.

Der Gegner

"Totgesagte leben länger", könnte das Motto von Eintracht Braunschweig in dieser Saison lauten. Am 15. Spieltag standen die Braunschweiger auf dem vorletzten Platz und hatten neun Punkte Rückstand auf Rang 15. Doch dann rauften die "Löwen" sich zusammen und konnten gleich vier Spiele am Stück gewinnen. In den jüngsten vier Partien punkteten die Braunschweiger zwar nur noch einmal dreifach, aber in puncto Moral, Einstellung und Leistung haben sich die Braunschweiger im Vergleich zur größtenteils desolaten Hinrunde deutlich gesteigert.

Trotz der stark verbesserten Ausgangslage im Abstiegskampf hat die Eintracht nach wie vor ein großes Problem: Sie schießt zu wenig Tore. Nur 22 Treffer gelangen den "Löwen" in 23 Partien, mit Hansa Rostock stellen sie damit den zweitschlechtesten Angriff der Liga. Ein Grund für die chronische Ungefährlichkeit vor dem gegnerischen Gehäuse ist die Chancenverwertung: Nicht einmal sieben Prozent aller Torschüsse landeten im Netz - nur Osnabrück vergab bislang mehr Gelegenheiten. In Kombination mit der Tatsache, dass die "Löwen" ligaweit die zweitwenigsten Torschüsse abgeben, verwundern die wenigen Treffer kaum. Dafür stimmt es in der Defensive: Erst 35 Tore kassierten die Niedersachsen im bisherigen Saisonverlauf, ein mehr als solider Wert im Vergleich zu den anderen Mannschaften im Tabellenkeller.

Spieler im Fokus

Trotz der Braunschweiger Offensivschwäche sollte der 1. FC Nürnberg Fabio Kaufmann im Auge behalten: Der Rechtsaußen, der auch als Mittelstürmer spielen kann, hat in dieser Saison bislang sechs Treffer erzielt und ein Tor aufgelegt - er ist damit der gefährlichste Spieler in gelb-blau. Zuletzt war er am vergangenen Spieltag beim 1:1 gegen Hertha BSC erfolgreich. Der 31-Jährige verfügt über die Erfahrung von 157 Zweit- und 120 Drittligaspielen.

Nach seinem gelungenen Startelfdebüt im Derby gegen die Spielvereinigung aus Fürth werden alle Augen beim Club auf Finn Jeltsch gerichtet sein: Der erst 17-jährige Innenverteidiger ist ein weiteres Zeugnis für die in dieser Saison außergewöhnlich erfolgreiche Jugendarbeit beim FCN. Beim WM-Triumph der U17-Nationalmannschaft stand Jeltsch in sechs von sieben Partien auf dem Platz und fungierte als zentrale Stütze der Weltmeistermannschaft. Nun will sich der Youngster in der 2. Bundesliga beweisen.

Die Übertragung

Einmal mehr zeigt der Bezahlsender "Sky" die Partie live und in voller Länge - als einziger Anbieter. Verfolgen können Fans die Partie aber auch per Audio-Livestream - über das "Fanradio" des 1. FC Nürnberg, das "Eintracht Braunschweig Fanradio" oder via Sportschau.

Jetzt auswählen: Wie wird die Aufstellung für das nächste Club-Spiel?

Verwandte Themen


9 Kommentare