1. FC Nürnberg
Hecking, DFB und Gerüchte zum Rebbe-Aus: So geht es für den Club weiter
12.02.2025, 15:55 Uhr![Der alte und der vorübergehend neue Sportdirektor des 1. FC Nürnberg: Nach der Entlassung von Olaf Rebbe übernimmt Sportvorstand Joti Chatzialexiou vorerst die Doppelfunktion. Der alte und der vorübergehend neue Sportdirektor des 1. FC Nürnberg: Nach der Entlassung von Olaf Rebbe übernimmt Sportvorstand Joti Chatzialexiou vorerst die Doppelfunktion.](https://images.nordbayern.de/image/contentid/policy:1.14578202:1739372648/1_FC_Nuernberg_FanFest.jpg?f=16%3A9&h=816&m=FIT&w=1680&$p$f$h$m$w=4ad26af)
In Fußball-Deutschland wurde wohl lange nicht mehr so ausgiebig über den 1. FC Nürnberg geredet als in den vergangenen Tagen, Wochen und Monaten: ein Rekord-Torschütze als Trainer, mitunter höchst attraktiver Fußball, dazu Spieler zum Verlieben und Unsummen an Transfererlösen. Der Club erhielt zuletzt Lobpreisungen für seine Transferstrategie, für die lukrativen Verkäufe von Youngsters wie Finn Jeltsch und Stefanos Tzimas ebenso wie für die spannenden Neuverpflichtungen. Nun sorgt der 1. FC Nürnberg wieder für Gesprächsstoff - und zwar in clubtypischer Manier mit einer Entlassung, die diesmal aber wohl niemand kommen sah: Einer der Hauptverantwortlichen für diese Entwicklung musste nun überraschend die Segel streichen.
Olaf Rebbe ist nicht länger Sportdirektor des 1. FC Nürnberg - offiziell wegen unterschiedlichen Auffassungen zur Ausrichtung des Vereins, mutmaßlich aber aus zwischenmenschlichen Gründen. Die Entlassung sorgt für Aufsehen, wurde Rebbe doch zuletzt als Talentspäher, gewieftes Verhandlungsgenie und smarter Kaderplaner gefeiert. Und nun? Ist Olaf Rebbe in Nürnberg Vergangenheit. Die Gegenwart prägt dadurch umso mehr Joti Chatzialexiou. Der Sportvorstand, zu dessen Verantwortung ohnehin der Bereich Transfers und Scouting gehörte, wird die Aufgaben des Sportdirektors übernehmen und somit zunächst in einer Doppelfunktion agieren. Der Verein versicherte, er werde "weiter handlungsfähig" bleiben. Wie der Club unserer Redaktion auf Anfrage mitteilte, werde die bestehende Scoutingabteilung ebenso normal weiterarbeiten wie die Administration, die sich um die Verträge kümmert.
Hecking und der DFB? So könnte es für den Club und Rebbe weitergehen
"Der Club wird zu gegebener Zeit über eine Nachfolgeregelung informieren", heißt es in der Pressemitteilung des Vereins. Konkrete Namen oder Kandidaten kursieren noch nicht. Möglicherweise wird Joti Chatzialexiou einen alten Bekannten ins Boot holen, mit dem er etwa beim Deutschen Fußball-Bund bereits zusammenarbeitete. Damit könnte der Sportvorstand eine enge Vertrauensperson installieren, nachdem der bisherige Sportdirektor Olaf Rebbe noch von Dieter Hecking angestellt wurde.
Apropos Dieter Hecking: Unmittelbar nach dem Aus von Olaf Rebbe in Nürnberg keimen die Gerüchte auf, der 46-Jährige könnte dem Ruf seines Mentors und Bekannten aus Wolfsburger Zeiten folgen. Der VfL Bochum, an dessen Seitenlinie aktuell Dieter Hecking steht, hatte zuletzt seinen Sportdirektor Marc Lettau entlassen. Bislang handelt es sich aber nur um Spekulationen, die sich allein aus der gemeinsamen Vergangenheit von Rebbe und Hecking speisen. Letzterer hatte den Sportdirektor im April 2021 in Nürnberg installiert, wo er als einer der letzten Überbleibsel aus der jüngeren Vergangenheit wirken durfte, obwohl er phasenweise sehr umstritten war.
Etwa im Sommer 2024, als Sportvorstand Joti Chatzialexiou beim 1. FC Nürnberg übernahm, kritisierte er den Kader, der in den Folgemonaten radikal aussortiert wurde. Rebbe, der als Kaderplaner genau diesen Kader zu verantworten hatte, war einer der Wenigen, die bleiben durften - mutmaßlich um ein Mindestmaß an Kontinuität zu gewährleisten. Ein halbes Jahr später fiel nun auch Olaf Rebbe, dem ein desaströses Auftreten beim Auswärtsspiel in Magdeburg nachgesagt wird, diesem Umbruch ebenfalls zum Opfer. Aber: Laut den "Nürnberger Nachrichten" wurde bereits im Vorfeld gemunkelt, ob Rebbe seinen Rauswurf nicht ohnehin provozieren wollte. In eine ähnliche Kerbe schlägt auch die "Bild", deren Infos zufolge der 46-Jährige den Verein ohnehin im Sommer verlassen wollte. Fakt ist: Der Vertrag des Sportdirektors am Valznerweiher lief nur bis zum Saisonende. Entsprechend hätte der Vertrag, um die Planungen für die kommende Spielzeit anzugehen, entweder zeitnah verlängert werden oder eine Alternative gesucht werden müssen. Letzteres ist nun - einige Monate im Voraus - passiert.
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