Pressekonferenz
Magdeburg als Vorbild: FCN-Coach Klose will „genauso spielen“ und „kein Aufbau-Gegner sein“
06.02.2025, 13:54 UhrNürnberg ist wie Magdeburg – zumindest in fußballerischer Hinsicht. Natürlich ist der 1. FC Nürnberg der größere Verein. Natürlich spielt der 1. FC Magdeburg um den Aufstieg, während der Club im Tabellenmittelfeld rangiert. Aber blickt man auf die Statistiken, die Einblicke in die Spielweise beider Teams geben, dann sieht man einige Parallelen: Die Mannschaften der Cheftrainer Christian Titz und Miroslav Klose haben beide überdurchschnittlich viel Ballbesitz, verzeichnen mit die meisten Schüsse aufs Tor und setzen kaum auf Flanken – um nur ein paar Beispiele zu nennen. Tatsächlich bewegen sich die Franken und die Sachsen-Anhaltiner in vielen Kategorien in ähnlichen Sphären – nur eben nicht in der Tabelle. Entsprechend verwundert es aber nicht, wenn Club-Coach Klose auf der Pressekonferenz sagt: "Wir wollen genauso spielen, wie Magdeburg spielt."
Konkret steht die Titz-Elf für ballbesitzorientierten Fußball, für spielerische Lösungen, ballsichere und technisch versierte Spieler und Variabilität in der Offensive. Um gegen die Angriffsstärke der Magdeburger zu bestehen, fordert Klose von seinem Team "viel Laufen, gegen den Ball arbeiten, Zweikämpfe gewinnen, wenn man überhaupt in Zweikämpfe kommt". Im Hinspiel war das gar nicht gelungen: Magdeburg bestrafte den Club im Max-Morlock-Stadion für dessen unterirdische Leistung mit einer herben, aber verdienten 0:4-Klatsche. Sein Team habe damals "die Grenzen aufgezeigt bekommen", sei inzwischen aber "ein paar Schritte weiter", so Klose. Angesichts der bitteren Niederlage vor den eigenen Fans seien einige Spieler nun gallig auf Wiedergutmachung: "Ich habe gehört bei dem einen oder anderen Spieler, dass da was hängen geblieben ist. Es ist durchgesickert, dass das schon wurmt", konstatierte Klose. Für die Mission Wiedergutmachung habe er gemeinsam mit seinem Team "einen Matchplan entwickelt, auf den ich mich sehr freue".
Neuzugang vor Startelf-Debüt
Finn Jeltsch ist nicht mehr Teil dieses Matchplans: Das FCN-Urgestein und Abwehrjuwel schloss sich kurz vor Ende des Wintertransferfensters dem VfB Stuttgart an. Klose, der seine Stammkraft in der Dreierkette als "Riesentalent" und "Riesentyp in der Mannschaft" bezeichnet, steht nun vor der Aufgabe, das Abwehrtrio um Robin Knoche und Ondrej Karafiat wieder zu komplettieren.
Der erste Anwärter für den Posten sei Neuzugang Tim Drexler. Die Leihgabe von der TSG Hoffenheim wurde in den vergangenen beiden Partien bereits eingewechselt, erzielte gegen Darmstadt den Siegtreffer und konnte sich im Training für die Startelf empfehlen. Aber "der Konkurrenzkampf ist da", lobte Klose, dem mit Fabio Gruber eine weitere Option zur Verfügung steht. Der Neuzugang vom SC Verl ist trotz der Gelbsperre, die er sich in der dritten Liga eingehandelt hatte, am kommenden Spieltag spielberechtigt: "Er hat in der 2. Liga noch gar keine Karte, von daher kann er jetzt anfangen zu sammeln", witzelte Klose auf der Pressekonferenz.
Im Allgemeinen machen alle Winterneuzugänge bislang "einen guten Eindruck", sie alle "sind Optionen" und "bereit, in den Kader oder die Startelf zu rutschen", erklärte Klose. Zwar gehe es einerseits darum, es "Stück für Stück anzugehen" und "jedem Spieler Zeit zu geben, sich zurechtzufinden" und die Automatismen kennenzulernen. Andererseits habe Klose bei allen das Gefühl, dass er sie bedenkenlos "reinschmeißen" kann. Entsprechend dürften im Spieltagskader am Samstag auch einige neue Namen zu lesen sein. Ein bekannter Name, der wieder auf dem Bogen auftauchen dürfte, ist Jens Castrop. Der Mittelfeldspieler wurde zwar für das Darmstadt-Spiel nicht rechtzeitig fit, konnte aber im Laufe der Woche größtenteils mit der Mannschaft trainieren und steht demnach bereit für das Wochenende. Entsprechend kann FCN-Trainer Klose für das Gastspiel in Magdeburg aus dem Vollen schöpfen.
Gelingt es dem Club gegen den Tabellendritten einen Dreier oder zumindest ein Unentschieden einzufahren, könne man zufrieden sein. Eine Niederlage gegen die bis dato zu Hause sieglosen Magdeburger will Klose aber – natürlich – tunlichst vermeiden: "Wir wollen nicht der Aufbaugegner sein", gab der 46-Jährige vor dem Duell beim heimschwächsten Team der Liga zu Protokoll.
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