Viel los in Nürnberg

Neuzugang, Sperre, Schiri-Ärger: Das ist beim Club nach dem Schalke-Sieg wichtig

Sara Denndorf

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13.8.2024, 10:05 Uhr
Der 1. FC Nürnberg feierte gegen den FC Schalke 04 den ersten Saisonsieg.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr Der 1. FC Nürnberg feierte gegen den FC Schalke 04 den ersten Saisonsieg.

Der erste Schritt ist getan: Mit 3:1 besiegte der 1. FC Nürnberg am Samstag den FC Schalke 04 und feierte damit den ersten Sieg in der neuen Saison. Dabei sah es insbesondere in der ersten Hälfte nicht danach aus, als könne die Mannschaft von Cheftrainer Miroslav Klose gegen den befreundeten Angstgegner tatsächlich punkten. Kein einziger nennenswerter Torabschluss stand nach dem ersten Durchgang zu Buche. Stattdessen gingen die Knappen, welche bereits zuvor mehrere aussichtsreiche Chancen liegen ließen, letztlich kurz vor der Pause mit 1:0 in Führung. "Wir haben zu selten unsere Positionierung gefunden und ängstlich gewirkt", kritisierte Klose den Auftritt seiner Mannschaft vor der Halbzeitpause. Außerdem störte sich der 46-Jährige an der Vielzahl an langen Bällen, welche seine Mannschaft spielte.

Also "musste ich in der Kabine etwas lauter werden" und "die Jungs aufwecken, dass sie wirklich an sich glauben", erklärte der neue Nürnberg-Trainer seine Herangehensweise in der Kabine. Und tatsächlich fruchtete sowohl seine Ansprache als auch seine Wechsel: Routinier Enrico Valentini bediente Matchwinner Lukas Schleimer nur zwei Zeigerumdrehungen nach seiner Einwechslung mit einer mustergültigen, maßgerechten Flanke. Und nachdem Caspar Jander nach Vorlage von Florian Pick den Führungstreffer besorgte, setzte Rafael Lubach bei seinem Debüt nicht nur den Deckel drauf, sondern sammelte die zweite Torbeteiligung eines Jokers in diesem Spiel: Der Mittelfeldspieler nutzte einen Abpraller nach feiner Einzelaktion von Schleimer und traf zum 3:1-Endstand.

"Wir haben spielerische Lösungen gefunden, sind auf den Flügeln durchgebrochen, kamen zu Flanken und haben den Strafraum gut besetzt", lobte Klose die gebotene Leistung seiner Mannen in der zweiten Hälfte.

Schiri-Ärger nach umstrittener Szene

Teil der Wahrheit ist aber auch, dass der Club nach der Pause rund 20 Minuten in Überzahl spielen durfte. Denn: Nur kurz nach dem Schalker Führungstreffer kassierte Ron Schallenberg die Gelb-Rote Karte und flog damit vom Platz. Der Defensivmann foulte Caspar Jander im Zweikampf – zumindest nach der ersten Einschätzung des Schiedsrichters. Nach der Partie sowie nach heftiger Kritik von Seiten des betroffenen Schalkers, der sich noch in der Halbzeitpause in den sozialen Medien zu Wort meldete, räumte der Unparteiische Nicolas Winter gegenüber der "Bild" eine Fehlentscheidung ein: Nachdem er die Bilder der Situation nach der Partie gesehen hatte, würde der 32-Jährige den Schalker eigenen Angaben zufolge nicht mehr vom Platz stellen.

Allerdings rechtfertigte er auch seine Entscheidung gewissermaßen: "Ich hatte auf dem Platz überhaupt keine Zweifel an meiner Entscheidung, war von ihr überzeugt. Selbst Schalke-Trainer Karel Geraerts kam in der Halbzeit zu mir und sagte, sein erster Eindruck sei Gelb-Rot gewesen." Da sowohl der Schiedsrichter als auch die Verantwortlichen des Deutschen Fußball-Bundes den Fehler eingeräumt haben, kündigte der FC Schalke 04 an, Einspruch einzulegen.

Sperre bei Jander bekannt

Keinen Einspruch wird indes der 1. FC Nürnberg im Fall der Gelb-Roten Karte an Caspar Jander einlegen. Der 21-Jährige hatte in der 67. Spielminute die Ampelkarte gesehen, sodass beide Teams die Partie letztlich dezimiert zu Ende spielen mussten. Laut den Statuten zieht die Gelb-Rote Karte eine Sperre für ein Spiel nach sich.

Dabei handelt es sich, wie der 1. FC Nürnberg nun mitteilte, um das übernächste Spiel, also das Duell mit dem SV Darmstadt am 25. August. Die nächste Partie indes, das Pokalduell mit dem 1. FC Saarbrücken, bleibt von der Sperre unberührt, sodass Jander gegen den Halbfinalisten der Vorsaison spielberechtigt ist.

"Wichtige Säule" für den Club

Ebenfalls im Pokal könnte auch Oliver Villadsen spielen: Nach langem Warten ist der Neuzugang, der die hinterlassene Lücke von Vize-Kapitän Jan Gyamerah auf der Außenverteidiger-Position stopfen soll, endlich am Valznerweiher angekommen und offiziell ein Spieler des 1. FC Nürnberg. Der Däne ist der zwölfte Spieler, der in diesem Sommer in der Noris anheuert - aber nach Rafael Lubach erst der Zweite, für den der Club tatsächlich eine Ablöse überweisen muss. Berichten von "Transfermarkt" zufolge zahlt Nürnbergs Lieblingsverein rund eine halbe Millionen Euro an Villadsens Ausbildungsverein FC Nordsjaelland. Dänische Medien berichten indes von einer Ablöse in Höhe von rund einer Million Euro.

Jedenfalls liegt die Ablöse weit unter dem Marktwert: Mit drei Millionen Euro schätzt "Transfermarkt" den dänischen Neu-Nürnberger als zweitwertvollsten Spieler des Kaders ein - nur Abwehrjuwel Finn Jeltsch überragt in dieser Kategorie mit einem Marktwert in Höhe von fünf Millionen Euro all seine Mannschaftskameraden.

Bei Villadsen dürfen sich die Club-Fans den Ausführungen der Verantwortlichen zufolge auf einen offensivstarken Außenverteidiger freuen, der sowohl die linke als auch die rechte Abwehrseite beackern kann. Sportdirektor Olaf Rebbe charakterisierte den 22-Jährigen wie folgt: "Oliver vereint Tempo, Intensität und Aggressivität. Zudem zeichnet er sich durch seine Kreativität und Technik aus. Damit passt er perfekt ins Anforderungsprofil." Sportvorstand Joti Chatzialexiou bezeichnet Villadsen als "weitere Säule für unseren Kader".

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