Flutlichtduell am Samstagabend
Traditionsduell auf dem „Betze“: Das wird für Pfalz-Heimkehrer Klose und den Club beim FCK wichtig
12.04.2025, 05:00 Uhr
FCN gegen FCK, Rot-Schwarz gegen Rot-Weiß, Traditionsverein gegen Traditionsverein - es gibt einige Parallelen zwischen den beiden Clubs, die am Samstagabend zur besten Sendezeit (Anpfiff 20.30 Uhr) auf dem Lauterer Betzenberg aufeinandertreffen. Bis vor zwei Wochen gab es noch eine weitere: Beide Vereine befanden sich im Aufstiegsrennen der 2. Bundesliga. Was für den angeschlagenen Club aus Nürnberg nun wichtig wird:
Die Ausgangslage
Zwei schmerzhafte Niederlagen setzte es zuletzt für den 1. FC Nürnberg, das Aufstiegsrennen scheint endgültig enteilt. Für Kloses Team gilt es nun, nicht die gleichen Fehler zu machen wie in der vergangenen Saison, als die von Ex-Trainer Fiel trainierten Cluberer nur einen Sieg aus den letzten neun Ligaspielen holten und gegen Ende der Saison völlig aus dem Tritt gerieten - weil es erst vermeintlich um nichts mehr ging - und am Ende dann doch noch fast um den Klassenerhalt. Auch wenn der Club in diesem Jahr mit 41 Punkten sicherlich nichts mehr mit den Abstiegsrängen zu tun haben dürfte: Gegen den 1. FCK wären drei Punkte ein wichtiges Signal.
Der Gegner
Mit dem 1. FC Kaiserslautern trifft der Club am Samstag auf einen Traditionsverein, der noch echte Aufstiegsambitionen hat. Die Pfälzer liegen derzeit punktgleich mit den auf dem Relegationsplatz stehenden Magdeburgern (beide 46 Punkte) auf dem vierten Tabellenplatz, vier Zähler hinter dem direkten Aufstiegsplatz, den derzeit der 1. FC Köln belegt. Aber: Auch die Roten Teufel strauchelten zuletzt und holten nur vier Punkte aus vier Spielen. Allerdings ging es dabei ausschließlich gegen Mannschaften aus den ersten sieben Tabellenplätzen. Und: Wie der Club sind auch die Lauterer extrem heimstark: Sowohl auf dem Betzenberg als auch im Max-Morlock-Stadion holten die Heimmannschaften jeweils 26 Punkte aus 14 Spielen.
Über den gegnerischen Trainer Markus Anfang, mit dem Klose einst beim 1. FC Kaiserslautern auf dem Platz stand, sagte der Club-Trainer im Vorfeld: „Er ist alles andere als ein emotionaler Zeitgenosse. Er ist sehr ruhig, sehr sachlich.“ - Ähnliche Sätze mögen auch in die andere Richtung gefallen sein - vielleicht liegt es an der guten Pfälzer Luft?
Mit Ragnar Ache bekommt es die Club-Abwehr am Samstag mit einem der gefährlichsten Stürmer der Liga zu tun: 16 Tore hat der 26-jährige Ex-Fürther bereits für den 1. FCK erzielt - fünf davon per Kopf. Und das bei einer Körpergröße von 183 cm - ein eher kleiner Stürmer, der für den 1. FCK stürmt und in der Luft extrem gefährlich ist - da dürften am Samstagabend bei so manchem Roten Teufel nostalgische Gefühle aufkommen, wenn auch „Miro“ auf den „Betze“ zurückkehrt.
Auch wegen Ache, laut Klose ein „fantastischer Stürmer“ mit „guter Sprungkraft“, müsse es oberstes Ziel der Außenverteidiger sein, Flanken zu vereiteln. „Alleine“, ist sich Klose zudem sicher, „werden wir ihn nicht ausschalten können“, denn ...
Das Personal
... die Personalsituation bleibt angespannt - Abwehrroutinier, Kapitän und der körperlich größte Abwehrspieler Robin Knoche fällt als Ache-Bewacher aus: Er laboriert immer noch an einer Wadenverletzung und wird auch am Samstag fehlen. Für ihn dürfte wie schon gegen den HSV Winter-Neuzugang Fabio Gruber auflaufen.
Im Sturm fällt zudem Stefanos Tzimas „definitiv aus“, so Klose. Der 19-jährige Grieche musste bereits gegen Hamburg kurzfristig wegen muskulärer Probleme passen. Zudem fehlt Antiste nach seiner fragwürdigen Rotsperre sowohl gegen den FCK als auch nächste Woche gegen Paderborn.
Am schwersten dürfte aber der Ausfall von Zweikampfkönig und Club-Spielmacher Caspar Jander wiegen, der sich am vergangenen Samstag seine fünfte gelbe Karte abholte. Der individuell wohl beste Nürnberger ist nicht eins zu eins ersetzbar, ob sich Lubach oder Flick an der großen Aufgabe versuchen dürfen, ist unklar. Für Flick spricht seine Defensivstärke und die Tatsache, dass er der einzige echte Sechser im Kader ist. Gegen ihn spricht die Form der letzten Wochen - und eigentlich auch der gesamten Saison. Lubach überzeugt in seiner ersten Zweitliga-Saison fast durchgehend spielerisch, lässt aber Janders Zweikampfstärke vermissen.
Die Bilanz
Historisch gesehen begegneten sich die beiden Traditionsvereine meist auf Augenhöhe: Von 74 Partien in Bundesliga, 2. Liga und Pokal gewannen die Pfälzer 31, der Club 26, elfmal trennte man sich unentschieden.
Ähnlich ausgeglichen ist die Statistik seit der Rückkehr der Roten Teufel in die 2. Bundesliga im Jahr 2022: Seither trennten sich die Teams in der Liga viermal unentschieden - so auch in der Hinrunde dieser Saison -, einmal gewannen die Pfälzer.
Der Rahmen
Für Miroslav Klose ist der Auftritt mit dem 1. FC Nürnberg am Samstagabend auf dem Betzenberg zweifellos ein ganz besonderer: Es ist sein erstes Spiel als Cheftrainer an alter Wirkungsstätte. Vergleiche mit der Lauterer Legende Fritz Walter wehrte Klose auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gelassen und gewohnt bescheiden ab: „Fritz Walter steht - wie viele andere auch - weit über mir.“
Die Eckdaten
Anpfiff ist um 20.30 Uhr, übertragen wird die Partie als Topspiel im Free-TV auf Sport1, ansonsten wie immer auf Sky. Außerdem berichten das Club Fanradio und die ARD Audiothek im Radio.
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