89:83! Falcons gewinnen nach elf Niederlagen wieder

Michael Fischer

Nürnberger Nachrichten

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25.2.2021, 15:45 Uhr
Endlich wieder jubeln: Die Falcons um Kapitän Sebastian Schröder, Phillip Daubner und Mario Kegler.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Endlich wieder jubeln: Die Falcons um Kapitän Sebastian Schröder, Phillip Daubner und Mario Kegler.

Die gute Laune ist Ralph Junge am Tag danach anzuhören. Als der Trainer und Geschäftsführer der Nürnberg Falcons ans Telefon geht, wirkt er gelöst, mit jedem Satz spürt man die Erleichterung. Denn die vergangenen Monate waren hart für Junge und seine Falcons. Der letzte Sieg liegt mehr als vier Monate zurück, am 6. November vergangenen Jahres gewann Nürnberg gegen Hagen - wenig später nahm das Unheil seinen Lauf.

Die Geschichte der komplett mit dem Coronavirus infizierten Mannschaft ist inzwischen oft erzählt worden - doch ohne sie ist die lange Niederlagenserie nicht zu erklären. 50 Tage mussten sie zuschauen, während der Rest der Liga weiterspielte, sich mit kleinen Schritten zurückarbeiten und dabei viele weitere Rückschläge hinnehmen. Doch am Mittwochabend sollte ihnen gelingen, wonach sie sich so lange gesehnt hatten: ein Sieg, der erst dritte in dieser Spielzeit überhaupt.

Nur kurz mal Bedenken

Dass es gegen ersatzgeschwächte Paderborner klappen könnte, dass die Voraussetzungen einfach andere waren, spürte Ralph Junge schon in den Tagen zuvor. "Die Körpersprache war besser, das Training war besser", sagt Junge, "man merkt, dass wir viele Schritte nach vorne machen." Als das Spiel lief, legten die Falcons auch gut los, führten schnell - doch dann legten die Gäste einen 9:0-Lauf hin und lagen plötzlich mit 7:16 vorn.

In vielen Köpfen dürfte das die vergangenen Wochen wieder hervorgeholt haben, auch Ralph Junge hatte kurzzeitig Bedenken, ob es tatsächlich ein schöner Abend werden würde. Doch die Falcons ließen sich nicht beeindrucken, spielten einfach weiter Basketball, fanden zurück ins Spiel und führten dann auch lange. "Es hat gut getan, vorneweg zu gehen und nicht hinterherzulaufen", sagt Junge.

Samstag nach Karlsruhe

Vor dem letzten Viertel lagen die Falcons mit sechs Punkten (60:54) vorne, in einem spannenden Schlussabschnitt gab sich Paderborn aber nicht auf und drehte das Spiel sogar kurzzeitig wieder (73:75) - doch dann glich Tra Holder zum 75:75 aus. In der Verlängerung blieben die Nürnberger aber dran, es war zu spüren, dass sie endlich wieder ein Erfolgserlebnis haben wollten. "Wir waren sehr nervenstark in der Verlängerung", sagt Junge, der sich nach 45 Minuten über ein 89:83 freuen durfte.

Den Erfolg wollte er aber nicht auf eine neue Leichtigkeit, auf den fehlenden Druck zurückführen, nachdem der Abstieg kürzlich ausgesetzt worden war. "Es will natürlich niemand absteigen, aber es will auch niemand Spiele verlieren", so der Trainer. Seine Mannschaft sei schlicht "fitter und gesünder und dadurch auch eingespielter". Der erste Erfolg seit November, der dritte in dieser Spielzeit, war ein "wichtiger Schritt nach vorne", sagt Junge. "Es ist immer leichter, mit einem Sieg im Rücken zu arbeiten." Schon am Samstagabend steht das nächste Spiel an, die Falcons gastieren dann in Karlsruhe.

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