Ab nach Wolfsburg! Finanzvorstand Meeske verlässt den Club

4.9.2018, 16:38 Uhr
Michael Meeske wird den 1. FC Nürnberg schon bald verlassen.

© Sportfoto Zink / JüRa Michael Meeske wird den 1. FC Nürnberg schon bald verlassen.

"Noch lange nicht abgeschlossen“ nannte Michael Meeske die Entwicklung beim 1. FC Nürnberg, es gebe noch viel zu tun. Das war im März dieses Jahres, als der VfL Wolfsburg um die Dienste des Club-Finanzvorstands warb. Zuerst hatte damals Bild darüber berichtet, angeblich lag schon ein unterschriftsreifer Vertrag vor. Er fühle sich geehrt, sagte Meeske damals unverbindlich, aber noch kämpfte Nürnberg um den Aufstieg. Als der geschafft war, lockte Wolfsburg wieder. "Es gilt unverändert, was ich damals gesagt habe", sagte Meeske - und ließ damit weiterhin alles in der Schwebe.


Kommentar: Meeske verlässt den Club auf halbem Weg


Was das bedeutete, ahnte man, beim Club begann man damit, sich auf Meeskes Abschied vorzubereiten. Am Dienstag war es soweit. Der FCN gab bekannt, dass Michael Meeskes Amtszeit am 31. Oktober dieses Jahres endet, der bis 2020 datierte Vertrag wird vorzeitig aufgelöst, Meeskes Nachfolger ist schon berufen. Niels Rossow, 41 Jahre alt und bisher Adidas-Manager, übernimmt am 1. November Meeskes Aufgabenbereich, schon am 1. Oktober beginnt seine Einarbeitung. Der gebürtige Nürnberger war für den Sportartikelhersteller zuletzt für die Marken- und Geschäftsstrategie in den USA zuständig. "Ein Wechsel auf so einer Position ist immer mit einem Risiko verbunden, aber wir sind überzeugt, eine richtig gute Lösung gefunden zu haben", sagte Thomas Grethlein, der Vorsitzende des Aufsichtsrates, im Gespräch mit den Nürnberger Nachrichten. Man habe zwar "versucht, Herrn Meeske davon zu überzeugen, seinen Vertrag zu erfüllen", aber "gemerkt, dass es nicht viel Sinn hat, wenn jemand unbedingt weg will".

Offiziell geht der im September 2015 vom FC St. Pauli gekommene Meeske "aus privaten Gründen", so steht es in der Pressemitteilung des 1. FC Nürnberg, es dürfte aber sicher sein, dass er beim VfL Wolfsburg die Nachfolge von Geschäftsführer Wolfgang Hotze antritt, der sich mit 66 Jahren in den Ruhestand verabschieden will. Die Nähe zur Familie, die in Hamburg lebt, dürfte für Michael Meeske allerdings mitausschlaggebend gewesen sein. Verabschieden wird sich Meeske auf der Mitgliederversammlung im Oktober "mit verdientem Applaus", wie Grethlein annimmt, denn erstmals seit dem Bundesliga-Abstieg 2014 wird der weiter hochverschuldete Club ein mit einer positiven Bilanz abgeschlossenes Geschäftsjahr präsentieren.

Zwei Großprojekte warten auf Rossow

Zwei von Meeske angestoßene Großprojekte muss ab sofort sein Nachfolger stemmen: die angestrebte Ausgliederung des Profifußballs in eine Kapitalgesellschaft und den frühestens 2021 möglichen Verkauf des Trainingsgeländes. Es gebe aber, versichert Grethlein, "nicht ein Projekt, das an die Person des Finanzvorstands gebunden sei", "am Status" habe sich mit dem Führungswechsel "nichts geändert", die Ausgliederung des Profibetriebs bleibe ""eine komplizierte Geschichte".

Grethlein stellt Meeske-Nachfolger vor: Niels Rossow (rechts) unterzeichnete am Dienstag bereits seinen Vertrag beim 1. FC Nürnberg.

Grethlein stellt Meeske-Nachfolger vor: Niels Rossow (rechts) unterzeichnete am Dienstag bereits seinen Vertrag beim 1. FC Nürnberg. © 1. FC Nürnberg

Meeskes Nachfolger Rossow wird vom Verein so zitiert: "Der 1. FC Nürnberg begleitet mich seit meiner Kindheit. Es gilt, den eingeschlagenen erfolgreichen Weg weiter zu gehen und das Profil dieses einzigartigen Vereins zu schärfen. Das Umfeld des Club mit all seiner Leidenschaft, Kreativität und Loyalität wird auf diesem Weg eine große Rolle spielen. Ich weiß, was der Club für die Menschen in Nürnberg, Franken und weit über die Grenzen hinaus bedeutet und werde meine Aufgabe in enger Partnerschaft mit der Gemeinschaft ausüben." Vorgestellt wird Rossow am Mittwoch (10.30 Uhr) im Rahmen einer Pressekonferenz.

 

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