Dalera tanzt, Bredow-Werndl strahlt

Auch die Dressur sitzt! Deutschland reitet die Gold-Welle

28.7.2021, 14:06 Uhr

Ihr zweites Olympia-Gold durfte Jessica von Bredow-Werndl schon feiern, als der letzte Ritt im Baji Koen Equestrian Park von Tokio noch gar nicht beendet war. Die 35 Jahre alte Dressurreiterin aus dem bayerischen Tuntenhausen setzte sich einen Tag nach dem Sieg mit dem Team auch im Kür-Einzel mit ihrer Stute Dalera durch und ließ damit ihre ehemalige Lehrerin Isabell Werth hinter sich, die sich mit Silber begnügen musste.

"Es ist sich alles ausgegangen"

"Ich bin voll happy", kommentierte die Siegerin am Mittwoch. Die Freudentränen liefen schon, bevor die letzten beiden Starterinnen ritten. So überlegen war sie. "Ich hatte manchmal das Gefühl, ein bisschen einen Feuertanz zu reiten, auf des Messers Schneide", sagte die 35-Jährige. "Aber es ist sich alles ausgegangen." Werth verpasste nicht nur den Sieg, sondern auch einen olympischen Rekord. Mit einer weiteren Gold-Medaille wäre die 52-Jährige aus Rheinberg im deutschen Medaillen-Ranking mit der Kanutin Birgit Fischer gleichgezogen, die achtmal Gold und viermal Silber in ihrer Olympia-Bilanz stehen hat und weiter alleine auf Platz eins vor Werth liegt. Team-Olympiasiegerin Dorothee Schneider aus Framersheim wurde 15.

Streicheleinheiten für Dalera

Strahlend war die Siegerin zuvor aus dem Viereck geritten. Sie tätschelte ihr Pferd, bedankte sich bei Dalera für die Leistung. Als zweite Reiterin in der Gruppe der besten sechs Paare setzte sie die Konkurrenz um Werth mit einem famosen Auftritt unter Druck. "Am Anfang hab ich ein bisschen taktiert", erklärte die 35-Jährige ihren Auftritt: "Am Ende bin ich Risiko geritten. Es waren keine grobe Schnitzer drin, aber viele Highlights." Von Bredow-Werndl hatte mit ihrer Stute erneut eine zauberhafte Leistung präsentiert und zeigte zur Musik des Films La-La-Land auch in der dritten Prüfung von Tokio die beste Leistung. Fehlerfrei tanzte das Paar einen Tag nach dem Sieg mit dem Team zum nächsten Gold.

Daumen hoch! Im Dressurviereck sammeln die Deutschen weiterhin fleißig Edelmetall.

Daumen hoch! Im Dressurviereck sammeln die Deutschen weiterhin fleißig Edelmetall. © Friso Gentsch/dpa

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