Aufstrebend, eloquent, mutig: Das ist FCN-Coach Klauß

Wolfgang Laaß

NN-Sportredaktion

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30.7.2020, 13:56 Uhr
Nach elf Jahren bei RB Leipzig ist Robert Klauß bereit für den nächsten Schritt - auch, wenn er in Nürnberg wohl erstmal viel zu heben hat.

© opokupix via www.imago-images.de Nach elf Jahren bei RB Leipzig ist Robert Klauß bereit für den nächsten Schritt - auch, wenn er in Nürnberg wohl erstmal viel zu heben hat.

Das Foto kennen nicht mehr viele. RB Leipzig, im Juli 2009 auf Geheiß der Red Bull GmbH hervorgegangen aus dem SSV Markranstädt, bat zur ersten Einheit. Der Retorten-Club durfte nach seiner Gründung gleich in der Oberliga Nordost anfangen und hatte dafür einige namhafte Ex-Profis verpflichtet. Ingo Hertzsch zum Beispiel oder Timo Rost, der eine oder andere vom SSV Markranstädt blieb aber auch erst mal dabei. Robert Klauß zum Beispiel, ein junger Stürmer.

 

Dass er in seiner ersten RB-Saison lediglich sieben Minuten zum Einsatz kam, könnte einer der Gründe gewesen sein, warum er fortan seine Karriere lieber an der Seitenlinie forcieren wollte. Nach dem Studium der Sportwissenschaften an der Uni Leipzig interessierte er sich auffällig für Trainingsinhalte, für Systeme, für die Frage, welche Faktoren den Erfolg etwas wahrscheinlicher werden lassen.

"Quasi mit dem Klub gewachsen"

Robert Klauß, geboren in Eberswalde, wollte Trainer werden und bekam bei RasenBallsport im Jugendbereich seine Chance. Zunächst als Assistent und später hauptverantwortlich für die U17 (2015/16) und die U19 (2017/18), zwischendurch betreute er auch mal die U23. Sein Mentor Ralf Rangnick hielt sehr viel von dem aufstrebenden jungen Mann, den ehemalige Weggefährten wie John Hennig als ausgesprochen bodenständig, aber eben auch strebsam bezeichnen. "Dass ich quasi mit dem Klub gewachsen bin, sorgt für eine ganz besondere Verbundenheit", betonte Robert Klauß nicht nur einmal.

Einer, der weiß, was er will: Den DFB-Lehrgang zum Fußballlehrer an der Hennes-Weisweiler-Akademie schließt er im März 2018 und als Jahrgangsbester ab, wollte seine Note aber nicht überbewerten: "Eher Zufall" sei das gewesen, sagte Klauß danach im Interview mit dfb.de, wusste aber schon damals, dass ihn der inoffizielle Titel wohl noch länger begleiten würde, "wahrscheinlich während meiner gesamten Karriere". Im Juli 2018 holte ihn Ralf Rangnick in sein Bundesliga-Trainerteam, gut zwei Jahre später ist Robert Klauß jetzt beim Club gelandet.

Mutig und Eloquent - rund um die Uhr

"Robert ist ein mutiger Trainer mit frischen und innovativen Methoden", findet auch Dieter Hecking, der neue Sportvorstand des 1. FC Nürnberg; "eloquent" sei der Zugang aus Leipzig und "er beherrscht es, Aufbruchsstimmung zu erzeugen". Und das, wie Robert Klauß auf der Homepage zitiert wird, am liebsten rund um die Uhr. Es gelte, "jede Stunde des Tages zu nutzen und alles, wirklich alles, für den Club zu geben".

Der Sieben-Minuten-Stürmer von RB Leipzig, daran besteht kein Zweifel, möchte seine Chance unbedingt nutzen. So wie damals, 2009/10, in der ersten Regionalliga-Saison: "Wir wussten natürlich, wer diese Jungs waren, von denen wusste allerdings keiner, wer wir waren", sagte der ehemalige Markranstädter später den Vereinsmedien. So ähnlich könnte es ihm in Nürnberg jetzt auch erst mal ergehen, was aber nicht von Nachteil sein muss. Robert Klauß hat bereits gelernt, sich in kurzer Zeit einen Namen zu machen.

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