Baustellen für Bornemann: Der FCN findet (noch) keine Ruhe
30.9.2015, 14:05 Uhr"Es wäre schön, wenn jetzt mal ein bisschen ruhigere Tage beim Club anbrechen würden." Es ist ein frommer Wunsch, den Andreas Bornemann da im Frankenfernsehen äußert. Ruhig war es beim FCN schon lange nicht mehr. Auch um das zu ändern, haben sie Bornemann jedoch engagiert. Er und Michael Meeske sollen als neue Club-Vorstände dafür sorgen, dass es beim actionreichen Altmeister in Zukunft etwas weniger aufgeregt und aufregend zugeht.
Leicht wird das natürlich nicht. Noch vor seiner Vorstellung in der letzten Woche lag auf Bornemanns Schreibtisch ein Anwaltsschreiben.Stefan Kutschke wollte sich in den Trainingsbetrieb der Profis zurückklagen. Robert Koch, sein von René Weiler ebenfalls in die U21 strafversetzter Sachsen-Kumpel, offenbar auch.
Kaum hatte sich Bornemann daran gemacht, das Thema von seinem neuen Schreibtisch zu kriegen, gab es das nächste Störfeuer. Unruhestifter diesmal: Der Vorgänger. Martin Bader, der bei klassenhöheren Hannoveranern am Donnerstag offiziell als Geschäftsführer einsteigt, hinterließ seinem langjährigen Arbeitgeber einen besonderen Abschiedsgruß. Via Sky teilte Bader – wohl eher berechnend als nebenbei - mit, dass Club-Coach Weiler im Sommer fast bei RB Leipzig gelandet wäre. Bei dem Verein also, dem der Weiler-Club am Sonntag auswärts begegnet und der für einige FCN-Fans ein ziemlich Rotes Tuch ist.
"Jede weitere Kommentierung ersparen"
Für Andreas Bornemann gab es also gleich einiges aufzuräumen. Mit Blick auf seinen Vorgänger wolle er sich "jede weitere Kommentierung ersparen", sagte der 44-Jährige, kündigte aber an, dass beim Club jetzt "eine neue Zeitrechnung" anbrechen werde. Jeder habe nun ein neues Aufgabengebiet. Er in Nürnberg, Bader in Hannover. Man solle jetzt die "Geschichte ruhen lassen", forderte Bornemann. Und schloss damit auch René Weiler ein, der nach Baders Sky-Gespräch in der Bild-Zeitung deutlich vernehmbar zurückgeschossen hatte.
Wenn es in der unmittelbaren Umgebung ruhiger zugeht, hilft dies vielleicht auch der Mannschaft, stabiler aufzutreten. Stabilität, sagt Bornemann im Frankenfernsehen, sei für ihn "das Thema überhaupt". In den vergangenen eineinhalb Jahren sei das Team einmal ausgetauscht worden. Stabilisatoren wären weggefallen, die nun ersetzt werden müssten. Stabilität erreiche man allerdings "nur über positive Erfahrungen", weiß der neue Club-Vorstand. So wie gegen Bielefeld, als der FCN weniger spiel- als willensstark ein 0:2 noch in ein 2:2 umwandelte.
Einen weiteren Umbruch im Sommer und damit erneute Unruhe kann Bornemann aber nicht ausschließen. Zumindest, wenn der Club – wie es momentan den Anschein macht - nicht aufsteigt. Die ehrliche Begründung liefert der 44-Jährige in der Mittwochsausgabe der Bild: "Die Gehaltsstruktur, die der Club momentan hat, muss bei einem weiteren Jahr 2. Liga ganz sicher den neuen Gegebenheiten angepasst werden. Das jetzige Niveau können wir nicht halten."
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