"Hat mir wehgetan"
„Beleidigungen der übelsten Sorte“: Matthäus legt nach - darum hat er als Trainer hingeworfen
30.8.2024, 17:33 UhrZuletzt trainierte der ehemalige Weltfußballer Lothar Matthäus die Jugendmannschaft seines Sohnes, die U13 des TSV Grünwald. Damit ist jetzt Schluss, verkündete "Loddar" vor laufenden TV-Kameras. Jetzt legt der ehemalige Weltmeister in mehreren Interviews nach: Schuld für das Aus sind nicht die Jugendspieler, sondern vielmehr deren Eltern: Anrufe und Nachrichten "von morgens 7 Uhr bis Mitternacht" seien demnach keine Seltenheit gewesen, so der 63-Jährige gegenüber der "Bild"-Zeitung. Der Inhalt: Beschwerden und Forderungen unzufriedener Spielereltern.
Und das trotz - oder vielleicht genau wegen - des großen Erfolgs des Teams: Matthäus und der Grünwalder Nachwuchs stiegen zuletzt drei Jahre in Folge auf: "Als aber der Erfolg dann kam, sind die Eltern einfach durchgedreht." Und weiter: Einige "verhielten sich (...), als wären sie Bundesliga-Manager und ihre Kinder ein zukünftiger Messi."
Whatsapp-Verläufe als Beweis
Das Fass zum Überlaufen gebracht habe aus seiner Sicht aber die Tatsache, dass "in den letzten zwei, drei Monaten die Eltern gegenseitig aufeinander losgingen". Er habe Whatsapp-Screenshots, die "üble Beleidigungen und Anschuldigungen von der übelsten Sorte" beweisen würden. Zwar sei auch er für einen "gesunden Ehrgeiz", das Verhalten der Erziehungsberechtigten habe ihn aber "fassungslos" zurückgelassen. Das "war teilweise unterste Gürtellinie - immer von denselben zwei, drei, vier, die Politik in eigener Sache gemacht haben", so Matthäus in einem zweiten Interview mit dem "Münchner Merkur".
"Natürlich", so Matthäus, habe er das Gespräch mit den betroffenen Eltern gesucht, aber "mit denen konnte man gar nicht sprechen, weil sie einfach Scheuklappen gehabt haben." Dennoch: Leicht gefallen sei ihm die Entscheidung nicht: "Mir tun die Kids leid. Die sind gut mitgezogen, wir waren eine tolle Gemeinschaft." Deshalb, so der Ex-Bayern-Spieler, habe es ihm auch "wehgetan, den Schlussstrich zu ziehen. Aber für mein Leben ist es eine Erleichterung."
Auch seinen eigenen Sohn Milan trainierte Matthäus in Grünwald. Der Sprössling spiele nun, mit einigen anderen Ex-Spielern aus dem Verein im Münchner Süden, beim Konkurrenten aus Grünwald: "Das sind zwei Kilometer mehr, aber zehn Minuten weniger Fahrtzeit. Und hoffentlich weniger Eltern wie die, die mich zu dem Schritt gebracht haben."
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