Bornemann betont: Mit Burgstaller ist besser als ohne
11.11.2016, 05:59 UhrHerr Bornemann, in den vergangenen Tagen konnte man den Eindruck gewinnen, dass der Club nur darauf wartet, seinen besten Spieler in der Winterpause verkaufen zu können. Ist dem tatsächlich so?
"Darüber muss man sich nicht aufregen"
Bornemann: Nein, dem ist natürlich nicht so. Schon im vergangenen Sommer waren wir uns der Gefahr durchaus bewusst, dass Guido Burgstaller uns im nächsten Sommer ablösefrei verlassen könnte. Um konkurrenzfähig zu bleiben, waren wir der Meinung, nur ihn oder Niclas Füllkrug abgeben zu dürfen, auf keinen Fall beide. Dass er mit 27 noch den Wunsch hat, in der Bundesliga zu spielen, ist legitim, darüber muss man sich auch nicht aufregen. Das ist alles nachvollziehbar.
Klingt stark nach Abschied – ein Wechsel schon im Winter wäre zumindest für den in der Tabelle nach oben strebenden Club aber doch eher kontraproduktiv, richtig?
Bornemann: Dass wir in wirtschaftlicher Hinsicht demnächst noch ein paar Aufgaben zu erledigen haben, steht außer Frage. Wir müssen aber auch andere Kriterien in unsere Analysen mit einfließen lassen. Wir müssen immer abwägen, was das Beste für den Club ist.
Welche anderen Kriterien meinen Sie?
Bornemann: Zum Beispiel das TV-Ranking oder die Entwicklung der Zuschauerzahlen. Wenn wir oben dabeibleiben sollten, würde sich das ja auch wirtschaftlich für uns auszahlen.
Die Chance, mit einem Burgstaller in körperlicher und mentaler Bestform eine gute Saison, eine gute Rückrunde zu spielen, ist ungleich größer als ohne ihn. Von sportlicher Seite hegen wir überhaupt keine Ambitionen, ihn abzugeben. Und auch aus anderen Abteilungen in unserem Haus habe ich bislang keine entsprechenden Signale vernommen.
"Ich haue ungern Pflöcke rein"
Das heißt: Burgstaller bleibt bis Juni 2017?
Bornemann: Stand heute kann man davon ausgehen, aber ich weiß natürlich nicht, was in ein paar Wochen ist. Ich haue ungern Pflöcke rein. Burgstaller hat derzeit eine herausragende Quote und es gibt immer irgendwo Vereine, die hinter ihren Erwartungen herlaufen und auf der Suche sind. Das kann man nie ausschließen. Nur haben wir so eine Situation gerade nicht. Von ihm oder von seinem Berater gab und gibt es keinerlei Hinweise, sich schon im Winter verabschieden zu wollen.
Haben Schnäppchenjäger wie Sie im Herbst generell mehr zu tun als im Winter oder im Frühjahr?
Bornemann: Es hört eigentlich nie auf. Natürlich schauen wir, ob es bei einem anderen Verein für uns auch einen ablösefreien Burgstaller geben könnte. Bis Weihnachten werden wir auch das eine oder andere Gespräch mit unseren Spielern führen, deren Verträge auslaufen, um auszuloten, ob es eine gemeinsame Zukunft geben kann.
"Es wird keine Langeweile aufkommen"
Außer Burgstaller betrifft das Margreitter, Hovland, Bulthuis, Schäfer, Rakovsky, Sylvestr und Evseev.
Bornemann: Es wird keine Langeweile aufkommen. Glauben Sie mir: Wir spielen sämtliche Szenarien regelmäßig durch.
Was sagt der Sportvorstand zum Jugend-Club und der notwendigen Talentsuche? Das vollständige Interview mit Andreas Bornemann lesen Sie in der Freitagsausgabe der Nürnberger Nachrichten.
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