Bye, Bye Burgi: Guido Burgstaller wechselt zu Schalke 04

NÜRNBERG - Jetzt also doch: Nürnbergs Top-Torjäger Guido Burgstaller verlässt den 1. FC Nürnberg etwas überraschend in Richtung Gelsenkirchen, zum FC Schalke 04. Sport-Vorstand Andreas Bornemann spricht von einem "herben Verlust" - hat aber dennoch Vertrauen in die restliche Mannschaft.

Noch vor wenigen Wochen ging Guido Burgstaller selbst davon aus, die Saison beim 1. FC Nürnberg zu beenden. Der Fußball aber - das zeigt sich einmal mehr - ist schnelllebig. Und dass Guido Burgstaller jetzt, kurz nachdem die Club-Vorbereitung auf die verbleibende Rückrunde begonnen hat, doch noch wechselt, überrascht deshalb nicht unbedingt.

Etwas überraschend ist dann aber doch der Verein, dem sich Nürnbergs Top-Torjäger anschließt. Burgstaller wechselt nach Gelsenkirchen, zum FC Schalke 04. Nicht zu Martin Baders Hannover 96, nicht nach Anderlecht zu Ex-Coach René Weiler und auch nicht nach Augsburg. Konsequent ist der Wechsel zumindest aus Burgstallers Sicht dennoch, sein mittelfristiges Ziel war sicherlich eine europäische Top-Liga. Jetzt ist es mit S04 ein Bundesligist geworden. Die genaue Ablösesumme ist unklar, dem Vernehmen nach soll sie aber - inklusive aller Sonderzahlungen - bei bis zu zweieinhalb Millionen Euro liegen.

"Haben Vertrauen in unsere Mannschaft"

Wirklich abgezeichnet hat sich der Wechsel nach Gelsenkirchen nicht. Schalke hat mit Klaas-Jan Huntelaar, Franco Di Santo und Breel Embolo derzeit gleich mehrere Verletzte in den eigenen Reihen, der Name Burgstaller fiel dennoch nicht. Zuvor schlug Kapitän Benedikt Höwedes Alarm: "Gerade, weil wir in der Offensive Spieler haben, die länger ausfallen, kann man durchaus darüber nachdenken, ob das Sinn macht", sagte der Knappen-Kapitän mit Blick auf eine mögliche Neuverpflichtung.

"Aus sportlicher Sicht ist dies sicherlich ein herber Verlust", sagt Sportvorstand Andreas Bornemann, der immer wieder einen Wechsel Burgstallers in der Winterpause ins Spiel brachte. Freilich aus wirtschaftlichen Gründen lässt der chronisch klamme Club den Österreicher dennoch ziehen. "Wir haben grundsätzlich das Vertrauen in unsere Mannschaft, diesen Verlust aufzufangen und werden alles unternehmen, die Saison erfolgreich fortzusetzen", sagt Bornemann.

"Werden uns Gedanken machen, jemand dazu zu holen"

Da der Wechsel des Top-Verdieners auch die Gehaltsliste spürbar entlasten dürfte, ist aber auch denkbar, dass der Club selbst noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv wird. "Wir werden uns Gedanken machen, ob wir jetzt noch jemanden dazu holen", sagte Bornemann, räumte aber auch ein: "Einen Burgi eins zu eins zu ersetzen, wird sicherlich nicht möglich sein."

Bislang haben sich der Club und Schalke 04 nur mündlich geeinigt, die Unterschrift fehlt noch. Nach der ausstehenden sportmedizinischen Untersuchung soll aber auch diese Formalie beiseite gekehrt werden. Über die Details des Transfers ist bislang noch nichts bekannt - dann, wenn die Unterschrift unter Burgstallers neuem Vertrag trocken ist, wollen die Königsblauen aber konkreter werden, schreibt der Verein auf seiner Homepage.

"Ich hatte zwei tolle Jahre"

Burgstaller selbst hat offenbar nur gute Worte für den 1. FC Nürnberg übrig. "Ich bin dem Club sehr dankbar", lässt sich der 27-Jährige auf der FCN-Homepage zitieren. "Ich hatte hier tolle zwei Jahre und möchte mich auch bei den Fans für ihre Unterstützung bedanken." Allerdings sei jetzt der Zeitpunkt gekommen "den nächsten Schritt zu gehen und diese Chance auf Schalke zu nutzen".

Burgstaller wechselte zur Winterpause 2015 nach Nürnberg. In der 2. Bundesliga lief der Österreicher 63 Mal für den Club auf und schoss 33 Treffer. Derzeit ist der 27-Jährige Erster in der Toptorjägerliste der 2.  Fußball-Bundesliga.