Club-Kreativkraft Möhwald macht Mut - und dementiert
15.3.2018, 08:19 UhrWer versucht, auch in komplizierten Phasen immer positiv zu denken, hat es wahrscheinlich etwas leichter im Leben. Trübe Gedanken helfen nicht weiter, das weiß auch Kevin Möhwald. Also lächelt er, wenn andere womöglich die Mundwinkel nach unten ziehen.
Ungläubiges Kopfschütteln
Die drei Fußballspiele ohne eigenen Treffer beschäftigen Kevin Möhwald natürlich, der mit seiner Leistung zuletzt ebenfalls nicht ganz zufrieden sein konnte. Wobei er am Freitagabend ja eigentlich nur zwei Minuten voll belastbar war. Die in jeder Hinsicht schmerzhafte Attacke von Brian Behrendt verhinderte eine gute Möglichkeit für den Club, es hätte zumindest einen Freistoß geben müssen. Gab es aber nicht.
Möhwald schüttelt ungläubig den Kopf, wenn er an die Szene in der zweiten Minute zurückdenkt, auch die Bitte um eine knappe Analyse der Nürnberger Offensivschwäche lässt ihn für ein paar Sekunden nachdenklich werden. "Uns fehlt gerade etwas die Leichtigkeit", sagt Möhwald, "vielleicht auch die Gier." Die Gier nach Toren. So wie in der Vorrunde.
Selbst nach dem 0:0 in Bochum am 24. Spieltag stellte der 1. FC Nürnberg noch die angriffslustige Mannschaft der Zweiten Liga, obwohl "wir da schon viel zu spät gemerkt haben, was möglich gewesen wäre". Nicht jeder wollte sich mit dem Unentschieden zufrieden geben, auch die folgenden Niederlagen in Fürth und gegen Bielefeld wären vermeidbar gewesen.
Verloren haben sie beide Spiele letztlich vorn, wo vor allem im Derby wenig bis gar nichts gelingen wollte. Logisch, Mikael Ishak wird schmerzlich vermisst, auch wegen seiner körperlichen Präsenz; weil der bullige Stürmer häufig zwei, manchmal sogar drei Verteidiger beschäftigte, hatten auch die nachrückenden Mittelfeldspieler wie Behrens oder Möhwald mehr Platz. Wobei er Ishak-Ersatz Adam Zrelak ausdrücklich in Schutz nimmt. "Er hat lange nicht gespielt", betont Möhwald, trotzdem sei Zrelak "ein richtig guter Kicker, ich bin davon überzeugt, dass er genauso gut wird wie Ishak".
Zrelak ist angeschlagen
Die Frage ist nur, wann; gestern konnte Zrelak, der aus Bielefeld eine Fußverletzung mitgebracht hat, nur individuell trainieren. Sollte er auch am Donnerstag nicht voll belastbar sein, könnte es eng werden bis Sonntag, es droht der nächste Ausfall. Auch Eduard Löwen muss nach seiner fünften Gelben Karte pausieren.
"Wir müssen künftig wieder drauflosspielen, dürfen uns nicht so viele Gedanken machen", rät Möhwald, der sich wahrscheinlich sogar mehr Gedanken macht als die meisten seiner Kollegen. Sein kleines Formtief gibt ihm natürlich Rätsel auf und "in der Freizeit" (Möhwald) auch die Auswahl seines künftigen Arbeitgebers; komplett ausblenden kann er das natürlich nicht, Ende Juni läuft sein Vertrag mit dem 1. FC Nürnberg aus. Meldungen, wonach sich Möhwald bereits gegen den Club entschieden und auch sämtliche Gespräche abgebrochen habe, dementiert er allerdings energisch. "Es ist definitiv noch nichts entschieden", sagt Möhwald, trotzdem sei "die Wahrscheinlichkeit etwas größer, dass ich den Verein im Sommer verlasse".
Interessant sind die acht Spiele
Nach übereinstimmenden Medienberichten ist er sich mit Werder Bremen einig, fehlt nur noch seine Unterschrift. Kann sein oder auch nicht, was den 24-Jährige zurzeit wirklich interessiert, sind die restlichen acht Saisonspiele. Und die Frage, wie es bereits am Sonntag gegen Darmstadt wieder aufwärts gehen könnte. "Wir müssen wieder mutiger sein. "Vielleicht, ach was, bestimmt wird alles gut, Kevin Möhwald denkt natürlich positiv. Und lächelt.
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