Club-Torwart Mathenia: "Bin in einer schwierigen Phase"

Dominik Mayer

Nürnberger Zeitung

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5.9.2019, 05:57 Uhr
Christian Mathenia im Heimspiel gegen seinen ehemaligen Verein, den Hamburger SV.

© Sportfoto Zink / DaMa Christian Mathenia im Heimspiel gegen seinen ehemaligen Verein, den Hamburger SV.

Christian Mathenia ist ein angenehm unprätentiöser Fußballprofi. Er antwortet stets in ganzen Sätzen, schreibt geduldig Autogramme und hat Humor – divenhaftes Verhalten ist ihm fremd. Im Gegensatz zu manch anderen Akteuren im Fußballkosmos verliert der Torhüter des 1. FC Nürnberg diese Eigenschaften auch dann nicht, wenn es einmal nicht so rund läuft. "Wir sind schwer reingekommen in die Saison und hatten dann einen Tiefpunkt mit dem Sandhausen-Spiel", blickt er auf die bisherigen sechs Pflichtspiele zurück.

Nach dem Auftritt in der Kurpfalz sei innerhalb der Mannschaft "Tacheles geredet" worden. "Ich finde, in den letzten zwei Spielen war aber schon ein Aufwind zu spüren", resümiert der gebürtige Mainzer. Tatsächlich hat sich die Mannschaft in den Heimspielen gegen Osnabrück und Heidenheim deutlich verbessert präsentiert. Vor allem gegen Heidenheim gelang es dem Club, das taktische Konzept von Trainer Damir Canadi umzusetzen. Das Team ist im Aufwärtstrend, sein Torwart tut sich aktuell jedoch schwer damit, seine Qualität konstant zu zeigen. "Es ist schon so, dass ich jetzt in einer schwierigen Phase bin", gibt Mathenia zu.

"Gehört zum Torhüterleben dazu"

Bei den Freistoß-Gegentoren zu Hause gegen den HSV und auswärts in Sandhausen verspekulierte sich der Schlussmann. Auch den Schuss zum 1:2-Anschlusstreffer im Heimspiel gegen Heidenheim hätte Mathenia in Topform wohl nicht passieren lassen. "Ich finde, dass ich sehr gut reingekommen bin in die Saison und gegen Dresden ein gutes Spiel abgeliefert habe. Zuletzt gab es aber drei Gegentore bei denen ich etwas unglücklich ausgesehen habe. So eine Phase gehört aber auch mal dazu zum Torhüterleben", bewertet Mathenia seine Leistung.

Schlüssig erklären kann auch er sich nicht, was passiert ist, zwischen seinem starken Auftritt beim Saisonauftakt in Dresden und den Spielen danach. Da hilft nur akribische Arbeit, sagt der 27-Jährige: "Ich bin felsenfest davon überzeugt: Je härter du arbeitest, desto schneller kommst du aus so einer Phase wieder raus. Ich werde jetzt während der Länderspielpause sehr hart an mir arbeiten, um der Mannschaft dann in gewohnter Stärke zu helfen."

Nächte im Gästezimmer

Grundsätzlich hat Mathenia nichts gegen eine kleine Verschnaufpause vom Spielbetrieb. Aber: "Ich denke, dass wir als Mannschaft jetzt sehr gut drauf waren und in den letzten beiden Spielen auch taktisch sehr gut gespielt haben. Dementsprechend ist die Pause für uns eher nicht so schön." Ausruhen kann sich beim Club ohnehin keiner. Trainer Canadi lässt sein Team weiter an der Fitness arbeiten, die es braucht, um konsequentes Pressing spielen zu können.


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Entspannung findet Mathenia dafür zu Hause, bei Freundin Julia und seiner Tochter Ilvy, die vor gut drei Wochen zur Welt gekommen ist. "Die Geburt war der schönste Moment in meinem bisherigen Leben. Es ist etwas sehr besonderes, jeden Tag in das Gesicht eines Kindes zu schauen. Da ist jeder Tag eine Freude", sagt der junge Vater. Ob das auch für die Nächte gilt? "Die Nächte sind eigentlich okay. Meine Freundin und ich haben da ein gutes Zusammenspiel. Ich schlafe aber ab dem dritten Tag vor dem Spiel im Gästezimmer." Schließlich soll bald auch auf dem Platz wieder alles perfekt laufen. 

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