Fränkischer Grenzgänger
Debüt im Derby? Er spielte für Club und Kleeblatt - und hat nun einen neuen Verein
20.10.2024, 12:10 UhrEr weiß, was ein Derby bedeutet – er ist einerseits der Inbegriff fränkischer Rivalität und gleichermaßen das Gegenteil dessen: Johannes Geis spielte für den 1. FC Nürnberg und für die SpVgg Greuther Fürth, stand mehrmals im Frankenderby auf dem Feld und weißt eine solide Bilanz auf – allerdings nur, wenn man auch seine Zeit in der Junioren-Bundesliga berücksichtigt. Von seinen zehn Derbys, die er entweder im weinrot-schwarzen oder grün-weißen Trikot spielte, gewann Johannes Geis vier Partien, zwei weitere Duelle endeten Remis. Allerdings: Drei dieser vier erfolgreichen Spiele absolvierte der fränkische Grenzgänger für die Kleeblatt-Junioren in der U19. Mit den Fürther Profis indes traf der inzwischen 31-Jährige nie auf seinen späteren Arbeitgeber von der anderen Seite der Stadtgrenze.
So oder so: Der gebürtige Schweinfurter kennt die Bedeutung eines Derbys – und spielt ein solches am Sonntag. Nachdem sein Vertrag am Valznerweiher Mitte Juli aber aufgrund mangelnder Perspektive unter Cheftrainer Miroslav Klose vorzeitig aufgelöst war, tritt der Mittelfeld-Routinier nicht im Sportpark Ronhof Thomas Sommer an, sondern im Uhlsport Park Unterhaching: Dort empfängt die ansässige Spielvereinigung um Neuzugang Geis am Sonntagabend (19.30 Uhr) den TSV 1860 München. S-Bahn-Derby statt Frankenderby!
Der Drittligist aus der Münchner Vorstadt darf sich über einen Transfercoup freuen: Der Ex-Franke kommt mit einer Erfahrung aus 155 Zweitliga-Spielen und 121 Bundesliga-Einsätzen in die 3. Liga, um der akut abstiegsbedrohten SpVgg Unterhaching zu mehr Stabilität zu verhelfen. Sportdirektor Markus Schwabl äußerte sich zum namhaften Neuzugang: "Seine Erfahrung, Ballsicherheit und vor allem seine Qualität bei Standards werden unserer jungen Mannschaft enorm helfen. Ich freue mich sehr, dass er sich trotz einiger Angebote aus dem In- und Ausland für einen Wechsel nach Unterhaching entschieden hat."
Geis, der im Kleeblatt-Trikot zum Profi reifte und als Meister in die Bundesliga aufstieg, zudem aber die meisten Spiele seiner Karriere für den 1. FC Nürnberg absolvierte, zeigte sich erfreut über seine neue Aufgabe in der dritten Liga: "Ich freue mich riesig auf die neue Aufgabe bei der Spielvereinigung", sagt der 31-Jährige. Von Beginn an habe er das Gefühl gehabt, "dass hier eine besondere Mischung aus familiärer Atmosphäre und täglicher professioneller Arbeit herrscht. Ich freue mich sehr auf die Saison mit der Mannschaft, die ich bereits auf dem Platz kennenlernen konnte".
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