Die Konkurrenz im Keller versagt: Fürth bleibt in der Liga!

24.5.2015, 18:54 Uhr
Die Konkurrenz im Keller versagt: Fürth bleibt in der Liga!

© Zink

Aus eigener Kraft hat es die SpVgg Greuther Fürth nicht geschafft – aber die Ergebnisse aus den anderen Stadien hielt das Kleeblatt in Liga zwei. Mit 0:2 (0:2) verloren die Fürther bei RB Leipzig. Das Spiel war über die gesamten 90 Minuten in den Händen der Gastgeber, die sich vor 27.117 Fans dafür feiern ließen.

Die Fanfaren aus der Wagner-Oper "Walküre" begleiteten die Choreografie zum letzten Spiel dieser Saison im Leipziger Zentralstadion. Bei Anpfiff formierte sich die Fürther Mannschaft, lautstark angetrieben von den 1500 Kleeblatt-Fans auf der Tribüne knapp unterm Stadiondach, in einem 4-1-4-1-System. Goran Sukalo stand im zentralen defensiven Mittelfeld, vor ihm reihte sich Marco Rapp in die offensive Viererkette ein.

Der 23-Jährige, dessen Vertrag bei der Spielvereinigung nun ausläuft, ist die Entdeckung der Rückrunde im Kleeblatt-Kader. Vor dem Hintergrund der schwachen Gesamtleistung des Teams gab er noch eine halbwegs solide Vorstellung, wenngleich er nach einer Stunde konditionelle Probleme bekam. Die Fürther kamen kaum in die Zweikämpfe, die Gastgeber durften mit sicherem Kombinationsspiel das Mittelfeld überbrücken und den einen oder anderen Angriff auf Wolfgang Hesls Tor starten. Auf der anderen Seite schob die Abwehr der Sachsen die Fürther Angriffsreihe mit Mittelstürmer Robert Zulj so weit weg von ihrem Sechzehnmeterraum, dass die Wege schier unüberwindbar weit wurden.

Das 0:1 war nur folgerichtig. Mit nur einem genialen Pass von Emil Forsberg auf Yussuf Poulsen zerriss die Ordnung der Fürther Abwehrkette – Johannes Wurtz und Zhi-Gin Lam standen hinter den Innenverteidigern Benedikt Röcker und Marco Caligiuri und hoben so das Abseits auf. Poulsen bediente den freistehenden Leipziger Spielführer Daniel Frahn, der aus sechs Metern an Hesl vorbei einschieben durfte. Wie aus dem Lehrbuch: 0:1 in der 29. Minute.

Ein erstes Lebenszeichen von Fürth

Die Souveränität von RB war jetzt beängstigend – die Fürther wirkten im Kopf nicht frisch. Immerhin eine kleine Gelegenheit durfte Benedikt Röcker verbuchen, als er einen Stiepermann-Freistoß knapp, aber ungefährlich neben das Tor von Keeper Benjamin Bellot köpfte. Ein erstes Lebenszeichen, gefolgt vom ersten Fürther Eckball in der 42. Minute. Heraus kam aber keine Einschussmöglichkeit für Fürth, sondern ein Konter über den schnellen und ballgewandten Dänen Poulsen, der nach einem Doppelpass erst an Keeper Hesl scheiterte. Mit dem Pausenpfiff dann das 0:2:  Dominik Kaiser verwandelte einen direkten Freistoß aus 20 Metern, Hesl zeigte keine Reaktion.

Vorausgegangen war eine Aktion, in der Frahn Benedikt Röcker den Ball aus zwei Metern an die Hand schoss. Freistoß musste man hier nicht pfeifen, eine gelbe Karte hinterherzuschicken, war absolut überflüssig von Schiedsrichter Jochen Drees. Nur dank der Ergebnisse aus den anderen Stadien stand das Kleeblatt noch auf Rang 14.

Der Ex-Fürther hilft den alten Kollegen

"Kritik lässt sich nicht verbieten – Scheiß RB" hielten die organisierten Fürther Fans nach Wiederanpfiff auf Zetteln in die Höhe. Doch auch diese Schmähung brachte das Team von Trainer Achim Beierlorzer nicht aus der Fassung. Denn auch in der zweiten Spielhälfte erarbeiteten sich die Leipziger die erste Gelegenheit. In der 52. Minute schwanzte sich erneut dieser famose Poulsen durch den Sechzehnmeterraum, doch Hesl konnte sein Schüsschen am Ende des Sprints leicht entschärfen.

Die beste Botschaft, die aber die Spieler auf dem Platz nicht hören konnten, war die 1:0-Führung für den 1.FC Heidenheim – der Ex-Fürther Kevin Kraus half seinen alten Kollegen.

Und in Leipzig? Nach wie vor spielte hier RB. In der 61. Minute war es der nimmermüde Frahn auf Zuspiel von Poulsen, der an Hesl scheiterte. Im Spielaufbau der Fürther boten sich dem Ballführenden kaum Anspielstationen, keiner wollte den Ball. Der Auftritt erinnerte an das 0:3 in Heidenheim – der Druck schien die Mannschaft auch im letzten Saisonspiel zu lähmen.

Hoffnungsvolle Blicke auf das Mobiltelefon

Die zu Beginn lautstarke Unterstützung des Fürther Anhangs im Gästeblock reduzierte sich auf den harten Kern, der Rest der tapferen Auswärtsfahrer schien bedient oder blickte hoffnungsvoll ins Mobiltelefon. Und die Nachrichten aus den anderen Stadien waren bessere als die, die eigene Mannschaft aussandte: 2:0 für Heidenheim gegen Aue, 1:0 für Darmstadt gegen St. Pauli.

Auch Wolfgang Hesl schien das mitbekommen zu haben, bei Abstößen ließ er sich gerne etwas Zeit. Zum Höhepunkt geriet die Auswechslung von Leipzigs Spielführer Daniel Frahn, dessen Vertrag nicht verlängert wird. Ihm allein gehörte dieses Spiel.


Der Live-Ticker zum Nachlesen.

Weitere Impressionen gibt es von unserem Mitarbeiter Michael Fischer, der in Leipzig vor Ort war.

RasenBallsport Leipzig: Bellot - Teigl (Kimmich, 64.), Sebastian, Compper, Klostermann - Khedira (Heidinger, 70.), Demme - Forsberg, D. Kaiser, Poulsen - Frahn (Hoheneder, 84.).

SpVgg Greuther Fürth: Hesl - Wurtz, M. Caligiuri, B. Röcker, Lam - Sukalo - Fürstner, Rapp - Stiepermann (Tripic, 66.) - Zulj, Schröck (Freis, 85.).

Tore: Frahn (1:0, 29.), D. Kaiser (2:0, 45.) | Gelbe Karten: Sebastian (39.), Röcker (44.), Kaiser (52.), Schröck (59.), Fürstner (72.) | Schiedsrichter: Jochen Drees (Münster-Sarmsheim) | Zuschauer: 27.117.

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