Dreier, jetzt! Das zählt für den FCN gegen Augsburg
30.03.2019, 05:46 Uhr![Straucheln verboten! Der Club von Virgil Misidjan muss im Kampf um den Klassenerhalt endlich siegen, um weiter hoffen zu dürfen. Straucheln verboten! Der Club von Virgil Misidjan muss im Kampf um den Klassenerhalt endlich siegen, um weiter hoffen zu dürfen.](https://images.nordbayern.de/image/contentid/policy:1.8548971:1553886447/G20190129-164508_CEB1A_img1.jpg?f=16%3A9&h=816&m=FIT&w=1680&$p$f$h$m$w=51f22ff)
“Wir wollen dieses Spiel zuhause unbedingt gewinnen“, sagt Schommers. “Wir sind weit weg davon zu verkrampfen, die Woche bis hierhin war perfekt“, sagt der Trainer des Tabellenletzten auch. Unverdrossen und wohl auch aus Überzeugung macht der Rheinländer seinem Team Mut, dass sich seine Eindrücke nun auch in positiven Ergebnissen messen lassen. Fakt ist: Der mit Hannover abgeschlagen am Ende des Bundesliga-Rankings notierte FCN muss liefern: Am besten schon heute (15.30 Uhr, Live-Ticker auf nordbayern.de), gegen Augsburg, Ausrufezeichen.
Sieben Punkte bereits beträgt der Abstand des Altmeisters zum VfB Stuttgart, der sich auf dem Relegationsplatz und damit in Griffnähe zum Klassenerhalt wiederfindet. Folglich geht es für den Club um nichts anderes, als seine zuletzt ordentlichen Leistungen jetzt auch in Resultate zu kleiden. Der Trainer des FCN weiß freilich, dass ein Sieg gegen die Fuggerstädter nur der erste von mehreren Schritten in Richtung einer wundersamen Rettung wäre. Das Wort Endspiel umschifft Schommers wie einst Magellan die Welt gekonnt. Dennoch soll sie heute enden - die trostlose Negativserie von Nürnbergs Lieblingsverein, der seit 20 Spielen in der Bundesliga nicht mehr gewinnen konnte.
Wie es sich anfühlt, einen Dreier einzufahren, erlebten der Altmeister und seine treuen Anhänger, von denen heute mehr als 43.000 das Achteck füllen werden, letztmals am 29. September 2018. Vor einem haben Jahr also - gegen Düsseldorf. Der FCN schob sich auf Platz zehn vor und ahnte nicht, dass er kurz darauf hart und härter landen würde in Deutschlands Premiumklasse. Dass der Schommers-Club Spiele für sich entscheiden kann, zeigte er unlängst trotzdem - eindrucksvoll auf eigenem Geläuf. Sehr positiv sei es es gewesen, dass “wir gewonnen haben und wie wir gewonnen haben“, wertet Schommers den knalligen 5:1-Sieg im Test gegen den tschechischen Erstligisten Mlada Boleslav, den man unlängst am Neuen Zabo bestaunen durfte. So etwas gelte es nun zu wiederholen.
Auf dem Weg zu heißersehnten dritten Saisondreier könnte dem Club in die Karten spielen, dass man mit Augsburg einem Team begegnet, das zwar fast doppelt soviele Punkten hat, aber in dieser Saison - ungeachtet einer zuletzt famosen Serie - nicht wahnsinnig besser scheint als Nürnberg. Dass Schommers seine Schützlinge im Vergleich zu den letzten, knapp verlorenen Partien gegen Mannschaften aus dem oberen Tabellendrittel gegen den FCA “auf Augenhöhe“ sieht, ist daher nachzuvollziehen. Klar und mit einem entsprechenden Arbeitsauftrag verbunden ist aber auch, dass ein in der Defensive verbesserter FCN gegen die Fuggerstädter auch im Vorwärtsgang mehr zeigen muss.
Der kleine, aber feine Unterschied
Zufrieden mit den engagierten Auftritten in den letzten Wochen? Ja, sagt Schommers. Das sei er. Nur gebe nun den "kleinen, aber feinen Unterschied, dass wir unbedingt punkten und gewinnen wollen". Deshalb wolle man offensiver agieren und werde das auch, verspricht der Coach.
Dass man mehr Angriffsschwung erwarten darf, leitet Schommers auch daraus ab, dass ihm mit Virgil Misidjan und dem zuletzt rotgesperrten Matheus Pereira wieder zwei attraktive Offensiv-Optionen zur Verfügung stehen. Erstgenannter bereitete durch einen grandiosen Tempolauf in der Hinrunde das 1:1 in Augsburg vor. In einer Partie, in welcher der FCN nach zweimaligem Rückstand noch spät ein 2:2 erkämpfte. Der Turbodribbler aus Nordbrabant, der mit seinen beherzten Dribblings in einer weitgehend spaßbefreiten Club-Saison doch ein wenig gute Laune macht, hat sich nach beharrlichen Leistenbeschwerden wieder fit gemeldet. Und blickt bei den Kollegen der Bild seiner offensiven Ausrichtung entsprechend optimistisch nach vorne. "Es sind noch acht Spiele. Es kann immer noch viel passieren", lässt Nürnbergs Niederländer ausrichten. Und weiß selbst, dass das nächste dieser acht Spiele wegweisend wird für den FCN.
Die Bilanz: ... schaut eigentlich ganz gut aus. In bislang sieben Bundesliga-Partien musste sich der Club dem Team aus Bayerisch-Schwaben erst einmal beugen. In Augsburg hatte Nürnberg in keinem seiner letzten elf Gastspiele das Nachsehen. So auch nicht in der Hinrunde, als die Rot-Schwarzen, die im Frühsommer 2010 in der Relegation ihre Erstklassigkeit gegen die Fuggerstädter behaupteten, dank großartiger Moral und Lukas Mühl einen Punkt erbeuteten. Zuhause? Da clubt‘s aus Nürnberger Sicht hoffentlich auch!
Meldepflicht mit Misidjan
Prognose: “Jeder will auf den Platz“, sagt Boris Schommers und erweckt damit durchaus glaubwürdig den Eindruck, dass sein Club scharf darauf ist, ein Lebenszeichen im Abstiegskampf zu senden. Knüpft der FCN, der seit Schommers das Sagen hat, gut verteidigt, an seine im Defensivverbund stabilen Leistungen an, zeigt er auch auf seinem Feld die Leistungsbereitschaft der letzten Wochen und trifft er - mit oder ohne Vorarbeit Misidjans - mal wieder dergestalt, um das Spielglück auf seine Seite zu ziehen, hat er gegen Augsburg eine große Chance. Und zwar die, sich im Kampf um den Klassenerhalt zumindest vorerst zurückzumelden.
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