Engagiert, aber fahrlässig: Der Club bringt sich um den Lohn

5.5.2019, 14:49 Uhr
Da konnte selbst der zuletzt so starke Christian Mathenia nichts ausrichten. Dem Club sind in Wolfsburg einfach zu viele Fehler unterloffen.

© Sportfoto Zink / DaMa Da konnte selbst der zuletzt so starke Christian Mathenia nichts ausrichten. Dem Club sind in Wolfsburg einfach zu viele Fehler unterloffen.

Auf dem Papier unverändert, hat der 1. FC Nürnberg versucht, sich in Niedersachsen endlich für seinen Arbeitsaufwand wieder zu belohnen. Dazu hat sich der abstiegsbedrohte Fußballverein aus Nürnberg erneut im alt bewährten 4-1-4-1 formiert und ist mit Maskenmann Patrick Erras auch optisch in einen Kampf um den Abstieg marschiert. Allerdings konnten die Club-Profis einen ähnlichen Marsch, wie in der Vorwoche gegen München, nicht erneut abrufen.

Den Spielern scheint möglicherweise der Kraftakt gegen den deutschen Branchenprimus noch in den Beinen gelegen zu haben. 113,73 Kilometer hat der Tabellenvorletzte in Niedersachsen abgespult. Das sind satte fünf Kilometer weniger als noch gegen die Münchner (118,56 Kilometer). Und eben auch gut drei Kilometer weniger, als die Hausherren des VfL auf den Platz gebracht haben.

Club macht schwere Fehler

Besonders eifrig, seinen groben Schnitzer in der 38. Minute wieder ausmärzen zu wollen, war am 32. Spieltag Sebastian Kerk, dessen Tankreserve mit 11,85 Kilometer am meisten gefüllt war. Doch gerade der 25-jährige Linksfuß steht sinnbildlich für den Spiel- und Saisonverlauf der Nürnberger. Couragiert, leidenschaftlich, einsatzwillig - doch individuelle Fehler haben den Club wie so oft in dieser Saison um den Lohn gebracht.

Seine missglückte Rückgabe zu Christian Mathenia ist bekanntermaßen die Inititalzündung gewesen, warum der Club auch gegen den Europa-League-Anwärter nichts Zählbares mitnehmen konnte. Dabei sind 76 Prozent aller Zuspiele beim Club angekommen. Ein Wert, der im ersten Moment gar nicht so schlecht klingen mag. In der Summe sind das allerdings 90 Fehlpässe (vier mehr als der VfL Wolfsburg), die an diesem Samstag nicht den Mitspieler gefunden und wie im Fall von Sebastian Kerk einen unnötigen Schaden angerichtet haben. 

Margreitter zu passiv

Es sind indivuelle Fehler wie diese, die den FCN auch schon in der Vergangenheit um Siege gebracht haben. Das hat sich auch im zweiten Gegentreffer manifestiert. Der eingewechselte Georg Margreitter ist in der Standardsituation gegen Wölfe-Verteidiger Tisserand nicht zur Stelle und rutscht sogar weg. Ein Gegentreffer, der also durchaus vermeidbar gewesen wäre und Boris Schommers wohl zur Erkenntnis kommen hat lassen, dass man sich wieder selbst geschlagen habe. 

Denn die Leistung auf dem Rasen lässt sich rein statistisch als positiv werten. Zwölf Torschüsse (VfL Wolfsburg: 9) hat der Tabellenvorletzte in der Autostadt abgegeben. Doch diese haben eine gewisse Kaltschnäuzigkeit vermissen lassen. Angetrieben von einem schwungvollen Matheus Pereira und glücklosen Mikael Ishak vor dem Tor, hat das phasenweise sogar richtig gut ausgesehen. Schöne Ballstafetten, gute Ideen, doch teils zu überhastete Aktionen, die dafür stehen, warum die Spielstandsanzeige auf der Gästeseite eine große Null aufleuchten lässt.

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