Erste Diagnose: Schwere Gehirnerschütterung bei Mavraj

Sebastian Gloser

Sportredakteur

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26.9.2020, 11:35 Uhr
Eine Halskrause als Vorsichtsmaßnahme: Der bedauernswerte Mergim Mavraj wird in Aue vom Platz getragen.

© Robert Michael, dpa Eine Halskrause als Vorsichtsmaßnahme: Der bedauernswerte Mergim Mavraj wird in Aue vom Platz getragen.

Das Hygienekonzept der Deutschen Fußball-Liga (DFL) sieht derzeit keine Gästefans in den Stadien vor. Am Freitagabend in Aue saßen auf den Rängen also ausschließlich Menschen, die es mit dem FC Erzgebirge hielten. „Schauspieler“ hatten sie den Fußballern der SpVgg Greuther Fürth immer wieder zugerufen, wenn diese sich am Boden krümmten.


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In der 17. Minute blieben diese Rufe aus. Nachdem Kleeblatt-Torhüter Sascha Burchert den Ball robust aus dem eigenen Strafraum gefaustet hatte, spürten auch die 999 Zuschauer sofort, dass sich Mergim Mavraj definitiv nicht an einer Schauspieleinlage versuchte. Der Fürther Abwehrchef war zu Boden gegangen, krümmte sich aber nicht einmal mehr. Stattdessen forderten seine Mitspieler sofort medizinische Hilfe an.

Ein Volltreffer

Hans Sarpei winkte hektisch Richtung Auswechselbank, bald wurden auch die Sanitäter hinzugezogen, die für den Geschmack der Zuschauer viel zu gemächlich zum Ort des Geschehens trabten. Mavraj war zwischen Burchert und einem Gegenspieler eingeklemmt worden, dann traf ihn die volle Wucht des Torwarts - ein Volltreffer. Mit einer Halskrause wurde der bedauernswerte Mavraj vom Platz getragen; eine routinemäßige Vorsichtsmaßnahme, aber natürlich ließen die Bilder Schlimmes vermuten. Zehn Minuten später hörte man die Sirenen des Krankenwagens, der Mavraj abholte.


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Am Tag danach gab es die befürchtete Diagnose: Mavraj hat eine "schwere Gehinrerschütterung" erlitten, teilte das Kleeblatt mit, wenigstens konnten weitere Verletzungen ausgeschlossen werden. Am Samstag musste Fürths Innenverteidiger vorerst weiter zur Beobachtung im Krankenhaus in Aue bleiben. Wie lange er ausfallen wird, ist noch unklar. Im Falle von Gehirnerschütterungen gibt es klare Vorschriften, wie lange Spieler aussetzen müssen, aber eine genaue Prognose fällt schwer.

"Kein Risiko eingehen"

"Wir werden kein Risiko eingehen", sagt Manager Rachid Azzouzi, der den Ärzten nicht vorgreifen will, aber schon mal darauf verweist, dass nach dem Spiel gegen Würzburg am kommenden Wochenende eine Länderspielpause ansteht. "Wir wollen, dass er sich gut erholt", sagt Azzouzi. Bis dahin, das hat die Partie in Aue gezeigt, können sie sich auch auf ihre jungen Innenverteidiger verlassen.

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