FCN-Stürmer Schäffler: Aus viel wenig gemacht
19.1.2021, 05:54 UhrWenn sich der erfolgreichste Torschütze seiner Mannschaft hinterher vor allem über eine vergebene Möglichkeit ärgert, lässt sich ungefähr erahnen, wie das Spiel ausging. Manuel Schäffer hat ja sogar wieder getroffen am Samstagnachmittag in Bochum, in der 65. Minute allerdings seinen Körper im falschen Winkel zum Ball gestellt.
Die Riesenchance verfolgte ihn auch die knapp sechsstündige Busfahrt über, dann war’s aber auch wieder gut. Dass er möglicherweise sogar ein paar Zentimeter im Abseits stand bei Sarpreet Singhs Querpass und das 2:1 vermutlich gar nicht gezählt hätte, wollte Schäffler nicht als Ausrede gelten lassen. "Unabhängig davon muss ich den machen, damit sie sich das Tor überhaupt erst mal anschauen."
Über den Querbalken
Seine bislang sieben Tore für den 1. FC Nürnberg hatte Schäffler allesamt mit dem ersten Kontakt erzielt, am Samstag in der 65. Minute gönnte er sich einen zweiten. "Ich lege ihn mir eigentlich gut hin. So, dass ich überall hinschießen kann", erinnert sich Schäffler, "ich wollte hoch ins kurze Eck, hatte aber etwas zu viel Rücklage." Was zur Folge hatte, dass die Kugel über den Querbalken zischte.
Sechs und damit die Hälfte der Nürnberger Torschüsse kamen von Schäffler, der sich hinterher fühlte, als wären es ein paar Hundert gewesen. "Ich glaube, dass ich in Bochum so oft wie in den letzten zwei Jahren nicht zum Abschluss gekommen bin", so der Mittelstürmer, im bisherigen Rundenverlauf nicht gerade mit einer miserablen Quote aufgefallen, im Gegenteil. Schäffler macht grundsätzlich aus wenig viel, in Bochum war’s jetzt mal andersherum.
"Ich hatte unheimlich viele Situationen im und am Strafraum und drei gute Situationen, in denen ich von mir zwei Tore verlange", sagt Schäffler, "einfach zwei Tore machen muss." In der ersten Halbzeit setzte er zunächst eine Flanke von Enrico Valentini volley drüber, kurz darauf sein 1:0, in der 65. Minute fast das 2:1. "Ich schaue mir die Situationen an, in denen ich falsche Entscheidungen getroffen habe", sagt Schäffler, "um es im Training aufzuarbeiten und besser zu machen."
Kollege Lohkemper fehlt
Schon in den Heimspielen am Sonntag gegen Hannover und drei Tage später gegen Regensburg werden seine Qualitäten wieder gefragt sein. Ob Felix Lohkemper bis dahin wieder einsatzfähig ist, bleibt abzuwarten. Dass ihm der flinke Angriffspartner fehlt, ist einigermaßen offensichtlich. "Ich glaube, dass wir uns sehr gut ergänzt haben", findet Schäffler, ist aber kein Freund davon, "über Dinge zu reden, die ich nicht von heute auf morgen ändern kann." "Felix tut unserem Spiel gut, das stimmt", pflichtet ihm sein Trainer bei, weil Lohkemper gerne mal hinter die Kette zieht und dadurch auch Schäffler in der Mitte mehr Platz verschafft. Deshalb sehnen sie Lohkempers Comeback herbei, allen voran natürlich Schäffler, der im Ruhrstadion gewohnt fleißig war, aber eben glücklos.
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Kleinigkeiten hätten die Begegnung entschieden, vorne wie hinten. "Die kann man schnell abstellen", glaubt Schäffler, "wir haben es oftmals schon besser gemacht." Und müssen es sogar zügig besser machen, um nicht wieder ins letzte Tabellendrittel abzurutschen. Sechs Zähler Vorsprung auf Platz 17 sind nicht viel, worüber sich Schäffler aber keinen Kopf macht.
Fit halten, frisch sein
"Es geht für uns generell darum, so viele Spiele wie möglich zu gewinnen", sagt der Sommerzugang von Wehen Wiesbaden, so viele Punkte wie möglich zu holen. Dafür haut er sich auch im Training rein, lässt aber gerade die eine oder andere zusätzliche Einheit lieber weg. "Aktuell heißt es einfach, sich fit zu halten und frisch zu sein am Spieltag", sagt Manuel Schäffler.
Um künftig wieder mehr Fragen zu genutzten Möglichkeiten beantworten zu dürfen. Und nicht nur zu vergebenen.
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