Fürths Brust ist breit: Nielsen lobt die mentale Stärke

Florian Jennemann

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28.2.2021, 15:01 Uhr
Selbstbewusst: Havard Nielsen glich in Hannover zum 1:1 für das Kleeblatt aus.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Selbstbewusst: Havard Nielsen glich in Hannover zum 1:1 für das Kleeblatt aus.

Kurz, trocken und entschlossen. In Hannover lief die 68. Minute, die SpVgg Greuther Fürth war die bessere Mannschaft, mit 1:0 in Führung lagen aber die heimischen 96er, da dachte Havard Nielsen nicht lange nach. "Es ging schnell, die Ecke kam gut. Das war ein Tor, bei dem du keine Zeit hast, um nachzudenken", sagte der Norweger später über seinen Treffer zum 1:1. Mit vollem Risiko hatte er die Flanke von David Raum rechts ins Netz gejagt. Es war der erste von zwei Rückständen, die das Kleeblatt beim 2:2 (0:1) in Niedersachsen aufholen musste. Und auch aufholte.

"Das war wie gegen Kiel, da lagen wir auch in Rückstand. Das wir das wieder geschafft haben, zeigt große Qualität", so Nielsen. Auf schwerem Boden in der HDI Arena mussten die Fürther zweimal einem Gegner hinterherlaufen, den sie zwar unter Kontrolle hatten, der aber die Tore schoss. "Hannover war hungrig, hat gut gearbeitet und hat es uns schwer gemacht", befand Nielsen, "aber wir hatten eine mentale Stärke".

Mit breiter Brust

Mentale Stärke, die nicht aus dem Nichts kommt. Mit dem Selbstvertrauen, das Erfolge eben mit sich bringen, holte das beste Rückrunden-Team der zweiten Liga einen Punkt. Eine mit schmalerer Brust spielende Elf hatte vielleicht frustriert eine Niederlage an der Leine quittieren müssen. Nicht so die Spielvereinigung, bei der es weiter läuft.

Weil das jüngste Team der Liga längst mit Ruhe und Sicherheit agiert, fiel das Fazit von Nielsen dann auch etwas zwiespältig aus, angesichts der Punkteteilung. "Ich bin eigentlich nicht zufrieden mit dem Unentschieden. Ich hatte das Gefühl, da war wirklich mehr drin", so Nielsen. Und weiter: "Wir haben vor allem in der ersten Hälfte viele Chancen gehabt, da müssen wir 1:0 oder 2:0 führen".

Lapsus vor dem 1:2

Chancenlos: Hannovers Keeper Michael Esser kann das 2:2 durch Fürths Dickson Abiama nicht verhindern.

Chancenlos: Hannovers Keeper Michael Esser kann das 2:2 durch Fürths Dickson Abiama nicht verhindern. © Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink

Sie taten das aber nicht. Hannovers erste gute Chance von Genki Haraguchi hatte den Gastgebern deren 1:0-Führung beschert (41.). Nach Nielsens Ausgleich und einem Lapsus von Maximilian Bauer und Abdourahmane Barry, die Moussa Doumbouya im Verbund nicht an einem Kopfball hindern konnten, hieß es 2:1 für Hannover.

Danach schlug die Stunde von Dickson Abiama, der dafür sorgte, dass das Kleeblatt nicht mit ganz leeren Händen nach Hause fahren musste. Einen schlauen Pass von Paul Seguin verwertete der Joker mit etwas Glück. Seinen Schuss aus spitzem Winkel fälschte Hannovers Baris Basdas ab, der Ball landete zum 2:2 hinter 96-Keeper Michael Esser.

Es war Abiamas vierter Saisontreffer, der dritte als Joker. "Ich würde das nicht auf die Joker-Rolle reduzieren. Er ist gegen Kiel an seine Leistungsgrenze gegangen, er leistet sehr, sehr viel mit seiner Leichtigkeit und seiner Einstellung hilft er uns sehr", lobte Sturmkollege Nielsen.

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