Großer Hype verblasst

Nürnbergs Kimmich: Youngster Jahn wagt den Sprung in die Bundesliga

Sara Denndorf

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27.6.2024, 16:42 Uhr
Niklas Jahn trainierte schon mit den Profis des 1. FC Nürnberg, ein Pflichtspieleinsatz blieb ihm allerdings verwehrt.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr Niklas Jahn trainierte schon mit den Profis des 1. FC Nürnberg, ein Pflichtspieleinsatz blieb ihm allerdings verwehrt.

Als die fränkische Reinkarnation von Nationalspieler Joshua Kimmich trat Niklas Jahn im Sommer-Trainingslager der Profis in Natz auf: Der damals 17-Jährige präsentierte sich ballsicher, giftig im Spiel um den Ball und zudem überraschend mutig, scheute er doch auch nicht vor Kommandos an Routinier Enrico Valentini zurück. Demzufolge verdiente sich der gebürtige Lichtenfelser nicht nur den Spitznamen "Joshua", sondern auch das Lob seines damaligen Trainers. "Körperlich und von seiner Spielweise ist er jetzt nicht so weit weg, auch von seiner Persönlichkeit und von seinem Charakter gibt‘s vielleicht zwei, drei Parallelen", erklärte Robert Klauß damals und fügte hinzu: "Um es mal so zu sagen: Kein dummer Junge, der Niklas."

Derartige Aussagen nährten die Hoffnungen des Youngsters, beim 1. FC Nürnberg den Sprung in den Profibereich zu schaffen – und die Hoffnungen der Fans, endlich wieder ein Talent aus der eigenen Jugend im Kreise der Profis spielen zu sehen. Beide Sehnsüchte wurden letztlich nicht erfüllt: Zwar stand Jahn seither mehrmals im Kader der Zweitliga-Mannschaft, auf sein Profidebüt wartet der inzwischen 19-Jährige aber noch immer – und wird dieses wohl nicht im rot-schwarzen Trikot des fränkischen Altmeisters geben.

Denn: Der 19-Jährige wagt den Sprung von der Regionalliga Bayern, in welcher er in den vergangenen beiden Saisons zu den absoluten Stammkräften der Nürnberger Reserve zählte, in die Bundesliga. Nach einem Jahrzehnt im Nachwuchsleistungszentrum schließt sich der zentrale Mittelfeldspieler ablösefrei dem Fast-Absteiger vom VfL Bochum an. Beim Kultklub aus dem Ruhrpott unterschrieb der talentierte Franke mit viel Potenzial und wenig Erfahrung einen Vertrag bis 2027.

"Wir trauen ihm die Adaption an das Bundesliganiveau zu und werden Niklas in seiner Entwicklung bestmöglich begleiten und sein Potenzial zur Entfaltung bringen", kommentiert VfL-Sportdirektor Marc Lettau die Verpflichtung. Auch Jahn selbst, der in Nürnberg ohnehin als forscher, mutiger Zeitgenosse aufgetreten war, fürchtet sich nicht vor dem Drei-Ligen-Sprung. In der Pressemitteilung wird der Bochumer Neuzugang mit den Worten zitiert: "Ich habe Bock auf den VfL. Das Stadion habe ich schon kennengelernt, konnte schon mit einigen hier beim VfL sprechen. Den Sprung in die Bundesliga traue ich mir zu, habe schon bei den Profis in Nürnberg mitspielen und trainieren können und mich so an das höhere Tempo gewöhnt."

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