"Gefühlschaos"! Schleusener stochert sich zum FCN-Helden

12.7.2020, 10:02 Uhr

Hinterher wollten sie sich sogar noch an den Kragen. Die Ingolstädter konnten ihr unglaubliches Pech nicht fassen, die Nürnberger ihr unglaubliches Glück. Schreie hallten über den Platz, auch Drohungen. Bis Club-Sportvorstand Robert Palikuca seine Mannschaft gegen 20.15 Uhr in die Kabine schickte.

Einer der unglaublichsten Geschichten der jüngeren Fußballgeschichte sah ausnahmsweise den 1. FC Nürnberg obenauf. "Sehr verrückt, ich bin schon lange dabei, auch beim Club", meinte der völlig fertige Trainer Michael Wiesinger, "aber das hat noch mal alles getoppt." Und das nach einer ersten Halbzeit, in der einige auf der Tribüne fast eingeschlafen wären.


Wahnsinn in letzter Sekunde! FCN rettet sich in Ingolstadt doch


"All in" sei der Club nach dem 0:3-Rückstand gegangen, meinte Wiesinger, gezwungenermaßen. Wäre es dabei geblieben, hätte sich der neunmalige deutsche Meister in die dritte Liga verabschieden müssen. Das Risiko belohnte Schleusner mit seinem ersten Saisontor. Einen besseren Zeitpunkt hätte sich der Sommer-Zugang vom SV Sandhausen nicht aussuchen können. Und das exakt in jenem Strafraum, in dem er sich im März 2019 das Schienbein gebrochen hatte. Was für eine Story. Was für eine Szene des Spiels.

90'+5: Was dann passiert, gleicht einem Wunder...

Es ist 20:09:59 Uhr als Schiedsrichter Christian Dingert in der siebten Minute der Nachspielzeit das zweite Relegationsspiel zwischen dem 1. FC Nürnberg und dem FC Ingolstadt abpfeifft und somit klar ist: der Club bleibt Zweitligist! Dass es für die Truppe der Interimstrainer Michael Wiesinger und Marek Mintal am Ende noch zum Klassenerhalt gereicht hat, grenzt an ein Wunder - die Szene des Spiels...