Gut verteidigt: Klauß lobt die Club-Abwehr

Andreas Pöllinger

Online-Redaktion, Sport

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22.9.2020, 10:59 Uhr
Eng dran! Lukas Mühl gestattete Kaan Caliskaner am Freitag keinen Freiraum.  

© Sportfoto Zink / Daniel Marr Eng dran! Lukas Mühl gestattete Kaan Caliskaner am Freitag keinen Freiraum.  

Die Null steht (noch) nicht, aber immerhin die Club-Abwehr! Beim 1:1 in Regensburg ist es lediglich ein diskussionswürdiger Handelfmeter, der dem FCN zum Start in die Punkterunde drei Zähler vorenthält. Entsprechend zufrieden äußerte sich Robert Klauß auf der Pressekonferenz über seine Innenverteidigung. Lukas Mühl und Asger Sörensen, die der Club-Coach bereits beim Pflichtspiel-Auftakt gegen Leipzig in zentralen Defensivrollen aufgeboten hatte, hatten sich das Lob auch verdient. Und im altmeisterlichen Abwehrzentrum dank Konsequenz in der Zweikampfführung und guter Antizipation alles verhindert, was zu verhindern war.

"Mit Caliskaner und Albers hatten sie zwei Gegenspieler, die beide über 1,90 Meter sind und eine unfassbare Wucht haben", richtete Robert Klauß auf Nachfrage also noch einmal den Blick auf seine Innenverteidiger. Auf ein Duo, welches das am Freitag in Nürnbergs Defensivzentrale auffällig stabil geregelt hatte, sich gegen großgewachsene Gastgeber aufgrund seiner Qualität in der Raumdeutung und im Eins-gegen-eins meist behaupten konnte. Auch als "noch der Becker reinkommt, der noch einmal größer ist" - 1,97 Meter, um genau zu sein. "Was ist hier denn los?", hatte sich der Club-Coach angesichts der Riesen-Häufung im Jahn-Angriff gefragt. "Permanent kommen da große Spieler auf uns zu. Und wir müssen viel verteidigen", was Mühl und Sörensen, dem Ex-Regensburger in Nürnberger Arbeitskleidung, im Jahnstadion jedoch ziemlich gut gelang.

"Grundsätzlich eine sehr solide Leistung"

Dass sich die Verteidiger gegen den Jahn, der bei Spielende mehr Ballbesitz, gewonnene Zweikämpfe und auch Torschüsse verbuchen konnte, widerstandsfähig zeigten, gefiel Klauß dann auch außerordentlich. "Sie haben gut die Entscheidungen getroffen - wann gehen sie ins Kopfballduell, wann bleiben sie weg und sichern die Tiefe ab", lobte der Trainer, der es toll fand, wie gut Mühl und Sörensen - beide mit einer Ü60-Zweikampfquote - im Strafraum das eigene Tor schützten. "Grundsätzlich eine sehr solide Leistung von beiden Innenverteidigern, wenn man bedenkt, dass sie sehr viel verteidigen mussten und dabei ganz ganz wenige Fehler gemacht haben", befand ein zufriedener Klauß, der mit seinen Abwehrkräften schon gegen Leipzig sehr einverstanden war.

"In der Endverteidigung haben wir gar nicht so viele Chancen zugelassen", hatte der Club-Coach schon vorher bemerkt. Nach dem recht ernüchternden 0:3 gegen RB. Speziell Lukas Mühl, Nürnbergs bereits bei der Generalprobe gegen Union nach seiner Einwechslung gefällig verteidigender Niederbayer, durfte sich bereits nach dem Pokal-Aus über ein Extra-Lob freuen. "Der Luki hat ein wirklich gutes Spiel gemacht", sagte Klauß. "Ich glaube, da ist so bei ihm ein bisschen der Knoten geplatzt. Aber auch er wird wie alle anderen jeden Tag neu bewertet. Nur weil er heute gespielt hat, heißt das nicht, dass er die nächsten zehn Spiele machen wird. Aber ich bin war heute wirklich zufrieden mit ihm", ergänzte der Club-Coach nach dem Spiel gegen Leipzig. Und durfte sich mit dem letzten Satz nach dem Jahn-Match wiederholen.

Mühl selbst, 23 Jahre jung und seit 2011 beim Altmeister, gibt das Lob gerne zurück. "Es macht bei ihm einfach Spaß im Training. Jeder hat Bock zu kicken", wird der besonnene Bayernwaldler, der - wie er im Interview dort ebenfalls verrät - im Sommer über ein Kilo Muskelmasse draufgepackt hat, bei der Bild mit Blick auf seinen neuen Coach zitiert. Über eine vorzeitige Vertragsverlängerung, dessen Kontrakt beim Club nur noch ein Jahr Gültigkeit hat, will Mühl nicht sprechen, Jetzt wartet Sandhausen", erklärt Nürnbergs formstarker Verteidiger, und nennt alles andere, also auch seine Vertragssituation "nebensächlich".

Knackige Duelle gegen die Kurpfälzer

Die Kurzzeit-Perspektive klingt vernünftig. Die Baustelle in der Abwehr - in der furchtbaren Vorsasion kassierte der FCN an 34 Spieltagen 56 und damit zusammen mit Schlusslicht Dresden die zweitmeisten Gegentreffer - soll geschlossen, der ganze Club stabiler werden. Doch das funktioniert nur Spiel für Spiel. Und im nächsten warten auf Mühl und Sörensen, die am Sonntag gegen die Kurpfälzer erneut die Innenverteidigung bilden dürften (13.30 Uhr, Live-Ticker auf nordbayern.de), wohl schon die nächsten knackigen Duelle.

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