HCE-Macher Alonso äußert sich zuversichtlich

Steinert, die EM und der Titel? Deutschlands Handballer legen los

Andreas Pöllinger

Online-Redaktion, Sport

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14.1.2022, 05:56 Uhr
Da hinten ist der Titel: DHB-Coach Alfred Gislason gibt in Bratislava Fingerzeige, Erlangens Christoph Steinert (rechts) schaut interessiert zu. 

© Sascha Klahn/dpa Da hinten ist der Titel: DHB-Coach Alfred Gislason gibt in Bratislava Fingerzeige, Erlangens Christoph Steinert (rechts) schaut interessiert zu. 

"Wir können stolz sein", sagt Alonso, der die Hugenottenstädter seit Sonntag auf die Pflichtspiel-Rückkehr vorbereitet. Und mit Erlangens EM-Teilnehmern in der Slowakei und Ungarn nicht nur "Steini" meint, sondern auch Petter Overby, "der mit Norwegen seit Jahren auf Weltklasse-Niveau agiert". Und auch Sebastian Firnhaber.

Jung und unbekümmert

Dass die Wettkämpfe, in 114 Ländern übertragen, aus DHB-Sicht erfolgreich werden, glaubt Alonso allemal. "Weil das Team Qualität hat, hervorragend geführt wird und eine gegenüber anderen Nationen außerordentliche Kaderbreite", erklärt Erlangens Sachverständiger. Die von Alfred Gislason trainierte, im Umbruch begriffene Mannschaft - durch Absagen im Vorfeld geschwächt und auch nach Selbstauskunft kein Titelfavorit - kann nachlegen. Im Vorfeld viele Spieler zu integrieren? Ein wesentlicher Vorteil, findet Alonso, der die Europameister von 2016 vor Augen hat, wenn er über die deutschen Turnieraussichten spricht. "Eine junge, unbekümmerte Nationalmannschaft, die mit wenig Druck eine unglaubliche Leistung brachte."

Als zusätzlichen Mutmacher durften Deutschlands Flagschiff-Handballer, die am Mittwoch im eiskalten Bratislava Anker setzten, ihre Generalprobe interpretieren. Beim 35:34 gegen Titelanwärter Frankreich - 2007 Deutschlands Halbfinalgegner bei der WM - traf Christoph Steinert viermal. "Ich wünsche ihm eine super EM und, dass er mit breiter Brust und verletzungsfrei nach Erlangen zurückkehrt", sendet Alonso als Gruß in die slowakische Hauptstadt. An den Mann, auf den wie für zahlreiche DHB-Debütanten bei so einem großen Turnier mit Belarus in Staffel D die erste Gruppenprüfung wartet.

Wer da genau "Steini" & Co. zum Auftakt begegnet, weiß der HCE-Coach. "Klar kenne ich die weißrussische Mannschaft", antwortet Erlangens EM-Experte, der einige Spieler als Trainer von Dauermeister Brest kürzlich noch unter seinen Fittichen hatte. Deutschlands Gegner habe "eine gute Mischung aus bereits auf Juniorenebene erfolgreichen und erfahrenen, bei ihren Vereinsmannschaften auf Champions-League-Ebene in wichtigen Rollen aktiven Leuten", berichtet Alonso. Und nennt neben den in Brest tätigen Torhütern und Außenspielern den Kreisläufer Artsem Karalek und Rückraum-Riese Uladzislau Kulesh vom polnischen Serienmeister Kielce, Teamkollegen von Andreas Wolff, dem EM-Keeper von 2016.

Ein Turnier im Pandemie-Zeitalter

"Punktuell", denkt Alsono, könne Belarus mithalten. Nicht über 60 Minuten aber. Inwiefern auch nach dem Auftakt die Qualität über den Turniersieger Auskunft gibt, ist derweil eine Frage, die man sich in Pandemie-Zeiten nicht nur in Erlangen stellt. Bei den Titelkämpfen werde derjenige Europameister, "der die wenigsten Corona-Fälle hat", sagt Bob Hanning, Handball-Funktionär aus Berlin und langjähriger DHB-Vizepräsident. Eine Aussage, die man angesichts verweigerter Zuschauerbeschränkungen in Ungarn wirken lassen kann wie Hannings extravagante Kleidung. Durchaus vorstellbar, dass auch Christoph Steinert und die Nationalmannschaft bei dieser EM auffallen werden.

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