Hier plant die Stadt den Bau einer neuen Halle für die Falcons

Sebastian Gloser

Sportredakteur

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20.5.2019, 17:57 Uhr

Eine leere Lagerhalle am Hafen? Eine kleine Arena im Stadtteil Hasenbuck hinter dem Z-Bau? Ideen und Standorte für eine Sport- und Eventhalle waren zuletzt viele im Umlauf, nun scheint die Stadt eine Lösung gefunden zu haben. Weil während des Umbaus der Meistersingerhalle ein Ausweichquartier für Tagungen und Konzerte benötigt wird, hat man nun kurzerhand die Falcons mit in das Konzept einbezogen.

Auf dem Parkplatz (S1) neben dem Max-Morlock-Stadion, auf dem bisher die besonders wichtigen Gäste des 1. FC Nürnberg ihre Autos abstellen durften, soll in den kommenden Monaten ein "temporäres Bauwerk" entstehen, wie Christian Vogel, Nürnbergs zweiter Bürgermeister, die Halle nennt, die nicht nur den Basketballern ein Zuhause sein soll. Bewegung ist in die Sache aber vor allem durch den sportlichen Aufstieg der Falcons gekommen, denn um in der Bundesliga antreten zu dürfen, reicht die Zelthalle am Flughafen nicht aus.

Im ersten Anlauf verweigerte die Basketball-Bundesliga den Falcons die Lizenz. Die Gründe: eine finanzielle Lücke beim Mindestetat von drei Millionen Euro, vor allem aber der Nachweis einer Spielhalle für mindestens 3000 Zuschauer. Für die soll der Stadtrat am Mittwoch nun das berühmte grüne Licht geben, dann könnten die Bagger rollen. Bereits im Oktober beginnt die neue Saison.

Das klingt ambitioniert, soll aber machbar sein. Die "mobile Stahlbauhalle", wie sie Sportbürgermeister Gsell nennt, ist nicht vergleichbar mit klassischen Betonmonstern, die in Nürnberg angedachte Konstruktion lässt sich deutlich schneller errichten. Ob das pünktlich bis zum ersten Spieltag möglich ist, dahinter setzen Gsell und Vogel noch ein Fragezeichen, im Zweifelsfall könnten die Falcons aber für einzelne Termine nebenan in die Arena Nürnberger Versicherung oder die Frankenhalle am Messegelände ausweichen.

Zu den Kosten möchte sich Vogel aktuell noch nicht äußern, dazu müssen erst noch weitere Details geklärt werden. "Es ist eine Zahl, die uns einiges abverlangt", sagt er, aber genau deswegen soll die Eventhalle ja nicht als "leere Kapitalanlage" herumstehen, sondern neben den 17 Heimspielen der Falcons eine möglichst hohe Auslastung haben. Was ebenfalls noch geprüft wird: Ob in die Halle bis zu 4000 Zuschauer passen - 3500 sollen es aber mindestens sein.

Vogel: "Schalten auf Grün"

Fünf Jahre, so sieht es das Konzept vor, soll die Halle dem Stadion und der Arena ein Nachbar sein, dann müsste sie wieder weichen. Denn im Stadionentwicklungsplan, den Vogel zusammen mit dem 1. FC Nürnberg ausarbeitet, sind in spätestens fünf, sechs Jahren Veränderungen vorgesehen, die auf dem Areal wieder entsprechenden Platz benötigen. Was genau darunter zu verstehen ist, darauf möchte Vogel noch nicht eingehen, nur so viel: "Wir schalten, was die Falcons betrifft, innerhalb der städtischen Verwaltung auf Grün", sagt Vogel, "aber nicht gleichzeitig auf Rot für den 1. FC Nürnberg."

Ob die Halle wirklich kommt – oder zumindest in diesem Tempo, hängt nun maßgeblich davon ab, wie der Lizenzligaausschuss der Basketball-Bundesliga die neuesten Entwicklungen aus Nürnberg bewertet. Wird den Falcons die Lizenz auch im zweiten Anlauf verweigert, liegen die Pläne für die Sport- und Eventhalle vorerst wieder auf Eis. Jens Staudenmayer, der Kaufmännische und Sportliche Leiter der BBL, sagt: "Die Frage ist, ob das ständige Nachreichen von neuen Unterlagen dazu führt, dass der Ausschuss zu einem anderen Ergebnis kommt." Eine Entscheidung soll in Köln in dieser Woche fallen. Ob sich der Traum der Falcons erfüllt, bleibt also weiter spannend.

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