Ice Tigers: Gute Nachrichten in düsteren Zeiten

Sebastian Böhm

Sportredaktion

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16.1.2021, 05:55 Uhr
Schon wieder Mannheim: Moritz Elias ist nur an die Ice Tigers ausgeliehen. Von Mannheim. Im ersten Saisonspiel, in Mannheim, bedankte sich der 16-Jährige dafür - mit einer Vorlage zum einzigen Nürnberger Tor. Am Sonntag stellt er sich erneut den Adlern und seinem Bruder.

© Sportfoto Zink / Thomas Hahn, Sportfoto Zink / ThHa Schon wieder Mannheim: Moritz Elias ist nur an die Ice Tigers ausgeliehen. Von Mannheim. Im ersten Saisonspiel, in Mannheim, bedankte sich der 16-Jährige dafür - mit einer Vorlage zum einzigen Nürnberger Tor. Am Sonntag stellt er sich erneut den Adlern und seinem Bruder.

Auch in Straubing haben sie Menschen aus Pappe aufgestellt. Menschen aus Pappe machen keinen Lärm, sie jubeln nicht, wenn Andreas Eder über die Eisfläche fliegt und den Puck aus spitzem Winkel unnachahmlich ins lange Eck jagt, und sie pfeifen nicht, wenn sich Chris Brown gegen Ende ein wenig mit Mitchell Heard prügeln will, weil der ihn in einem Vorbereitungsspiel kopfüber gegen den Pfosten geschoben hatte. Es war auch an diesem Donnerstagabend wieder leise im Eisstadion am Pulverturm. Aber es war kalt und fühlte sich beinahe normal an.

Am Tag nach dem 2:3 der Ice Tigers versuchte sich Gernot Tripcke an den einen Moment zu erinnern, der das Spiel interessant gemacht hat. Der Geschäftsführer der Deutschen Eishockey Liga sprach von Moritz Elias, dessen erstem Tor in der DEL und von Marcel Goc und Christian Schönmoser, die tatsächlich noch ein paar Tage jünger waren als der 16-Jährige. "War das jetzt gestern oder schon vorgestern?" Seit vier Wochen wird jeden Tag Eishockey gespielt, da verliert selbst der Chef den Überblick. Dass in der virtuellen Zwischenbilanz-Pressekonferenz aber ausgiebig über Themen geredet wurde, die mit dem Corona-Virus nicht direkt zu tun haben, war kaum vorherzusehen.

DEL-Profis leben sicherer

Als die DEL am 17. Dezember im dritten Anlauf doch noch den Spielbetrieb aufnahm, schien das zumindest ein gewagtes Vorhaben zu sein. Die früher gestartete DEL2 meldete jeden Tag neue Corona-Fälle, mehrere Mannschaften warteten in Quarantäne darauf, endlich wieder spielen zu dürfen. Es schien einfach keine Idee gute Idee zu sein, sich inmitten einer außer Kontrolle geratenen Pandemie in kalten und feuchten Eishallen zu versammeln. Und auch sieben komplette Spieltage später fürchtet Tripcke immer noch den täglichen Bericht von Jörg von Ameln, der für den Spielbetrieb zuständig ist. Zugleich aber durfte er zufrieden feststellen, dass "wir sehr gut durchgekommen sind".

Die Klubs testen ihr Personal zweimal wöchentlich, manche wie die Ice Tigers freiwillig öfter. Und offensichtlich verhalten sich die Profis im Lockdown vorbildlich diszipliniert. Tripcke räumte „den ein oder anderen Fall“ ein, dabei handelte es sich beinahe ausschließlich um nachverpflichtete Spieler, die nach ihren Wechseln isoliert wurden. „Man kann schon sagen, dass die Risiken derart minimiert werden, dass DEL-Profis sicherer durch die Zeit kommen als viele andere Menschen.“

Elias gegen Elias am Sonntag

Ohne Fans in den Arenen ist es dennoch eine oftmals triste Realität. Tripcke verwies zudem darauf, dass die 14 DEL-Klubs insgesamt „wirklich bei einer Halbierung der Erlöse rauskommen“ werden. Aber immerhin blickt die Liga möglichen weiteren Einschränkungen der Bundesregierung gelassen entgegen. "Die Angst ist immer da, das können wir ja nicht kontrollieren", räumte Tripcke ein, dass die DEL aber zu einer Saisonunterbrechung gezwungen werden könnte, dafür gebe es aber „keine Anzeichen und eigentlich auch keinen sachlichen Grund“.

Am Sonntag können der Letzte und der Erste der Süd-Gruppe der DEL ganz normal aufeinandertreffen. Um 14.30 Uhr (MagentaSport) empfangen die Ice Tigers mit den Adlern aus Mannheim den Favoriten auf die Meisterschaft und mit Florian Elias den zwei Jahre älteren Bruder von Moritz Elias. Der ist spätestens seit der U20-WM als großes Talent bekannt. Sein kleiner Bruder hat ihm trotzdem schon etwas voraus.

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