1:5 in Wolfsburg
Dreimal Fauser: Ein Nürnberger erlegt die Ice Tigers
25.2.2022, 21:40 UhrGerrit Fauser hat an der Äußeren Bayreuther Straße das Schlittschuh laufen gelernt. Zusammen mit einem blonden Jungen namens Niklas hat er die Laufschule im zugigen Lindestadion besucht. Niklas hat es trotzdem in die Nationalmannschaft geschafft, für zwei Spiele sogar in die NHL. Fauser hat seit Februar 2018 eine olympische Silbermedaille im Safe. Der eine spielt längst wieder in Nürnberg, der andere besonders gerne gegen Nürnberg. Das war auch am Freitagabend so. Fauser traf dreimal – einmal auch gegen Niklas, den Torhüter, Nachname: Treutle.
Zwei Tage zuvor noch war Alex Dubeau für ein Spiel ohne Gegentor gefeiert worden, ein Eishockeytrainer kann einen Torhüter in der Partie danach eigentlich nicht wieder auf die Bank setzen. Tom Rowe konnte und tat das auch nicht – nach 24 Minuten und 30 Sekunden dann aber doch. Dubeau hatte da gerade sein drittes Gegentor kassiert. Dass er dabei keine wirklich schwache Leistung gezeigt hatte, war eines der Probleme dieses sehr einseitigen 1:5 (1:1, 0:2, 0:2) in Wolfsburg.
Brown energisch, zumindest einmal
Denn wirklich schwach spielten zunächst auch die Kollegen des Franko-Kanadiers nicht. Vor dem gegnerischen Torraum aber fehlte es am Druck, an der Entschlossenheit, die die Nürnberger Mannschaft noch während der jüngsten drei Siege in Folge ausgezeichnet hatte. Die Ice Tigers, wieder ohne Patrick Reimer, Julius Karrer und Jake Ustorf, waren körperlich präsent – allerdings nur im Spiel ohne Scheibe. Natürlich lag das vor allem daran, dass da auf der anderen Seite ein Team stand, das ähnlich und ähnlich erfolgreich spielt, insbesondere hart und schnörkellos.
Wolfsburg zählt bislang über den gesamten Saisonverlauf zu den Spitzenmannschaften der Liga. Vor fünf Wochen noch wurden sie trotzdem von einem Nürnberger Mini-Kader niedergekämpft. Im vierten Spiel in acht Tagen mangelte es diesmal aber an der entscheidenden Durchsetzungsfähigkeit. Chris Brown machte es zwar vor, trat energisch an, setzte sich clever durch – auch gegen Torhüter Dustin Strahlmeier (15.). Dann jedoch trat Fauser auf.
Folgenreiches Foul
Kurz vor Drittelende verwertete er einen Querpass zum Ausgleich (20.). Kurz nach der ersten Drittelpause nutzte er seinen Platz vor dem Tor zum 2:1 (21.). Dubeau traf dabei keine Schuld, sehr wohl aber für den Cross-Check in den Rücken von Garrett Festerling. Kurz nach Ablauf des folgerichtigen Wolfsburger Power-Plays lenkte Tyler Sheehy einen Schuss von Björn Krupp unhaltbar für den Nürnberger Torhüter ab (25.). Auch Rowe hatte gesehen, dass Dubeau da machtlos war. Trotzdem nahm er ihn vom Eis, die Strafe dürfte dem Cheftrainer nicht gefallen haben.
Dass eine Reaktion danach ausblieb auch nicht. Nürnberg spielte mit, mehr nicht. Jordan Murray erhöhte auf 4:1 (45.) und schlenzte den Puck zwei Minuten später in Richtung Tor. Fauser hielt seinen Schläger so geschickt in die Schussbahn, dass er auch noch gegen Treutle traf (47.). Die Ice Tigers versuchten es danach noch einmal - ein bisschen, schienen in Gedanken aber bereits beim Heimspiel am Sonntag (19 Uhr) gegen Köln zu sein. Trotzdem gehörte der Abend einem Nürnberger.
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