Immer aktiv: FCN-Coach Klauß hat klare Vorstellungen

Fadi Keblawi

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3.8.2020, 16:00 Uhr

Als alles vorbei war, sah Dieter Hecking noch ein wenig zufriedener aus als zu Beginn. Der neue Sportvorstand Hecking hat dem 1. FC Nürnberg gerade recht schnell einen neuen Trainer gefunden. Der heißt Robert Klauß, ist 35 Jahre jung und stellte sich gemeinsam mit Hecking in einer Pressekonferenz der Öffentlichkeit vor. Es gelang Klauß ein sehr entspannter Auftritt, er blieb oft genug im Ungefähren, skizzierte aber dennoch ausreichend, wie er sich seine Arbeit beim Club vorstellt.

Klauß hat noch nie als Trainer allein verantwortlich eine Profi-Mannschaft betreut, sondern arbeitete bei Red Bull im Nachwuchsbereich, ehe er zum Co-Trainer der ersten Mannschaft befördert wurde. Dass er einmal Trainer in der ersten oder zweiten Fußball-Bundesliga werden würde, sagt Klauß, war nie ein von vornherein festgelegtes Karriereziel. Der ehemalige Angreifer, der sich in seiner aktiven Karriere vor allem in den unteren Ligen einen Namen gemacht hatte, entdeckte dieses Ziel erst mit der Zeit. "Es gab nie den einen Punkt, an dem ich gesagt habe, ich will Trainer werden", sagt Klauß, "es gab eher verschiedene Aha-Erlebnisse". Das zum Beispiel, als er in Leipzig die U17 trainieren durfte. Da merkte er, dass es "schön ist, sich den ganzen Tag mit Fußball zu beschäftigen".

Das macht er fortan in Nürnberg, weil Hecking bei seiner Trainersuche merkte, dass bei Klauß das "Gesamtpaket" stimmt. Für Klauß wiederum war Hecking "ein Hauptgrund" in Nürnberg einen Vertrag zu unterschreiben. So viel Harmonie war zuletzt selten beim 1. FC Nürnberg.

Wie Klauß den Club spielen lassen möchte? "In allen Phasen des Spiels aktiv", sagt er. Geordnet in der Defensive und dann "wild werdend, wenn es in den Umschaltmoment geht". Er habe, sagt Klauß, eine "klare Idee vom Fußball". Ob die mit der derzeitigen Mannschaft auch umzusetzen ist, weiß man nicht, jedenfalls will Klauß "die Dinge, die die Mannschaft schon gut macht, nutzen". Das Tempo, das man als Merkmal des Spiels aus dem Red-Bull-Universum kennt, sagt Klauß, "ist nur ein Faktor". Grundsätzlich erwartet er die Arbeit beim 1. FC Nürnberg als einen "Prozess, der vielleicht länger dauern wird, aber gut werden wird". Ob er diese Zeit bekommt, liegt auch am derzeit noch sehr zufriedenen Sportvorstand.

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