Klinsmann: 0:6-Niederlage kein Grund für neuen Trainer

18.11.2020, 08:31 Uhr
Jürgen Klinsmann stärkt in der Frage um Bundestrainer Joachim Löw diesem den Rücken.

© Soeren Stache, dpa Jürgen Klinsmann stärkt in der Frage um Bundestrainer Joachim Löw diesem den Rücken.

Joachim Löws Vorgänger Jürgen Klinsmann sieht auch nach der 0:6-Pleite der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen Spanien keinen Grund für einen Trainerwechsel. Allerdings hinterfragt auch der Weltmeister von 1990 Löws Entscheidung gegen weitere Einsätze von Routinier Thomas Müller in der DFB-Auswahl.

"Kein Grund zur Panik"

"Es gibt keinen Bedarf für einen neuen Trainer. Dann drehte man komplett durch, welche Botschaft sendet man denn damit aus?", fragte Klinsmann beim US-TV-Sender ESPN. "Ich sehe keinen Grund zur Panik und für einen neuen Trainer", betonte der 56-Jährige. Die Aufgabe bis zur EM im kommenden Sommer aber sei groß, sagte er.

"Es gibt viele, viele Punkte, die man ansprechen muss. Du musst jetzt durch die Gegend fliegen und die Spieler persönlich oder in kleinen Gruppen sprechen." Klinsmann kritisierte nach der höchsten Pflichtspielniederlage einer deutschen Fußball-Nationalmannschaft einen Mangel an Führung auf dem Platz und brachte dabei Müller ins Spiel.

"Das größte Fragezeichen ist sicherlich das Thema Führung. Wer ist der echte Anführer dieser Mannschaft?", frage er. "Niemand auf dem Platz außer Manuel Neuer als Torhüter hat diesen Schritt gemacht in den vergangenen zwei Jahren. Das ist wirklich traurig zu sehen. Es fehlt ein Anführer, eine Persönlichkeit, die nach dem zweiten oder dritten Tor ein Signal setzt."

Müller sei genau so ein Typ beim FC Bayern München. "Leroy Sané, Serge Gnabry – die alle folgen Thomas Müller auf dem Platz, deswegen sind die Bayern seit ich weiß nicht wie lange ungeschlagen in der Champions League", sagte Klinsmann. "Das ist ein großes, großes Problem für das deutsche Team nur sechs oder sieben Monate vor dem EM-Start."

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