Köllner verzichtet gegen Bremen wohl noch auf Ilicevic

Fadi Keblawi

31.1.2019, 16:41 Uhr

Unter Wettkampfbedingungen hat Ilicevic jetzt schon seit längerer Zeit nicht mehr Fußball gespielt. Seit Anfang 2017 war der 32-Jährige für den kasachischen Erstligisten FC Kairat Almaty aktiv. Als sie beim FC Kairat Anfang Oktober festgestellt haben, dass sie keine Chance mehr haben, das Saisonziel Meisterschaft noch zu erreichen, haben sie Ilicevic nicht mehr mitspielen lassen bis zum Ende der Saison im November. "Da durften nur noch die Einheimischen mitspielen", sagt Ilicevic jetzt, da er längst nicht mehr in Kasachstan ist, sondern sich dem 1. FC Nürnberg angeschlossen hat.

 

Seit Mittwoch trainiert er mit der Mannschaft, wann er ihr auch in Bundesligaspielen helfen kann, ist nach der langen Wettkampfpause unklar. "Möglich", sagt Michael Köllner, sein neuer Trainer, "ist alles." Unwahrscheinlich ist aber auch einiges - zum Beispiel, dass Ilicevic schon am Samstag im Heimspiel gegen den SV Werder Bremen helfen kann, dass der Club nicht zu früh in der Saison sein Saisonziel aus den Augen verliert. Es wird wahrscheinlich ein paar Wochen in Anspruch nehmen, ehe Ilicevic wieder auf Bundesliga-Niveau angekommen ist. Er sagt trotzdem: "Ich will so schnell wie möglich spielen." Ein Widerspruch muss das nach den letzten Nürnberger Auftritten ja nicht sein.

Köllner fordert "gute Balance"

Dass es auch ohne Ilicevic wieder besser wird, hofft wie immer Michael Köllner. Allerdings ist auch die abgelaufene Trainingswoche, die größtenteils ohne Publikum ablief, nicht ohne Probleme vergangen. Georg Margreitter und Enrico Valentini plagen sich mit muskulären Problemen herum, Eduard Löwen leidet unter einer Wadenprellung. Ein Einsatz entscheidet sich bei allen kurzfristig, Köllner bleibt dennoch Optimist: "Auf allen Positionen stehen Ersatzleute parat."

Wer auch spielt, er steht vor einer komplizierten Aufgabe. "Wer Werder gegen Eintracht Frankfurt gesehen hat, weiß, was uns am Samstag für ein Kaliber erwartet", sagt Köllner über den kommenden Gegner. Als Untermauerung seiner These dient ihm auch noch Kevin Möhwald, der vor der Saison aus Franken nach Bremen gewechselt war: "Bei uns war der ein Basisspieler, dort kommt er nur punktuell zum Einsatz."

Es wird also kompliziert, was bleibt, ist die Hoffnung. "Wenn wir eine gute Balance hinbekommen, dann haben wir auch daheim eine Chance gegen eine individuell und mannschaftstaktisch gute Mannschaft", sagt Köllner. Falls sie es am Samstag und in der Folge mit der Balance nicht so hinbekommen, wie gewünscht und das Saisonziel verfehlen, gibt es immerhin für Ilicevic einen kleinen Trost: Als gebürtiger Aschaffenburger dürfte er in Nürnberg beinahe schon als Einheimischer gelten.

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