Kommentar: Buric vom Kleeblatt-Team im Stich gelassen

Alexander Pfaehler

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4.2.2019, 20:15 Uhr
Kommentar: Buric vom Kleeblatt-Team im Stich gelassen

© Sportfoto Zink

Der Schritt selbst war unumgänglich. Nur fünf Punkte aus den vergangenen zehn Spielen, dazu 28 Gegentore. Das ist die Bilanz eines Abstiegskandidaten – und ganz unten in der Tabelle würde die Spielvereinigung wohl auch stehen, wäre ihr nicht so ein famoser Saisonstart gelungen.

Doch Damir Buric scheint Schritt für Schritt den Zugriff auf sein Team verloren zu haben. Das wirft Fragen auf. Buric hatte das Spiel in Paderborn zum "Charaktertest" erklärt. Wie die Mannschaft, von einzelnen Spielern abgesehen, dann auftrat, glich einer schallenden Ohrfeige. Selten ist ein Trainer, der sich öffentlich stets vor sein Team gestellt hat, so bloßgestellt worden.

Buric muss sich sicherlich vorwerfen lassen, den Spielern immer neue Alibis verschafft zu haben: Mal war es die Unerfahrenheit der Mannschaft, mal waren die Schiedsrichter schuld.

Und doch: Es gibt in dieser Mannschaft Profis, die jedes Wochenende spielen durften, weil Buric an sie geglaubt hat. Weil er sich gegenüber den Medien immer vor sie gestellt hat. Es sind Profis darunter, die sich berufen fühlen, Bundesliga zu spielen, in Paderborn aber nicht einmal Zweitliga-Niveau nachweisen konnten. Wenn jemand unter Zugzwang steht, dann ist es die Mannschaft. Alibis gibt es keine mehr.

Neben den Spielern muss sich auch die Geschäftsführung hinterfragen: Wie kann es sein, dass nach Janos Radoki zum zweiten Mal in Folge einem Trainer der Zugriff auf seine Mannschaft entgleitet, wenn auch dieses Mal auf andere Weise? Wie Radoki war Buric ein Coach, mit dem man gerne etwas Langfristiges aufgebaut hätte.

Liegt das nur an den Trainern? Gab es keine Warnsignale in der wochenlangen Abwärtsspirale? Muss eine Fußball-KG, bei der ja sogar der Teampsychologe in der Geschäftsführung sitzt, bei solchen Entwicklungen nicht früher gegensteuern? Es sind Fragen, die im Verein geklärt werden müssen. Das wäre vor allem Buric‘ Nachfolger zu wünschen.

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