Laubenweg 60: Platz im Ronhof - wo waren die 325?
Sportredakteur
Dass am Sonntag im Ronhof noch ein paar Plätze leer bleiben würden, war abzusehen. Neuerdings besteht das Publikum in Fußballstadien ja wieder nicht mehr nur aus Sportvorständen und Auswechselspielern, es dürfen tatsächlich auch wieder Menschen kommen, die sich die Spiele freiwillig anschauen. Angeblich soll das in der 2. Bundesliga ja nicht immer ein Vergnügen sein.
Auf 20 Prozent der Stadionkapazität hat sich die Bundesregierung kurzfristig vor dem Start der neuen Saison geeinigt, für manchen Fan war das offenbar ein wenig zu kurzfristig. 3325 Zuschauer, so hatten sie das bei der SpVgg Greuther Fürth ausgerechnet, hätten zum Auftakt gegen den VfL Osnabrück kommen dürfen, 13.301 Plätze wären also auf jeden Fall unbesetzt geblieben. Als dann aber die Zahl "3000" auf der Anzeigetafel leuchtete, dürften doch einige überrascht gewesen sein. Monatelang war über die Rückkehr der Zuschauer berichtet worden, über die Sehnsucht der treuesten Anhänger, über Protestbanner, dass Fußball ohne Fans Verrat an der Sache sei - und dann das.
Nur eine Frage der Zeit
Vielleicht lag es an den gesperrten Stehplätzen, vielleicht daran, dass manche eine Ansteckung fürchten. Vielleicht haben manche auch neue Hobbys entwickelt. Sehr wahrscheinlich ist: Spielt das Kleeblatt öfter so wie in der ersten Halbzeit, dürfte die Rückkehr der 325 nur eine Frage der Zeit sein. Das war tatsächlich ein Vergnügen.