Mit Link nach Lemgo: Der HCE hat derzeit gute Laune

Christoph Benesch

Erlangen

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31.3.2019, 09:46 Uhr
Mit Link nach Lemgo: Der HCE hat derzeit gute Laune

© Foto: Oliver Gold/Zink

Es läuft derzeit, bei den Handballern des HC Erlangen. Nicht nur auf dem Handballfeld, wo die Mannschaft von Trainer Adalsteinn Eyjolfsson bereits seit vier Spielen unbesiegt ist – obwohl sie gegen Hochkaräter wie den Pokalsieger Rhein-Neckar Löwen oder den TSV Hannover-Burgdorf antreten musste. "Die Stimmung ist sehr, sehr gut", verrät der Sportliche Leiter Kevin Schmidt, "wir wollen auch in Lemgo etwas mitnehmen."

Wütende Hausherren 

Der Altmeister musste zuletzt hingegen eine knappe 19:20-Niederlage in Friesenheim beim Schlusslicht hinnehmen, es war der zweite Saisonsieg überhaupt für die Eulen. "Daher rechnen wir damit, dass Lemgo ordentlich Wut im Bauch haben wird", so Schmidt. Davon will sich der HC Erlangen aber nicht irritieren lassen, "wir haben ein sehr stabiles Level erreicht zuletzt, daran müssen wir am Sonntag anknüpfen".

Das Level war sogar derart stabil, dass das selbst gesetzte Ziel für die Rückrunde, die Saison mindestens auf Platz neun abzuschließen, wieder greifbar geworden ist: Erlangen steht seit dem 25:25 gegen Hannover auf eben jenem Tabellenplatz neun, der Vorsprung auf den Zehnten, den TBV Lemgo, beträgt aber gerade mal einen Punkt. "Wir fahren dorthin um zu gewinnen", sagt auch Adalsteinn Eyjolfsson selbstbewusst, "aber wir wissen auch, wie schwer es wird."

Lemgo gilt als extrem Konterstark und besitzt starke Außenspieler. Gerade zu Hause holte der Gastgeber seine Punkte in dieser Saison - bislang 16 von insgesamt 21.

"Ich war in sechs Jahren eigentlich nie verletzt" 

Da könnte es dem HC Erlangen helfen, dass nach langwieriger Verletzung erstmals wieder Nikolai Link schmerzfrei mitwirken kann. Am 18. Dezember, beim Pokal-Aus in Hannover, absolvierte der Rückraumspieler seinen letzten Punktspieleinsatz, in der Vorbereitung lief er zwar in Rimpar auf, nahm aber aus Sicherheitsgründen keinen einzigen Wurf aufs Tor. Schon im Heimspiel zuvor gegen Wetzlar hatte er einen Stich in der Schulter gespürt. Der Pokaleinsatz verschlimmerte die Beschwerden.

"Ich war in sechs Jahren eigentlich noch nie verletzt", sagte Link traurig, der 2012 aus Lemgo zum HCE wechselte. Und nun fehlte der 28-Jährige über Monate. Die Verletzung, ein Muskelfaserriss am Infraspinatus-Muskel, der unter anderem für die Bremsbewegung nach einem Wurf zuständig ist, brach immer wieder auf.

Theilinger nach Göppingen

"Man merkt gerade jetzt, wie wichtig er für uns ist: Im Angriff einer der Köpfe, in der Deckung mit seiner Emotionalität einer, der mitreißt", sagte Kevin Schmidt in den ersten Spielen ohne Link. Die Situation hat sich auch Wochen später kaum verbessert: Andreas Schröder, der den Verein am Ende der Saison wie berichtet wohl Richtung Coburg verlassen wird, konnte die großen Erwartungen im Angriff nicht erfüllen. Dominik Mappes fehlt in Lemgo weiterhin mit Muskelbündelriss genau wie Johannes Sellin mit Problemen am Sprunggelenk.

Im Leistungstief befindet sich Christoph Steinert zudem seit einigen Wochen. Das brachte Nicolai Theilinger die Chance gegen Hannover, ebenfalls nach sehr langer Verletzungszeit zurückzukehren – was dem Linkshänder eindrucksvoll gelang. Doch wie Steinert (Magdeburg) wird auch Theilinger (Göppingen, mittlerweile vom Verein bestätigt) Erlangen nach der Saison verlassen. Diese Nachricht trübte in der vergangenen Trainingswoche die Laune bei manchen Fans – Theilinger zählt nach vier Jahren beim HCE zu den Identifikationsfiguren. "Die Abgänge waren für uns als Mannschaft schon länger bekannt", sagt Adalsteinn Eyjolfsson, "es stand lediglich noch aus, wohin sie wechseln werden. Aber Unruhe hat das nicht in die Mannschaft getragen."

Im Gegenteil, die will sich nun mit breiter Brust auch in Lemgo präsentieren und den nächsten Auswärtssieg feiern. Vielleicht ja schon mit Nikolai Link - dann wäre die Laune noch einmal um einiges besser beim HCE.

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