Regensburg bremst KSC im Abstiegskampf: FCN im Glück

17.6.2020, 20:46 Uhr
Erik Wekesser vom SSV Jahn Regensburg bejubelt beim 2:1 der Oberpfälzer über den Karlsruher SC seinen Führungstreffer. Regensburg feiert mit dem Erfolg den eigenen Ligaverbleib und hilft zudem dem 1. FC Nürnberg im Kampf um den Klassenerhalt.

© Armin Weigel, dpa Erik Wekesser vom SSV Jahn Regensburg bejubelt beim 2:1 der Oberpfälzer über den Karlsruher SC seinen Führungstreffer. Regensburg feiert mit dem Erfolg den eigenen Ligaverbleib und hilft zudem dem 1. FC Nürnberg im Kampf um den Klassenerhalt.

Während der 1. FC Nürnberg und die SpVgg Greuther Fürth bereits am Dienstag am Ball aktiv waren, ging es in der zweiten Liga heute nochmal rund. Das Kleeblatt kam am 32. Spieltag nicht über ein torloses Remis gegen Heidenheim hinaus, während der Club seinen so lange ersehnten Befreiungsschlag geschafft hat und den SV Wehen Wiesbaden mit 6:0 vom Platz fegte. Doch auch ohne eigenes Zutun am Mittwochabend hat man beim FCN etwas zu feiern - dank dem SSV Jahn Regensburg.

VfB Stuttgart - SV Sandhausen 5:1 (4:0)

Dank einer starken Reaktion ist der VfB Stuttgart im Aufstiegsrennen der 2. Fußball-Bundesliga wieder auf den zweiten Tabellenplatz vorgerückt. Eine umgekrempelte VfB-Elf gewann gegen den SV Sandhausen am Mittwochabend mit 5:1 (4:0). Die Schwaben nehmen einen Punkt Vorsprung vor dem Hamburger SV auf dem Relegationsrang und drei Zähler mehr als der 1. FC Heidenheim auf dem Nicht-Aufstiegsrang vier mit in die beiden abschließenden Spieltage.

Die Konkurrenten hatten am Dienstag nur Remis gespielt. Nach einem witterungsbedingt um eine Viertelstunde verschobenen Anpfiff wirkte der VfB von Beginn an motiviert, diese Ausrutscher zu nutzen. Nicolas Gonzalez (12. Minute/31./Foulelfmeter), Gonzalo Castro (20.), Tim Kister per Eigentor (28.) und Hamadi Al Ghaddioui in der Nachspielzeit trafen zum Erfolg, mit dem sich die Stuttgarter auch für das 1:2 im Derby in Karlsruhe rehabilitierten. Enrique Peña Zauner verkürzte für den SVS (68.). Das Team von Trainer Uwe Koschinat hat den Klassenerhalt trotz der Niederlage nun auch rechnerisch sicher.

Im Vergleich zum vergangenen Sonntag hatte Trainer Pellegrino Matarazzo seine Startelf auf gleich sechs Positionen verändert und unter anderem Kapitän Marc Oliver Kempf wieder eine Chance von Beginn an gegeben. Der VfB dominierte in der ersten Halbzeit klar die Partie. Eine Ecke von Philipp Klement nutzte Top-Torschütze Gonzalez per Kopfball zum 1:0. Dabei hatte der VfB allerdings Glück. Statt eines Eckballs hätte es Einwurf geben müssen. Schon in der ersten Halbzeit sorgten die weiteren Treffer für die Entscheidung.

Erzgebirge Aue - VfL Bochum 1:2 (0:2)

Der VfL Bochum hat auch in Aue seine beeindruckende Erfolgsserie fortgesetzt und ist im siebten Spiel nach dem Neustart der 2. Fußball-Bundesliga ungeschlagen geblieben. Beim FC Erzgebirge gewann der VfL am Mittwochabend durch Tore von Thomas Eisfeld (29.) und Kapitän Anthony Losilla (42.) bei einem Gegentreffer von Njegos Kupusovic (90.+5) mit 2:1 (2:0) und bleibt Tabellensechster.

Aue, das in der 86. Minute Louis Samson nach einer Gelb-Roten Karte verlor, kommt trotz der Niederlage nicht mehr in Abstiegsgefahr und sichert sich ein weiteres Jahr Zweitliga-Zugehörigkeit. Der Bochumer Milos Pantovic sah in der 87. Minute nach einem groben Foul die Rote Karte.

Ohne den bis Saisonende nach einer Schulterverletzung ausfallenden Kapitän und Stammtorhüter Martin Männel begann Aue druckvoll. Doch nach 20 Minuten übernahm Bochum die Initiative. Bei den beiden Treffern half die Auer Abwehr aber ordentlich mit. Nach dem Seitenwechsel mühten sich die Gastgeber, doch Bochum arbeitete defensiv sehr effizient und ließ nicht viel zu. Erst in der Schlussphase erarbeitete sich der FC Erzgebirge einige Chancen, die VfL-Torhüter Manuel Riemann aber stark abwehrte.

Hannover 96 - FC St. Pauli 4:0 (2:0)

Der FC St. Pauli hat in der 2. Fußball-Bundesliga eine vorzeitige sportliche Rettung verpasst. Die Hamburger verloren am Mittwochabend nach schwacher Leistung mit 0:4 (0:2) bei Hannover 96. Da der Tabellen-16. Karlsruher SC aber ebenfalls in Regensburg unterlag, hat die Mannschaft von Jos Luhukay zwei Spieltage vor Schluss weiterhin fünf Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz und muss nicht noch einmal ernsthaft um den Klassenerhalt zittern.

Das Nordduell in Hannover war schon nach gut einer Viertelstunde und zwei frühen Toren von Marvin Ducksch (6.) sowie Hendrik Weydandt (17.) entschieden. Nach der Pause trafen auch noch Genki Haraguchi (61.) und Cedric Teuchert (80.) für Hannover. Zu dem Auftritt der Gäste passte, dass das 1:0 nach einem Ausrutscher von Verteidiger Leo Östigard in der Nähe des eigenen Strafraums fiel. St. Pauli spielte defensiv sehr fehlerhaft und offensiv viel zu harmlos.

Regensburg hilft Nürnberg und feiert Klassenerhalt

SSV Jahn Regensburg - Karlsruher SC 2:1 (1:0)

Der SSV Jahn Regensburg hat die Abstiegssorgen des Karlsruher SC in der 2. Fußball-Bundesliga wieder verschärft. Die Oberpfälzer sorgten mit dem 2:1 (1:0) am Mittwoch dafür, dass der KSC einen Tag nach dem 6:0 der Nürnberger in Wiesbaden auf Relegationsrang 16 verharrt und drei Punkte Rückstand auf die direkte Rettung hat. Der Jahn beseitigte durch die Tore von Erik Wekesser (42. Minute) und Sebastian Stolze (62.) bei einem Gegentreffer von Babacar Guèye (77.) selbst die letzten Zweifel an einem weiteren Zweitliga-Jahr. Aktuell ist es Platz neun.

In der intensiven Partie taten sich die beiden Kontrahenten lange schwer, es fehlte zunächst an Präzision und Tempo. In der Schlussphase der ersten Hälfte nahm das Spiel aber an Fahrt auf. Wekesser schlug mit einer Direktabnahme aus 16 Metern zum dritten Mal in dieser Saison zu. Schnell antwortete Karlsruhe durch Jerôme Gondorf (45.) mit dem vermeintlichen Ausgleich. Doch nach Überprüfung durch den Video-Assistenten zählte das Tor wegen Abseits nicht. Alexander Weidinger im Jahn-Tor hatte als Vertreter von Stammkraft Alexander Meyer einen Schuss zuvor nur in die Mitte abwehren können.

Karlsruhe konnte den Schwung vom 2:1 gegen Stuttgart nicht mitnehmen. Regensburg legte nach. Von links zog Stolze nach innen und zirkelte den Ball ins lange Eck. KSC-Joker Guèye verkürzte nach einem Solo durch die Jahn-Abwehr und sorgte für die spannende Schlussphase.


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