Robust gegen Darmstadt: Das wird für den FCN wichtig
05.10.2020, 04:28 Uhr
Nach der letzten Saison, die den Club schon in den Abgrund der dritten Liga blicken ließ, hat der 1. FC Nürnberg einiges aufzuarbeiten. Dabei scheint das Team unter dem neuen Trainer Robert Klauß bereits gute Fortschritte zu machen: Vier Punkte aus zwei Spielen lassen sich durchaus sehen. Den ersten Dreier konnte der in der letzten Spielzeit noch so heimschwache FCN sogar auf eigenem Rasen einfahren - und vor den Fans feiern. Die dürfen in begrenzter Zahl auch am heutigen Montag wieder ins Stadion und wollen sicher gleich den nächsten Sieg sehen. Da dürfte Darmstadt jedoch etwas dagegen haben.
Die vergangene Saison: Während der Club eigentlich die gesamte Saison gegen den Abstieg spielte und sich nur in allerletzter Sekunde retten konnte, befanden sich die Lilien am beinahe entgegengesetzten Ende der Tabelle. Mit Platz fünf und 52 Punkten waren die Aufstiegsränge gar nicht so weit entfernt, mit der eigenen Saisonleistung dürfte Darmstadt also recht zufrieden gewesen sein. Dennoch gab es einen Trainerwechsel, Markus Anfang hat die Lilien zur neuen Spielzeit übernommen. Den Aufstieg selbst wird Darmstadt sich nicht als Ziel gesetzt haben, das obere Tabellendrittel aber wohl schon.
Die aktuelle Form: Weniger erfolgreich ging es nach der kurzen Sommerpause allerdings los für die Lilien. Auf eine zumindest den Ergebnissen nach durchwachsene Vorbereitung folgte zwar ein knapper 3:2-Sieg in der ersten Runde des DFB-Pokals beim Drittligisten aus Magdeburg, allerdings auch eine Niederlage und ein Unentschieden in den ersten beiden Ligaspielen. Obwohl man sicher nicht zu viel hineininterpretieren sollte, dürfte es den Club optimistisch stimmen, dass die Lilien sich gerade gegen den SV Sandhausen geschlagen geben mussten, gegen den der FCN einen Sieg einfahren konnte. Umso mehr wird Darmstadt in Nürnberg aber sicher auch auf den Dreier drängen.
Systemumstellungen, sichere Defensive und Fans
Wer spielt wie? Robert Klauß hat im Vorfeld der Partie gegen Darmstadt angekündigt, nach dem Sieg gegen Sandhausen nicht so viel am Personal ändern zu wollen, einen Wechsel in der Grundordnung zog er allerdings in Erwägung. Da sowohl Manuel Schäffler als auch Pascal Köpke am Montag ausfallen und frühestens nach der Länderspielpause wieder eingesetzt werden können, dürfte sich an der Besetzung des Sturms wenig ändern. Sollte Klauß statt 4-4-2 auf 4-3-3 umstellen, könnte allerdings entweder Robin Hack oder Nikola Dovedan neben Fabian Schleusener und Felix Lohkemper in den Sturm rücken. Fabian Nürnberger könnte man in diesem Fall auf die Außenbahn schieben, sodass tatsächlich trotz möglicher Veränderung der Grundordnung die gleiche Elf auf dem Feld steht, die auch den Sieg gegen Sandhausen eingefahren hat. Damit dürfte auch der ehemalige Kapitän Hanno Behrens erneut auf der Bank bleiben.
Auch in der personellen Aufstellung der Lilien dürfte sich im Vergleich zum 0:0 gegen Regensburg wenig ändern. Allerdings muss Anfang auf Stammspieler Victor Palsson als alleinige Sechs im 4-1-4-1-System verzichten, der aufgrund der Abstellungsperiode für die Nationalmannschaften bereits am Montag zur isländischen Auswahl reisen soll. Dadurch könnte auch Darmstadt das System umstellen oder aber Innenverteidiger Nicolai Rapp auf Palssons Position schieben, wodurch Immanuel Höhn in die Startelf rutschen könnte. Insgesamt sind die Lilien unter dem neuen Trainer deutlich offensiver ausgelegt, haben dafür aber Probleme gegen körperlich robust agierende Mannschaften, was der Club sich zunutze machen könnte.
Zengers Taktiktafel: Hier ist Club-Gegner Darmstadt schwach
Die bisherigen Duelle: In der 1. und 2. Bundesliga ist der Club bereits 22 Mal auf Darmstadt getroffen. Die Bilanz spricht hier leicht für den FCN, der insgesamt acht Partien für sich entscheiden konnte, während die Lilien nur sechs gewannen. In den restlichen Spielen trennte man sich unentschieden. Beim letzten Aufeinandertreffen im Februar 2020 beendete der Club das Spiel mit nur neun Spielern, da Asger Sörensen in der 54. und Fabian Nürnberger in der 92. Minute vom Platz gestellt wurden, und musste sich mit 1:2 geschlagen geben. Das Hinspiel der letzten Saison war dagegen ein langes Hin und Her und endete schließlich mit einem 3:3. Zuletzt war der FCN gegen die Lilien also weniger erfolgreich.
Darauf wird es ankommen: Umso wichtiger wäre es, im Flutlichtspiel am Montagabend dem Sieg gegen Sandhausen gleich den nächsten Heimdreier folgen zu lassen. Dafür ist Zweikampfhärte und Robustheit gefragt, mit der Darmstadt zuletzt weniger gut umgehen konnte. In der Defensive muss der Club dagegen aufpassen, da Trainer Anfang sein Team deutlich offensiver aufgestellt hat und mit dem ehemaligen Kleeblatt-Stürmer Serdar Dursun einen wuchtigen und torgefährlichen Angreifer hat. Unter dieser Umstellung hat offenbar die Darmstädter Verteidigung etwas gelitten, die bisherigen Gegner Sandhausen und Regensburg kamen auf zehn oder mehr Torschüsse im Spiel. Gelingt es dem Club also, das hohe Pressing der Lilien zu überwinden, stehen die Chancen auf einen oder sogar mehrere Treffer gut, solange die Klauß-Elf auch die eigene Verteidigung im Blick behält.
Wo kann ich das Spiel verfolgen? Erst zum zweiten Mal seit dem massiven Beginn der Corona-Krise können Fans dem Spiel im Max-Morlock-Stadion beiwohnen. 6000 der aktuell möglichen 10.000 Tickets sind bisher verkauft, Platz ist also noch da. Alle, die am Montagabend lieber zuhause bleiben, können die Partie aber auch auf dem Sender Sky Sport Bundesliga 1 oder über Sky Ticket verfolgen. Auch über das Fanradio des FCN kann man auf dem aktuellsten Stand bleiben. Wie gewohnt finden Sie natürlich auch wieder auf nordbayern.de unseren Liveticker und im Anschluss einen Spielbericht, Einzelkritiken der Club-Akteure und die Stimmen und besten Bilder zur Partie.
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